Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humus |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Dachbegrünung geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Halbstrauch |
Höhe: | 30 - 60 cm |
Breite: | 40 - 60 cm |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Dachbegrünung: | geeignet für Dachbegrünung |
Blütenfarbe: | violett |
Blühzeit: | j f m a m j j a s o n d |
Blütenform: | lippenförmig, zweilippig |
Blattfarbe | dunkelgrün |
Blattphase | wintergrün |
Blattform | lanzettlich, schmal |
Blatt aromatisch | ja (Moschus) |
Bienen: | Bienenweide (1 Arten) |
Schmetterlinge: | Schmetterlingsweide (1 Arten) |
Raupenfutterpflanze: | 1 Arten |
ist essbar |
Gewürz- und Heilpflanze Verwendung: vor allem frisch verwenden; Salate, Braten, Geflügel |
Aussaat: | j f m a m j j a s o n d |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
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Ysop (Hysoppus officinalis) ist eine alte Heil- und Gewürzpflanze, die ursprünglich aus Südeuropa stammt und die man in Deutschland selten verwildert antrifft. Die bis zu 60 Zentimetern hohe Staude gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und wächst auf sonnig-warmen, trockenen und basenreichen Steinböden, an Felsbändern und in Mauerspalten. Seine bogig aufsteigenden, selten niederliegenden Stängel sind anfangs vierkantig, verholzen an der Basis und bekommen im Alter eine blättrige braune Rinde.
Die gegenständigen sitzenden Blätter sind dunkelgrün, schmal-linealisch, behaart ganzrandig und leicht eingerollt. Gegen das Licht gehalten erkannt man zahlreiche Öldrüsen als helle durchscheinende Punkte. Die violetten, intensiv duftenden Lippenblüten stehen in dichten Ähren und sind 8-12 Millimeter lang, blau, mit 15-nervigen Kelchen und weißen oder violetten Staubblättern. In den Kapselfrüchten befinden sich zahlreiche braune, glatte Nüsschen.
Ysop benötigt einen kalkhaltigen, locker-humosen und steinigen Untergrund, volle Sonne und kommt mit Trockenheit gut zurecht.
Ysop ist gut schnittverträglich. Zur Ernte schneidet man so viel von dem Kraut ab wie man benötigt. Ansonsten schadet es nicht, den Strauch etwas zurechtzustutzen, damit er wieder in Form kommt und viele neue Triebe bildet. Ansonsten bildet er reichlich Holz und verkahlt. Vorzugsweise erledigt man den Schnitt im Frühjahr vor dem ersten Austrieb. Dabei sollte man sich auf die noch nicht verholzten Triebe beschränken, denn das alte Holz treibt nicht mehr aus.
Vermehren lässt sich Ysop mit Stecklingen oder Samen. Letzterer benötigt etwas Licht und leichte Feuchte, um nach 3-4 Wochen zu keimen. Eine andere Möglichkeit sind Absenker, bei denen man überhängende bodennahe Zweige mit einem Stein beschwert und wartet, bis sie Wurzeln geschlagen haben.
Die mittlerweile aus der Mode gekommene Ysop-Pflanze ist eine Bereicherung für jeden Kräutergarten und lässt sich sogar auf Balkon und Terrasse in Töpfen, Kübeln oder Kästen zusammen mit anderen Würzkräutern wie Lavendel, Salbei oder Rosmarin anpflanzen.
Mit seinen etherischen Ölen hält sich Ysop die meisten Schädlinge vom Leib. Selbst die gefräßigen Schnecken machen einen großen Bogen um das würzige Kraut. Das macht man sich im Kräuter- oder Gemüsegarten zunutze, denn er hält neben Schnecken auch Kohlweißlinge und Blattläuse fern.
Die Blüten des Ysop bilden nur wenig Pollen und überschaubare Mengen Nektar, locken aber mit ihrem intensiven Duft zahlreiche Insekten an. Die Gamma-Eule (Autographa gamma) nutzt ihn als Raupenfutter.
Ähnlich wie andere Kräuter aus der Familie der Lippenblütler hat Ysop einen herb-würzigen, leicht bitteren Geschmack und ein ganz typisches Aroma. Man verwendet das frische Kraut in der Küche sparsam bei Kartoffelgerichten, Eintöpfen, zum Würzen von Fleisch und Saucen, in Suppen, Salaten oder Kräuterquark. Was wie Kohlgerichte und Hülsenfrüchte schwer im Magen liegt macht er ähnlich wie Kümmel & Co. leicht verdaulich. Trocknen sollte man ihn nicht, denn dadurch gehen die aromatischen Öle völlig verloren.
Ysop ist eine uralte Heilpflanze, die man noch heute in der Naturheilkunde gegen Erkältungen und Verdauungsbeschwerden einsetzt. Mit seinem etherischen Öl, Gerbstoffen und Flavonoidglykosiden wirkt er entzündungshemmend, harntreibend und beschleunigt die Wundheilung. In den mittelalterlichen Kräuterbüchern wird er ausführlich beschrieben, und Hildegard von Bingen empfahl einen aus dem Kraut zubereiteten Tee bei Leber- und Atemwegserkrankungen.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
YsopWildform | 30 - 60 cm | | j f m a m j j a s o n d | ab 5,10 € |
Weißblühender Ysop 'Alba' | 30 - 80 cm | | j f m a m j j a s o n d | ab 4,70 € |
Blaublühender Ysop 'Caeruleus' | 40 - 60 cm | | j f m a m j j a s o n d | |
Rosablühender Ysop 'Roseus' | 30 - 80 cm | | j f m a m j j a s o n d | ab 4,40 € |
Schmalblättriger Ysop | 20 - 40 cm | | j f m a m j j a s o n d | |
Zwerg-Ysop | 20 - 30 cm | | j f m a m j j a s o n d |
Als Heil- und Würzkraut ist Ysop aus der Mode gekommen, findet aber zusehends neue Anhänger. Man verwendet ihn in der Naturheilkunde in Form von Ysop-Tee aus den Blättern bei Erkältungen, Verdauungsbeschwerden, als harntreibendes Mittel und zur Stärkung von Herz und Kreislauf. Ysop-Öl ist hochkonzentriert und sollte nur sparsam verwendet werden, da es in großen Mengen Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. In Schwangerschaft und Stillzeit sollte man vollständig darauf verzichten. Ein wenig Kraut als Gewürz in Salat und Bratkartoffeln schadet hingegen nicht.
Ysop ist eine Staude mit verholzenden Anteilen. Im Winter zieht er sich zurück und treibt erst im Frühjahr wieder aus. Bei strengen Minusgraden sollte man ihn vorsichtshalber mit Reisig schützen.
Ysopsträucher sollte man im Frühjahr zurechtstutzen, aber nur die noch nicht verholzten Teile. Danach treibt er umso reichhaltiger neue Zweige und Blütenstände. Im Herbst besteht die Gefahr, dass die frischen Schnittflächen durch Frost Schaden nehmen. Beim Schnitt ins Holz kann er keine neuen Triebe bilden.
Die als Würzkraut verwendeten Blätter des Ysops haben einen intensiv herben, leicht bitteren Geschmack. Daher sollte man sie in der Küche nur sparsam verwenden – unerfahrene Köche tun oft zu viel des Guten.
Die Blätter, Blüten und jungen Triebe des Ysops kann man vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ernten. Man schneidet einfach so viel davon ab wie man gerade benötigt und verwendet ihn frisch. Zum Trocknen ist er ungeeignet, da er dadurch sein Aroma verliert.
Ysop ist in Mitteleuropa eingebürgert, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge