Was ist Hunds-Rose?
Hunds-Rose (Rosa canina) wächst freistehend als ein bis drei Meter hoher aufrechter rundlicher Busch mit ausladenden und überhängenden Zweigen, im Verband klettert sie als Spreizklimmer an benachbartem Gebüsch hoch. Man findet den Vertreter der Rosengewächse (Rosaceae) weit verbreitet an Wald- und Wegrändern, auf Lichtungen, an Böschungen und als Pionierpflanze auf unbewirtschafteten Wiesen, Weiden und Feldern.
Die jungen Triebe wachsen schwach zickzackförmig und sind schwach bereift. Die hakig gebogenen Stacheln sitzen meist paarweise unterhalb der Blätter und helfen beim Hochranken wie auch bei der Verteidigung. Die wechselständigen Blätter der Hunds-Rose sind 8-12 Zentimeter lang, unpaarig gefiedert mit fünf oder sieben Fiederblättchen, die jeweils drei bis vier Zentimeter lang und bis zu zweieinhalb Zentimeter breit sind. Ihr Rand ist gleichmäßig gesägt, die Oberseite dunkelgrün und kahl, die Unterseite etwas heller und ebenfalls unbehaart.
Die fünfzähligen Blüten der Hunds-Rose stehen einzeln oder in kleinen Doldenrispen am Ende der beblätterten Kurztriebe. Ihre äußeren Kelchblätter sind gefiedert, die inneren ungeteilt, die blassrosa Kronblätter etwa zwei Zentimeter lang. Als Früchte bildet sie etwa zwei Zentimeter lange kahle, breit eiförmige Hagebutten von korallenroter Farbe, bei denen die Kelchblätter im Gegensatz zu vielen anderen Rosenfrüchten abfallen.
Hunds-Rose im Garten
Standort
Wie an ihren natürlichen Standorten bevorzugt die Hunds-Rose im Garten einen mäßig trockenen Boden in voller Sonne. Jedoch kommt sie auch mit weniger Sonne oder etwas mehr Wasser zurecht. Auch hinsichtlich des Bodens ist die Rosa canina nicht sonderlich anspruchsvoll. Staunässe mag sie überhaupt nicht.
Schnitt
Hunds-Rosen wachsen schnell und gelten als gut schnittverträglich. Ein Rückschnitt ist allerdings nur notwendig, wenn sie zu sehr wuchert und aus der Form gerät. Nur alte und abgestorbene wie auch zu dicht stehende Triebe sollte man regelmäßig entfernen.
Vermehrung
Am einfachsten gelingt die Vermehrung der Hunds-Rose mit Stecklingen, die man einfach in die Erde steckt und wurzeln lässt. Zudem bildet sie Wurzelausläufer, aus denen sich Ableger machen lassen, und auch eine Vermehrung über die Samen ist möglich.
Verwendung
Mit ihren dichten Büschen kann man die Hunds-Rose als Einzelhecke oder als Unterpflanzung von Gehölz verwenden, wo sie alsbald in die Höhe klimmt. Sie eignet sich gut als blickdichter Sichtschutz und ist mit ihren Hagebutten ein wichtiges Vogelnährgehölz. An Böschungen und Hängen gepflanzt sorgt ihr dichtes Wurzelwerk für Bodenfestigung.
Schädlinge
Ein sehr auffälliger Schädling der Hunds-Rose ist die Rosengallwespe (Diplolepis rosae). Während das nur wenige Millimeter große Insekt kaum jemand zu Gesicht bekommt, führen die in die Blattanlagen abgelegten Eier zu großen kugeligen Rosenäpfeln oder Rosenschwämmen. In ihrem Inneren bestehen sie aus mehreren Kammern, in denen jeweils eine Larve heranwächst. Sonstige Schädlinge und Krankheiten, die vielen kultivierten Rosensorten Probleme bereiten, spielen bei der robusten Hunds-Rose keine Rolle.
Ökologie
Die weithin sichtbaren rosafarbenen Blüten der Hunds-Rose erzeugen kaum Nektar, aber umso mehr Pollen, der bei Honigbienen und Wildbienen sehr begehrt ist. Zu den pollensammelnden Wildbienen gehören sieben Sandbienen (Andrena spec.), die Zottige Blattschneiderbiene (Megachile circumcincta), die Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor) und die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis).
Für die Blätter als Raupenfutter interessieren sich elf unserer einheimischen Schmetterlinge, die zu den Eulen und Spinnerartigen zählen. Dazu gehören der bekannte Eichenspinner (Lasiocampa quercus) und der Schwarzbindige Rosen-Blattspanner (Anticlea derivata). Mangels Nektar sind sie abgesehen von der Eiablage für die ausgewachsenen Falter uninteressant.
Mit zunehmender Reife werden die Hagebutten weich und aromatisch und bleiben über Winter am Strauch. Sie stehen bei Vögeln hoch im Kurs: Die Hunds-Rose ist eines der wichtigsten einheimischen Vogelnährgehölze und bietet auch Kleinsäugern Proviant. Für die Verbreitung sind vor allem die großen Krähenvögel wie Elstern, Dohlen und Krähen verantwortlich, die die Hagebutten am Stück herunterschlingen und die Samen mit einer Portion Dünger wieder herausrücken. Kleinere Vögel wie Meisen oder Rotkehlchen picken nur am Fleisch der Hagebutten und tragen nur wenig zur Verbreitung bei.
Wissenswertes
Der Name der Hunds-Rose leitet sich vom Althochdeutschen ab und ist eine abwertende Bezeichnung, ähnlich wie bei der Hunds-Petersilie oder dem Hunds-Veilchen. Ebenso stammt das Wort Hagebutte von hag, Hecke und butte, Klumpen.
Die knallrote Farbe der Hagebutten der Hunds-Rose ist auf Carotinoide zurückzuführen, vor allem Lycopin, das sich auch in Tomaten und Paprika findet. Sie sind zudem außerordentlich reich an Vitamin C – ein Kilogramm Fruchtfleisch enthält 2,5-29 Gramm Ascorbinsäure.