https://www.naturadb.de/pflanzen/thymus-vulgaris/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Dachbegrünung geeignet: | ja |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Halbstrauch |
Wuchs: | buschig, dicht, gedrungen wachsend |
Höhe: | 10 - 30 cm |
Breite: | 20 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Dachbegrünung: | geeignet für Dachbegrünung |
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | lippenförmig, kronröhrig |
Blattfarbe: | graugrün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | lineal bis lineallanzettlich |
Blatt aromatisch: | ja |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Wildbienen: | 30 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 14 |
Raupen: | 15 (davon 2 spezialisiert) |
Käfer: | 1 |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Heil- und Gewürzpflanze |
Aussaat: | |
Pflanzen je ㎡: | 8 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Echter Thymian, Gartenthymian oder Römischer Quendel (Thymus vulgaris) wird als Heil- und Gewürzpflanze kultiviert und verwildert eher selten. Ursprünglich stammt er aus dem westlichen Mittelmeerraum, und dem Süden Italiens, wo er als Pionierpflanze Brachen und Trockenrasen besiedelt. Er gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Der Gartenthymian ist ein mehrjähriger immergrüner und verholzender Halbstrauch, der eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern erreicht und buschige kleine Polster von ebenfalls rund 30 Zentimetern Breite bildet. Die aufsteigenden Triebe sind reich verzweigt und wenig vierkantig bis fast rund, die 7-9 Millimeter langen und drei Millimeter breiten, gegenständig stehenden schmal-ovalen Blättchen graugrün, sehr kurz gestielt, auf der Unterseite weiß behaart und am Rand leicht eingerollt. Beim Zerreiben riechen sie typisch aromatisch.
Die zygomorphen 4-6 Millimeter langen Lippenblüten des Thymians erscheinen im Frühsommer bis in den Herbst hinein; sie sind, fünfteilig mit doppelter Blütenhülle, stehen in endständigen kleinen Scheinquirlen und sind rosa bis lila, selten weiß gefärbt. Der Kelch ist zweilippig und buckelig mit ungleich langen Kelchzähnen, die Oberlippe ist dreigeteilt, und die Kronröhre von einer Reihe Borsten geschützt. Als Früchte werden Kapseln mit vier kugeligen braunen Nüsschen gebildet.
Echter Thymian ist ein Schwachzehrer und Sonnenanbeter; am wohlsten fühlt er sich auf einem sonnigen, warmen und eher trockenen Boden mit reichlich Sand. Er sollte neutral bis alkalisch sein und darf gerne Kalk enthalten. Die Pflanzen sind winterhart bis —15 °C und dankbar für etwas Frostschutz mit Reisig oder ähnlichem.
Am besten schneidest Du den Thymian im Frühjahr oder Sommer regelmäßig zurück. Er ist gut schnittverträglich und treibt dann umso buschiger aus. Zudem verholzen und vergreisen die Pflanzen dann nicht so schnell. Darüber hinaus kannst Du die Horste auch alle 3-4 Jahre teilen.
Ernten kannst Du Thymian das ganze Jahr über. Schneide nur gerade so viel von den Zweigen ab, wie Du aktuell in der Küche benötigst. Am besten und würzigsten ist er, wenn man ihn vor der Blüte und in den Morgenstunden pflückt; zum Trocknen ist er dann besonders gehaltvoll an ätherischen Ölen.
Den Samen von Gartenthymian kannst Du ab April im Haus vorziehen; es handelt sich dabei um Lichtkeimer, die Du nur leicht auf die Erde andrücken darfst. In der Regel keimen sie bereits nach 10-14 Tagen und lassen sich später pikieren und an Ort und Stelle ins Freiland bringen. Optimal ist ein Abstand von 15-20 Zentimetern. Ansonsten kannst Du sie auch nach den Eisheiligen sofort im Freien aussäen; dann empfiehlt es sich, die Keimlinge auszudünnen, bevor sie sich gegenseitig Nahrung und Sonne wegnehmen und nicht mehr gescheit wachsen.
Am schnellsten fährt man natürlich mit Jungpflanzen aus dem Gartenfachmarkt. Alternativ dazu kannst Du im Frühsommer Grünstecklinge, im Hoch- oder Spätsommer halbverholzte Stecklinge abnehmen und bewurzeln. Auch Absenker von niedrig hängenden Zweigen sind möglich.
Als alte Gewürzpflanze ist Echter Thymian für den Kräutergarten prädestiniert. Er verträgt sich bestens mit anderen Kräutern und lässt sich mit diesen zusammen in einer zudem dekorativen Kräuterspirale pflanzen. Ebenso kann man ihn in Rabatten und Steingärten setzen. Auch in Töpfen und Kästchen wächst er problemlos, sodass man ihn auch im Kräutertopf auf Balkon und Terrasse und auf der Fensterbank kultivieren kann.
Schädlinge oder Krankheiten sucht man beim Gartenthymian vergeblich. Die meisten Fressfeinde wie auch Pilze, Viren und Bakterien hält er mit seinem ätherischen Öl fern, das eine erhebliche antibiotische Wirkung aufweist. Während Schneckenweniger begeistert sind machen sich Kaninchen und Hasen gerne über das aromatische Kraut her.
Die duftenden kleinen Blüten werden besonders von Honigbienen geschätzt; bei ausreichenden Beständen stellen sie aus dem Nektar der hervorragenden Bienenweide Thymianhonig her. Dieser ist kräftig und äußerst aromatisch, weniger süß als viele andere Honigsorten, bleibt lange flüssig und hat eine orangegelbe Farbe. Ein Feld von einem Hektar liefert rund drei Zentner von diesem speziellen Sortenhonig. Pollen produziert der Thymian hingegen nur wenig. Anekdotisch sei vermerkt, dass das Thymol im Thymianöl auch der Varroa-Milbe, einen eingeschleppten und zusehends am Bienensterben beteiligten Parasiten, unangenehm in die Nase steigt und sie in den Bienenstöcken kleinhält.
Für die Verbreitung der Samen sorgen vor allem Ameisen.
Vermutlich stammt der Echte Thymian vom bei uns auch wildwachsenden Sand-Thymian Thymus serpyllum ab. In der Küche und Naturheilkunde verwendet man beide gleichermaßen. So werden sie bereits in der Antike von Dioskurides, Plinius d.Ä. und Galenus beschrieben und nicht minder ausführlich in den Kräuterbüchern des Mittelalters behandelt. Hildegard von Bingen empfiehlt ihn mit anderen Kräutern zusammen bei Geschwüren und Lepra, und eine Salbe mit Eselswolfsmilch, Hirschtalg und altem Schmalz gegen Rheuma und Läuse.
2006 hat man Thymus vulgaris zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Die im ätherischen Öl enthaltenen Flavonoide wie Apigenin und Luteolin, das geruchstypische Thymol und Carvacrol und diverse phenolische Substanzen wirken antiseptisch, antioxidativ, schleimlösend und entkrampfend. Thymiantee gilt als altes Hausmittel gegen Atemwegserkrankungen von Asthma über Heuschnupfen bis Grippe, als Wurmmittel für Kinder und wird bei Magengeschwüren und Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Äußerlich angewendet wird er bei Insektenstichen, rheumatischen Erkrankungen, entzündlichen Hautkrankheiten und gegen Läuse. In der Homöopathie dienen Thymus vulgaris-Globuli ähnlich wie in der Naturheilkunde vor allem der Behandlung von Bronchialerkrankungen.
In der Küche vor allem des Mittelmeeres ist Echter Thymian ein altbewährten und bis heute beliebtes Gewürz, mit dem sich Fleisch- und Fischgerichte, Würste, Kartoffeln, Saucen, Speisen mit Schafs- und Ziegenkäse und vieles andere würzen lassen. Sein Aroma ist beständig, sodass man die Zweige und Blätter problemlos mitkochen kann. Aus Marinaden und Beizen oder aus Kräuteressig und Kräuteröl ist das Kraut ebenfalls kaum wegzudenken.
In Frankreich gehört er zu den typischen Zutaten des bouquet garni, dem Kräutersträußchen aus Thymian, Petersilie und Lorbeerblatt. In die herbes de Provençe, die Kräuter der Provençe, gehören zudem Kerbel, Estragon, Bohnenkraut, Majoran, Lavendel und Fenchel. Er fördert die Darmtätigkeit und macht auch schwer Verdauliches bekömmlicher. So setzt man ihn auch gerne in verdauungsfördernden Likören ein.
Darüber hinaus kann man die Blätter und das ätherische Thymianöl für Parfüms, Potpurries, Kräuterkissen oder als Badezusatz verwenden. Als Letzterer bewährt er sich wiederum bei Hautkrankheiten und bei Erkältungen und wirkt zudem hautreinigend. Im alten Rom und bis in die Renaissance hinein galt ein Thymianbad als aphrodisierend.
Die Thymiansorte ‚Aureus‘ hat gelblich überlaufene Blätter, bei ‚Silver Posie‘ sind sie am Rand weiß. Ähnlich sieht ‚Silver Queen‘ aus, die den prestigeträchtigen Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen hat.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Echter ThymianThymus vulgarisWildform | buschig, dicht, gedrungen wachsend 10 - 30 cm 20 - 30 cm | | ab 3,03 € | |
Echter Thymian 'Château Queribus'Thymus vulgaris 'Château Queribus'winterhart | kompakt, dicht 10 - 15 cm 10 - 20 cm | | ab 4,90 € | |
Echter Thymian 'Compactus'Thymus vulgaris 'Compactus'kleiner, kompakter, kleiner Wuchs | kissenartig bis kissenbildend, zwergig, kompakt 5 - 20 cm 20 - 25 cm | | ab 4,90 € | |
Echter Thymian 'Duftkissen'Thymus vulgaris 'Duftkissen'winterhart, duftende Blätter | niedrig, polsterartig bis kompakt 10 - 20 cm 20 - 30 cm | | ||
Echter Thymian 'Fleur Provencale'Thymus vulgaris 'Fleur Provencale'aromatische, duftende Blätter | buschig, dicht 20 - 30 cm 20 - 30 cm | | ab 4,90 € | |
Echter Thymian 'Lammefjord'Thymus vulgaris 'Lammefjord' duftende, aromatische Blätter | buschig, breit, dicht 10 - 15 cm 15 - 20 cm | | ||
Echter Thymian 'Orange Spice'Thymus vulgaris 'Orange Spice'deutliche Orangen- und Zitronennote | polsterförmig, dicht 5 - 10 cm 20 - 30 cm | | ab 4,90 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Der Name Thymian kommt von seinem lateinischen Namen thymus und dem griechischen thyein, räuchern und spielt auf seine Verwendung bei Rauchopfern an. Die Erstbeschreibung von Thymus vulgaris 1753 stammt von Carl von Linné.
Echter Thymian bildet bis zu 30 Zentimeter hohe und ebenso breite Polster aus. Seine Stängel sind kriechend und aufgerichtet, leicht vierkantig bis rund und verholzen an der Basis. Die Blätter sind 7-9 Millimeter lang und drei Millimeter breit, länglich-oval mit einer weiß behaarten Unterseite und einem glatten, leicht nach unten gerollten Rand. Die Blüten erscheinen in endständigen Scheinquirlen; sie sind zygomorph und rosa bis lila oder seltener weiß. Charakteristischer als das Aussehen ist der Duft: Zerreibt man ein Blättchen zwischen den Fingern,
Der Echte Thymian Thymus vulgaris stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum und ist bis —15 °C winterhart. Im Garten empfiehlt es sich daher, die Pflanzen bei starken Frösten mit etwas Reisig zu schützen.
Giftig nicht, aber unbekömmlich, wenn man zu viel davon zu sich nimmt. In der Küche geschieht das wohl eher seltener als mit Thymiantee. Wenn man den zu reichlich trinkt kann es zu Übelkeit und Kopfschmerzen kommen. Allergisch bedingte Unverträglichkeitsreaktionen mit Luftnot und Hautausschlägen sind ausgesprochen selten.
Gartenthymian ist ein Lichtkeimer – daher sollte man die Samen nur leicht an das Substrat andrücken und hell halten. Sie keimen meist innerhalb von zwei Wochen. Die Aussaat macht man ab April im Haus zum Vorziehen oder nach den Eisheiligen im Freiland. Der Pflanzabstand sollte bei 15-20 Zentimetern liegen.
Darüber hinaus kann man die Polster auch teilen oder im Frühsommer grüne, im Hochsommer und Spätsommer halbverholzte Stecklinge abnehmen.
Thymian gilt als verdauungsfördernd – daher setzt man ihn in der mediterranen Küche gerne ein. In der französischen gehört er zum bouquet garni und den herbes de Provençe; er macht schwer Verdauliches bekömmlicher und kommt daher auch in diverse Kräuterliköre.
Echter Thymian ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen