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Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus)
Quelle: Ole Schoener/ shutterstock.com

Dichter-NarzisseWeiße Narzisse, Echte Narzisse

Narcissus poeticus

Das Wichtigste auf einen Blick

nicht heimische Wildform (Neophyt) Zwiebel winterhart giftig
  • Eine der ursprünglichsten Narzissenarten und Elternteil zahlreicher Sorten und Hybriden
  • Frühblühende Zwiebelpflanze mit linealischen rinnigen Blättern
  • Große Blüten mit weißer Hauptkrone und gelber rotrandiger Nebenkrone
  • Vermehrung mit Tochterzwiebeln, mit Samen langwierig
  • In allen Teilen giftig, kann auch Hautreizungen und Allergien hervorrufen
  • Von Bienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen bestäubt
  • Für dauerhaft leicht feuchte, nährstoffreiche und lockere Böden
  • Anspruchslos, pflegeleicht und winterhart
  • Blüten liefern Ausgangsmaterial für Narzissenöl für die Parfümindustrie
  • Schöne Schnittblumen und für Blumenbeete und Steingärten geeignet
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: normaler Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Zwiebel
Wuchs: aufrecht, horstbildend
Höhe: 40 - 50 cm
Breite: 10 - 15 cm
frostverträglich: bis -34 °C (bis Klimazone 4)
Wurzelsystem: Zwiebel
🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
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Blütenform: kronförmig, radiärsymmetrisch

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: lineal, abgerundet, schmal
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): selten
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 1 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)

Thematisch passende Pflanzen:

ℹ️ Sonstiges
ist giftig: alle Pflanzenteile sehr giftig
Pflanzen je ㎡: 11
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Spargelartige
Familie: Amaryllisgewächse
Gattung: Narzissen
Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Markus Wichert

Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Dichter-Narzisse?

Dichter-Narzisse oder Weiße Narzisse (Narcissus poeticus) ist eine beliebte Zierpflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae), die als Frühblüher kaum aus unserer Gartengestaltung wegzudenken ist. Man findet sie nur gelegentlich verwildert in frischen Wiesen und Mooren, ganz im Gegensatz zu Südeuropa, wo man sie häufig großflächige Bestände bildet. Sie wächst bis in Höhen von über 2000 Metern.

Es handelt sich dabei um eine kräftige ausdauernde und vielgestaltige Zwiebelpflanze mit grundständigen aufrechen, schmal-linealischen rinnigen Blättern. Diese werden 5-9 Millimeter breit und bis zu 45 Zentimeter lang. Insgesamt erreichen die Pflanzen eine Höhe von einem halben Meter und eine Breite von etwa 16 Zentimetern. Die Zwiebeln werden 3-4 Zentimeter lang.

Die einzelnstehenden duftenden Blüten erscheinen im späten Frühjahr am Ende eines hohlen Stängels; sie werden 4-7 Zentimeter breit und weisen sechs gleich gestaltete und flach ausgebreitete, rein weiße Blütenblätter auf, die eine Hauptkrone bilden. Sie sind am Grund nur wenig verschmälert. Begleitet werden sie von einer kleinen schüsselförmigen, gelben und rot gerandeten Nebenkrone. Drei der sechs Staubblätter sind höher inseriert als die anderen und ragen zur Blütezeit aus der Perigonhülle heraus. Als Früchte werden Kapseln mit zahlreichen Samen gebildet.

Dichter-Narzisse im Garten

Quelle: Pierrette Guertin/shutterstock.com

Standort

Dichter-Narzissen sind recht anspruchslos und wachsen auf den verschiedensten Böden, aber am liebsten sind ihnen mäßig nährstoffreiche und gut wasserdurchlässige Substrate mit stets ausreichender Feuchtigkeit. Die Pflanzen sind frosthart und brauchen Sonne oder Halbschatten, im vollen Schatten verkümmern sie und blühen nur ungern. Vor allem im Frühjahr muss man ein Eintrocknen verhindern, sonst, fällt die Blüte aus. Ebenso fatal ist aber auch Staunässe – daher muss man auf gute Drainage achten. Beim Pflanzen in der Nähe des Hauses oder einer Terrasse sollte man im Hinterkopf behalten, dass nicht jeder den ausgesprochen intensiven Geruch als angenehm empfindet.

Schnitt

Achtung beim Hantieren mit den Pflanzen: Der Saft ist hautreizend und kann allergische Reaktionen hervorrufen. Daher sollte man sicherheitshalber Handschuhe tragen. Üblicherweise entfernt man die alten Blüten und lässt das Kraut normal vor sich hinwelken, denn in dieser Zeit saugen die Zwiebeln alle verfügbaren Nährstoffe auf, um sie für die nächste Vegetationsperiode zu sammeln. Hat man Narzissen im Rasen, sollte man diesen erst mindestens sechs Wochen nach der Blüte wieder mähen.

Vermehrung

In der Regel pflanzt man die Zwiebeln der Dichter-Narzisse und macht sich nicht die Mühe einer Aussaat. Die Blumenzwiebeln setzt man eineinhalbmal so tief in die Erde wie sie lang sind. Bei den Sorten lassen sich die spezifischen Merkmale nur durch eine vegetative Vermehrung übertragen. Dazu verwendet man die reichlich gebildeten Tochterzwiebeln, die sie auch zur eigenen Ausbreitung verwendet. Nach dem Vergilben der Blätter sammelt man sie ein, lagert sie kühl und trocken und pflanzt sie im Herbst.

Die Samen kann man nach der Fruchtreife aussäen; danach sollte man die Keimlinge feucht und frostfrei halten. Nach zwei Jahren kommen sie ins Freiland, und nach etwa sieben Jahren blühen sie zum ersten Mal.

Verwendung

Dichter-Narzissen geben schöne und haltbare Schnittblumen. Sie eignen sich für die Bepflanzung zwischen Hecken und Sträuchern, Steingärten und Blumenbeete. Besonders gut zur Geltung kommen sie zusammen mit Polsterstauden wie Phlox, Schleifenblume, Tulpen und Gräsern.

Schädlinge

Mit die ärgsten Feinde der Dichter-Narzisse sind Schnecken, die oft das komplette Frühblüher-Sortiment plündern. Andere Schädlinge sind Narzissenfliege, Zwiebelälchen und Pilzerkrankungen wie Mehltau, Grauschimmel und Rostpilze oder Stagnophora- und Ramularia-Blattfleckenkrankheit.

Ökologie

Quelle: Kristjan Malacic/shutterstock.com

Die Nebenkrone ist nicht nur farblich auffällig, sondern riecht auch wesentlich intensiver als der Rest der Blüte. Damit will die Dichter-Narzisse Bestäuber anlocken. Hauptbestäuber sind Schmetterlinge, Schwebfliegen und Bienen, die mit langen Mundwerkzeugen gesegnet sind.

Wissenswertes

Dichter-Narzissen sind hübsch anzusehen, aber in allen Teilen giftig. Das gilt insbesondere für die Zwiebeln, die große Menge von Alkaloiden wie Narcissin und Narcipoetin enthalten. Die Blüten sind ein wichtiger Grundstoff für die Parfümherstellung und liefern hocharomatisches Narzissenöl.

Die Dichter-Narzisse war vermutlich die erste Narzissenart, die bereits in der Antike kultiviert wurde. Erste botanische Beschreibungen finden sich in der Historia Plantarum des Theophrastus, später auch bei Vergil und anderen Dichtern.

Als Heilpflanze spielt sie heute keine Rolle mehr; dagegen wurde sie von Dioskurides und späteren Heilkundigen ausführlich erwähnt. Der Saft reizt Haut und Schleimhäute, sodass der Verzehr zu Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall führt. Bereits der intensive Geruch der Blüten kann bei empfindlichen Menschen Brechreiz und Übelkeit verursachen.

Einige Autoren gehen daher davon aus, dass der Name auf das griechische narkào, narkotisch zurückgeht. Wesentlich einprägsamer ist die Ableitung aus der griechischen Mythologie, derzufolge der Schönling Narcissos zur Strafe für seine Selbstverliebtheit von der Rachegöttin Nemesis in eine Blume verwandelt wurde. In der Psychologie spricht man daher noch heute von Narzissmus.

In der freien Natur wild wachsende Exemplare stehen unter Naturschutz und dürfen keinesfalls gepflückt werden.

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Fotos (5)

Blüte Dichter-Narzisse
Quelle: Ole Schoener/ shutterstock.com
Blüte Dichter-Narzisse
Quelle: Joachim Lutz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Dichter-Narzisse
Quelle: Joachim Lutz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Dichter-Narzisse
Quelle: Pierrette Guertin/shutterstock.com
Blüte Dichter-Narzisse
Quelle: Kristjan Malacic/shutterstock.com

Sortentabelle

Narcissus poeticus
Quelle:Ole Schoener/ shutterstock.com
Narcissus poeticusDichter-Narzisse
  • nicht heimisch (Neophyt)
PflanzeWuchsStandortBlüte
Dichter-NarzisseNarcissus poeticusWildform

aufrecht, horstbildend
40 - 50 cm
10 - 15 cm


Kübel geeignet

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Dichter-Narzisse 'Professor Einstein'Narcissus poeticus 'Professor Einstein'Blatt- und Blütenduft

aufrecht, geneigt
20 - 40 cm
10 - 20 cm


Kübel geeignet

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Dichter-Narzisse 'Raoul Wallenberg'Narcissus poeticus 'Raoul Wallenberg'Sorte mit elfenbeinfarbenen Blüten

straff aufrecht
20 - 40 cm
10 - 15 cm


Kübel geeignet

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Häufige Fragen

Sind Narzissen giftig?

Ja, in allen Teilen, vor allem die Zwiebel, und die Dichter-Narzisse ganz besonders. Sie enthalten giftige und reizende Alkaloide, die auf der Haut Irritationen und Allergien auslösen können und beim Verzehr zu Übelkeit und Erbrechen führen. Empfindliche Menschen reagieren bereits auf den intensiven Geruch mit Brechreiz.

Welche Sorten von Dichter-Narzisse gibt es?

Von der Dichter-Narzisse leiten sich zahlreiche Sorten ab, die man im Gartenfachhandel als Poeticus-Hybriden bekommt. Sie alle ähneln der Wildform und haben eine einzelne Blüte mit weißer Hauptkrone und kleiner rot geränderter Nebenkrone. Zu den häufigsten Sorten gehören

  • Ace of Diamonds‘ mit grünlichgelber Nebenkrone mit orange und rotem Rand,
  • Actaea‘ mit gelber Nebenkrone mit rotem Saum und grünem Auge,
  • Dactyl‘ mit grüngelber Nebenkrone mit gelbem und roten Rand und grünem Auge,
  • Horace‘ mit gelber rot und orange gesäumter Nebenkrone,
  • Queen of Narcissi‘ mit großer orangefarbener Nebenkrone mit rotem Saum.

Wert für Insekten und Vögel

Dichter-Narzisse ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen

Wildbienenarten

Gestaltungsideen

Biodiversität im Fokus #3: 36qm für die Natur
Biodiversität im Fokus #3: 36qm für die Natur
Fläche: 36 qm
20 cm Substratstärke

Gute Kombinationspartner im Garten

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkon- und Kleingärtner
Stand:
05.09.2023