https://www.naturadb.de/pflanzen/sambucus-nigra/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | normal |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Salzverträglich: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | locker verzweigt |
Höhe: | 4 - 6 m |
Breite: | 3 - 5 m |
Zuwachs: | 50 - 70 cm/Jahr |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trugdoldenförmig |
Selbstbefruchter: | ja |
Fruchtreife: | |
Fruchtfarbe: | schwarz-glänzend |
Fruchtgröße: | erbsengroß, kugelig |
Fruchtaroma: | rohe Beeren giftig |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | gefiedert, elliptisch, gesägt |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Schmetterlinge: | 7 |
Raupen: | 19 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 19 |
Käfer: | 19 |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
fressende Vogelarten: | 62 |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
fressende Säugetierarten: | 8 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Früchte Verwendung: Holundersirup |
ist giftig: | rohe Beeren, Blätter, Triebe, Rinde leicht giftig |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), im Süden Deutschlands auch Holler, im Norden Flieder genannt, ist ein einheimischer aufrechter buschiger Strauch, der vier bis sechs Meter hoch wird. Er gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und in feuchten Wäldern, auf Lichtungen, in Hecken, Gebüschen und Schuttplätzen zu finden, häufig auch in Siedlungsnähe. Die kräftigen verholzenden Triebe haben eine hellbraune dünne Rinde mit zahlreichen Lentizellen, später wird sie braungrau, borkig und quer- und längsrissig. Das umfangreiche Stängelmark im Inneren ist weiß und feinporig. Seine Blätter werden bis zu 25 Zentimeter lang und sind mit fünf länglich-eiförmigen Fiederblättchen gefiedert, die einen gesägten Rand und eine mittelgrüne Färbung aufweisen.
Die bis zu 20 Zentimeter Durchmesser erreichenden doldig-schirmförmigen Rispen bestehen aus zahlreichen kleinen weißen oder zart gelblichen Einzelblüten, die intensiv nach Moschus riechen und zu kugelrunden, acht Millimeter großen schwarz glänzenden Früchten, den Holunderbeeren oder Fliederbeeren mit drei Samen heranreifen. Sehr selten treten weiße Früchte auf.
Wie sein Wachstum auf Schuttflächen bereits vermuten lässt ist der Schwarze Holunder ausgesprochen anspruchslos. Er liebt feucht-humose, kalk- und nährstoffreiche Böden mit Sonne oder Halbschatten. Beim Anpflanzen sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Schwarze Holunder ein Flachwurzler mit weitreichendem Wurzelsystem nahe unter der Erde ist. Daher muss der Boden immer leicht feucht gehalten werden.
Die Äste des Holunder wachsen in zwei Phasen: Im ersten Jahr sind sie lang und unverzweigt, im darauffolgenden Jahr bilden sie kurze Seitentriebe, an denen die Blüten erscheinen. Daher kann man die alten Triebe im Herbst radikal zurückschneiden und nur die kräftigsten davon übrig behalten.
Eine Vermehrung ist mit Steckhölzern leicht möglich, die man abschneidet und an Ort und Stelle in den Boden steckt.
Schwarzer Holunder macht sich gut als Hecke oder als einzelstehender Strauch, gerne auch unter Gehölz oder Bäumen. Er bietet Vögeln Deckung und im Herbst reichlich Nahrung, und bei Honigbienen sind die weithin duftenden Blüten wegen ihres Nektars begehrt.
Wühlmäuse im Garten können den Wurzeln des Schwarzen Holunders arg zusetzen. Zu den Pilzerkrankungen gehören Grauschimmel (Botrytis spec.) und Holunderdoldenwelke (Boeremia sambuci-nigri), die beide die Blüten schädigen.
Die Hauptbestäuber des Schwarzen Holunders sind Honigbienen, Fliegen und Käfer, die sich in großer Zahl an den weithin duftenden Blüten einfinden.
16 unserer einheimischen Schmetterlingsarten machen sich über den Nektar und/oder die Blätter als Raupenfutter her. Beides nutzen der Brustwurz-Blütenspanner (Eupithecia tripunctaria) und der Buschflur-Gelbbär (Spilosoma lutea). Unter den Besuchern sich auch bekannte Arten wie die Gammeeule (Autographa gamma), der Nachtschwalbenschwanz (Ourapteryx sambucaria), die Achateule (Phlogophora meticulosa) und der Große Kohlweißling (Pieris brassicae).
Die Verbreitung der Samen erfolgt über Vögel, die sich mit besonderer Vorliebe über die kleinen schwarzen Beeren hermachen.
Die Beeren des Schwarzen Holunders enthalten große Mengen färbender Flavonoide. Sie gelten als Antioxidanzien und sind pharmakologisch von Interesse. Früher verwendete man die Beeren zum Färben von Haaren, Leder und Rotwein, denen sie zu einer burgunderroten Farbe verhelfen.
Im Gartenfachhandel sind neben der Wildart einige Zuchtsorten erhältlich, mit unterschiedlicher Wuchsform, gefärbtem Laub und teils rosafarbenen Blüten.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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Schwarzer HolunderSambucus nigraWildform | locker verzweigt 4 - 6 m 3 - 5 m | | rohe Beeren giftig, erbsengroß, kugelig, schwarz-glänzend August - September | ab 5,95 € |
Weißfruchtender HolunderSambucus nigra 'Alba'weiße Holunderbeeren | aufrecht, breit, locker 4 - 6 m 3 - 4 m |
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Schwarzer Holunder 'Albida'Sambucus nigra 'Albida'weiße Beeren | aufrecht, kompakt 4 - 6 m 3 - 4 m |
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Schwarzer Holunder 'Black Beauty'Sambucus nigra 'Black Beauty'dunkles Laub, duftende Blüten | aufrecht, locker 2 - 3 m 1,2 - 2 m |
| ab 29,10 € | |
Schwarzer Holunder 'Black Lace'Sambucus nigra 'Black Lace'Blüte verströmt ein leicht exotischen Flair | aufrecht, locker 2 - 3,5 m 1,5 - 3 m |
| ab 11,10 € | |
Säulen-Holunder 'Black Tower'Sambucus nigra 'Black Tower'säulenförmiger Wuchs | säulenförmig, aufrecht, kompakt 1,75 - 2 m 1 - 1,5 m | | ab 11,10 € | |
Schwarzer Holunder 'Golden Tower'Sambucus nigra 'Golden Tower'säulenartiger Wuchs, goldgelbes Laub | aufrecht, säulenförmig 1,5 - 2,5 m 50 - 100 cm | | ab 24,60 € | |
Schwarzer Holunder 'Guincho Purple'Sambucus nigra 'Guincho Purple'violette Blätter, Kultur und Heilpflanze | aufrecht, buschig 3 - 4 m 2 - 3 m |
| ab 21,20 € | |
Schwarzer Holunder 'Haidegg 17'Sambucus nigra 'Haidegg 17' | gut verzweigter Strauch, buschig, aufrecht, dicht 3 - 4 m 2,5 - 4 m |
| süß, aromatisch, schwarz September | ab 10,10 € |
Großfrüchtige Fliederbeere 'Haschberg'Sambucus nigra 'Haschberg'selbstfruchtbar, kräftig duftend | aufrecht, gut verzweigt, buschig 4 - 6 m 2 - 4 m |
| September | ab 11,10 € |
Schwarzer Holunder 'Laciniata'Sambucus nigra 'Laciniata'geschlitzte Blätter, Liebhaberpflanze | aufrecht, buschig 3 - 5 m 2 - 3 m |
| ab 33,40 € | |
Schwarzer Holunder 'Obelisk'Sambucus nigra 'Obelisk'säulenförmiger Wuchs | aufrecht, säulenförmig, schmal 2 - 3 m 80 - 100 cm | | ab 29,70 € | |
Schwarzer Holunder 'Pulverulenta'Sambucus nigra 'Pulverulenta'weißbuntes Laub, schwachwüchsig | aufrecht, buschig 1 - 1,5 m 70 - 120 cm | | ||
Zwerg-Holunder 'Pygmaea'Sambucus nigra 'Pygmaea'halbkugeliger Wuchs | aufrecht, kugelig, kompakt 15 - 20 cm 20 - 30 cm | | ||
Schwarzer Holunder 'Riese aus Vossloch'Sambucus nigra 'Riese aus Vossloch'große Beeren | aufrecht, locker verzweigt 3 - 5 m 2 - 4 m |
| ab 17,40 € | |
Schwarzer Holunder 'Sampo'Sambucus nigra 'Sampo'hohe, ertragsreiche Sorte, selbstfruchtend | aufrecht, gut verzweigt 2 - 4 m 2 - 4 m |
| ab 11,10 € | |
Schwarzer Holunder 'Serenade'Sambucus nigra 'Serenade' | aufrecht, kompakt 2 - 2,5 m 1 - 1,5 m |
| aromatisch, säuerlich, saftig, schwarz August | ab 19,70 € |
Schwarzer Holunder 'Thundercloud'Sambucus nigra 'Thundercloud'auffällige große Blüten, dunkelrotes Laub | aufrecht, locker buschig 3 - 5 m 2,5 - 4 m |
| ab 23,80 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Schwarzer Holunder kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die nektarreichen, intensiv duftenden Blüten des Schwarzen Holunders verwendet man zum Aromatisieren von Getränken wie Sekt, etwa in Form eines zuckerhaltigen Sirups. In Ausbackteig frittiert sind sie ein leckeres Dessert, ebenso wie die reifen Beeren als Holunderpfannkuchen. Bei den Steinfrüchten muss man beachten, dass die darin enthaltenen Samen cyanogene Glykoside enthalten. Gleiches gilt für die unreifen Beeren selbst und alle grünen Pflanzenteile, insbesondere die Blätter und die junge Rinde. Sambunigrin, Prunasin und Holocalin bilden Blausäure und sind somit giftig. Kochen macht sie unschädlich, sodass Holundermarmelade oder Holundergelee bedenkenlos genießbar sind. Auch der beliebte Holundersaft muss vor dem Verzehr mindestens eine Viertelstunde auf 80 °C erhitzt werden. Grüne Beeren sollte man wegen des hohen Sambunigrin-Gehaltes grundsätzlich aussortieren.
Die Sträucher des Schwarzen Holunders wachsen sehr schnell – die Triebe können unter optimalen Bedingungen zwei bis drei Meter pro Jahr zulegen. Das gilt insbesondere für die leicht erkennbaren Wasserschosse, die schnell und kerzengerade wachsen und im Winter absterben. Sie sind etwas heller, haben nur eine dünne glatte Rinde und im Inneren ein feinporiges Mark, das man in der Biologie als Hilfsmittel zum Schneiden mikroskopischer Präparate verwendet.
Schwarzer Holunder ist eine alte Heilpflanze, die die Naturheilkunde als schweißtreibendes, harntreibendes und sekretlösendes Mittel einsetzt. Er wirkt darüber hinaus entzündungshemmend und leicht abführend. Das macht man sich vor allem zur Stärkung der Immunabwehr, Nieren- und Blasenleiden sowie bei Fieber und Erkältungskrankheiten zunutze. Holundertee lässt sich aus den Blüten herstellen, ein Holunderabsud aus den getrockneten Blättern oder der Rinde.
Mit klinischen Studien sind die dem Schwarzen Holunder zugeschriebenen Eigenschaften nur unzureichend wissenschaftlich belegt. Zudem muss man bedenken, dass die grünen Pflanzenteile wie Blätter, Rinde und unreife Holunderbeeren wie auch die Samen das Glykosid Sambunigrin enthalten. Es setzt Blausäure frei und kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Längeres Erhitzen über 80 °C oder Vergären zerstört den Giftstoff.
Die weißen Blüten des Schwarzen Holunders enthalten im Gegensatz zu den grünen Pflanzenteilen und den Samen der rohen Holunderbeeren kein giftiges Sambunigrin. Das cyanogene Glykosid ruft in größeren Mengen genossen Übelkeit und Erbrechen hervor. Daher sollte man sich beim Verzehr auch auf die Blüten beschränken und die grünen Stängel der Rispen nicht mitverzehren. Sie lassen sich zu Holunderblütentee, Holunderblütensirup, zum Aromatisieren von Getränken wie Sekt oder in Ausbackteig frittiert genießen. Mit etwas Stärke angedickt wird aus den gekochten Beeren die in Norddeutschland beliebte Fliederbeersuppe.
Bei Wildsammlungen muss man darauf achten, keine Blüten des Zwergholunders oder Attich (Sambucus ebulus) zu erwischen, denn die sind im Gegensatz zu seinem nächsten Verwandten ebenfalls giftig. Die Sträucher sind wie der Name bereits vermuten lässt deutlich kleiner und die Blüten geben sich wie der Rest der Pflanze mit einem durchdringend widerwärtigen Geruch zu erkennen. Dagegen duften die Schwarzen Holunderblüten angenehm süßlich-moschusartig.
Leider ja – alle grünen Pflanzenteile, also auch Blätter, Rinde, junge Beeren und die Blütenstiele enthalten das Blausäure freisetzende Sambunigrin. Daher sollte man bei ausgebackenen Holunderbeeren oder bei der Zubereitung von Holundersaft die Stiele entfernen. Bei Letzterem kann man sich die Mühe ersparen, wenn man einen Dampfentsafter verwendet, denn über 80 °C zerfällt das Sambunigrin nach etwa zwanzig Minuten. Wem das Abzupfen der Beeren zu mühsam ist, kann sie mit einer Gabel entfernen oder die kompletten Dolden über Nacht ins Tiefkühlfach legen – danach lösen sie sich ganz leicht.
Nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen wie auch Nutztiere und den Menschen selber. Alle grünen Pflanzenteile, also auch die Blätter und unreifen Beeren wie auch die Samen der reifen Früchte enthalten das giftige Sambunigrin. Es spaltet unter Wassereinlagerung Blausäure ab und führt zu Übelkeit und Erbrechen, bei den kleinen Vögeln schnell auch zum Tod durch Atemstillstand.
Schwarzer Holunder ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel