https://www.naturadb.de/pflanzen/succisa-pratensis/
Licht: | Sonne |
Boden: | normal |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | versamend |
Wuchs Konkurrenz: | sehr stark |
Höhe: | 30 - 50 cm |
Breite: | 10 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | lila |
Blühzeit: | |
Blütenform: | körbchenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | breit lanzettlich, ganzrandig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | Vorwarnliste |
Wildbienen: | 14 (Nektar und/oder Pollen, davon 5 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 5 |
Raupen: | 2 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 4 |
Käfer: | 4 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
junge Blätter, Blüten Verwendung: Kräuter, Salat, Gemüse |
Aussaat: | |
Keimer: | Dunkelkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,5 cm |
Keimdauer: | meist erst im Frühjahr |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
Anwendung im Beet: | Strukturpflanze |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Teufelsabbiss, auch als Gewöhnlicher Teufelsabbiss oder Teufelswurz (Succisia pratensis) bezeichnet, ist ein einheimischer Vertreter aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Man findet ihn häufig auf nährstoffarmen Moorwiesen, Wirtschaftswiesen und Magerrasengesellschaften, vor allem des Gebirges. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordafrika über Mitteleuropa bis nach Sibirien.
Es handelt sich dabei um eine ausdauernde krautig wachsende Pflanze, die einem bis zu einem halben Meter langen Rhizom entspringt. Dieses bildet keine Ausläufer, aber einen einzelnen straff aufrechten und wenig verzweigten Stängel von bis zu einem halben Meter Höhe. Bodenständig stehen die dunkelgrünen länglich-lanzettlichen und meist ganzrandigen Blätter in einer Rosette, weiter oben stehen sie gegenständig und werden zusehends kleiner.
Der Teufelsabbiss ist gynödiözisch und bildet Exemplare mit zwittrigen oder mit weiblichen Blüten. Die Blütenstände bilden halbkugelige Köpfchen, die unten von zwei Reihen lanzettlicher und fein bewimperter Hüllblätter bedeckt sind. Im Gegensatz zu den ähnlichen Knautien und Skabiosen finden sich in den Blütenständen keine vergrößerten Schaublüten. Die einzelnen Blüten stehen an einem fleischen Endstück der Hauptachse und bestehen aus einem vierkantigen rau behaarten stachelspitzigen Außenkelch, einem fünfstrahligen borstigen schüsselförmigen Innenkelch. Die vier leuchtend blauen Kronblätter bis etwa zur Hälfe miteinander verwachsen und werden von Staubblättern und Griffel weit überragt. Bei den Früchten handelt es sich um 5-7 Millimeter lange vierkantige Achänen mit zottiger Behaarung.
Der Teufelsabbiss bevorzugt einen wechselfeuchten, basenreichen, neutralen bis mäßig sauren Lehm-, Ton- oder Torfboden in voller Sonne. Er gilt in der Botanik als Magerkeitsanzeiger und Wechselfeuchteanzeiger.
Die Stängel kann man nach der Blüte im Herbst zurückschneiden, vor allem wenn man eine unkontrollierte Selbstaussaat verhindern möchte.
Eine Vermehrung des Teufelsabbisses ist mit Samen problemlos möglich.
Der feuchtigkeitsliebende Teufelsabbiss eignet sich gut für feuchte moorige Wiesen und den Uferbereich eines Gartenteiches
Der Teufelsabbiss ist recht robust. Einige Blattläuse sind üblich, und bisweilen finden sich Mehltau, Synchytrium oder Rostflecken an den Blättern.
Der Teufelsabbiss gilt als gute Bienenweide und ist bei Schwebfliegen höchst begehrt. Sieben Schmetterlinge, darunter viele Tagfalter, nutzen ihn als Nektarlieferanten und/oder als Raupenfutter, darunter auch zahlreiche gefährdete Arten wie namensgebende Abbiss-Scheckenfalter (Euphydrias aurinia), der Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon) oder der Riedteufel (Minois dryas), aber auch das recht häufige Große Ochsenauge (Maniola jurtina).
Pollen für den Nestbau sammeln hier fünf Wildbienen, zwei Halictus-Arten wie auch Andrena marginata, Dasypoda argentata und Lasioglossum laeve. Die Verbreitung der Samen erfolgt als Wind- und Tierstreuer, und auch Ameisen verschleppen die Achänen in ihre Nester.
Den sonderbaren Namen hat der Teufelsabbiss oder Morsus diaboli von seiner Wurzel: Gräbt man das bis zu einem halben Meter lange Teil aus, sieht es an seinem unteren Ende immer wie abgefressen aus. Wer anderes als der Teufel kam für derlei Schabernack in Frage? Der Legende nach gönnte der Höllenfürst den Menschen die Heilpflanze nicht. In Wirklicheit liegt das daran, dass das Rhizom am unteren Ende abstirbt und verfault.
Als Zeigerpflanze für magere und wechselfeuchte Standorte hat es der Teufelsabbiss in unserer überdüngten Landschaft zusehends schwerer. So nimmt es kein Wunder, dass seine Bestände in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abnehmen, obwohl er früher in fast jeder feuchten Wiese anzutreffen war. Daher sollte man die Pflanzen möglich nicht mehr aus der freien Natur entnehmen.
2015 wurde der Teufelsabbiss zur Blume des Jahres gekürt.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Teufelsabbiss kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Der Teufelsabbiss ist eine alte Heilpflanze, die der Teufel der Legende nach dem Mensch nicht gönnen will. Daher sehen die Wurzeln nach dem Ausgraben stets wie abgefressen aus. In Wirklichkeit sind die unteren Abschnitte verfault, eine eigentlich viel zu nüchterne Feststellung. Die Wurzel enthält Saponine, Gerbstoffe und Bitterstoffe, die man sich in der Naturheilkunde zur Blutreinigung, in der Homöopathie gegen entzündliche Hauterkrankungen verwendet. Weitere exotische Nutzungen sind in den Kräuterbüchern des Mittelalters zu finden, von der Krätze bis zur Pest, die heute keine Rolle mehr spielen, aber sich mit vom Teufel verhassten Gewächs in aller Ausführlichkeit widmen.
Teufelsabbiss ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen