https://www.naturadb.de/pflanzen/filipendula-ulmaria/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 50 - 150 cm |
Breite: | 50 - 60 cm |
frostverträglich: | bis -45,5 °C (bis Klimazone 2) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kronblättrig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | länglich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 14 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 7 |
Käfer: | 1 |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, junge Blätter Verwendung: arzneil. Verwendung |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 4 |
Stütze: | Pflanze benötigt keine Stütze |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Mädesüß (Filipendula ulmaria) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) ist eine eineinhalb Meter Höhe erreichende einheimische Staude, die in Nord- und Mitteleuropa auf feuchten Wiesen, Auwäldern und Bachufern häufig vorkommt. Unterirdisch breitet es sich mit knollig verdickten, spindelförmigen Rhizomen aus. In der unteren Hälfte stehen an kantigen Stängeln die Blätter, deren Fiedern mit ihren ausgeprägten Blattadern, der Form und ihrem doppelt gesägten Rand an die der Ulme erinnern und zum botanischen Artnamen ulmaria, Ulmen-ähnlich geführt haben. Auch das volkstümliche Rüsterstaude leitet sich von Rüster für Ulme ab.
Oberhalb des Blattwerkes verzweigt sich der Stängel und endet mit vielstrahligen Trugdolden, in denen die kleinen weißen Blüten dicht an dicht stehen. Sie verströmen einen zarten Duft von Honig, Mandel und Orange, der weithin wahrnehmbar ist. Aus ihnen entwickeln sich kleine gebogene Nüsschen mit millimetergroßen Samen. Sie bleiben teilweise bis ins darauffolgende Frühjahr an den vertrockneten Blütenständen stehen und sorgen für weitere Verbreitung.
Im Garten bevorzugt das Mädesüß ebenso wie in der freien Natur feuchte, durchlässige und nährstoffreiche Böden mit Sonne oder Halbschatten. Es ist absolut frostunempfindlich und übersteht auch kräftige Winter unbeschadet.
Im Herbst schneidet man das Mädesüß bis dicht über dem Boden ab. Im folgenden Jahr treibt es umso reichhaltiger neu aus.
Die Vermehrung gelingt am einfachsten durch Ableger, indem man den Wurzelstock alter Pflanzen teilt. Darüber hinaus sät sich das Mädesüß auch selbst aus.
Das Mädesüß macht sich in Gruppen am besten. Für die Ufer von Gartenteichen oder feuchte Wiesen ist es gut geeignet.
Mädesüß wird selten von Krankheiten und Parasiten heimgesucht. Zu den Schädlingen gehört der artspezifische Rostpilz Triphragmium ulmariae, der auf der Unterseite der Blätter auffällige längliche und orangerote Schwellungen hervorruft. Mehltau tritt selten auf.
Mädesüß liefert wenig Nektar, aber sichert sich als besonders reichhaltige Pollenpflanze zahlreiche Besucher. Als Bestäuber finden sich Bienen, Fliegen, Schwebfliegen und Käfer ein. In Deutschland sind etwa 14 Arten von Schmetterlingen weniger an den Blüten als am Grün als Raupenfutter interessiert. Dazu gehören das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia), der Mädesüß-Perlmuttfalter (Brenthis ino) und der Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus).
Der alte botanische Name des Mädesüß ist uns durch ein Medikament vertraut: Spiraea findet sich im Namen von Aspirin wieder, das den Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthält. Das A- steht für Acetyl-, -spirin für Spiersäure, ein Synonym für Salicylsäure, deren Namen sich von der Weide (Salix spec.) herleitet. Früher verwendete man beide Heilpflanzen gegen Kopfschmerzen. Acetylsalicylsäure ist in der chemischen Industrie leichter herzustellen als die natürliche Salicylsäure oder das Salicylaldehyd, das in den Blüten des Mädesüß oder in Weidenrinde vorkommt.
Schriftlich wird die heilende Wirkung von Mädesüß in den Kräuterbüchern des späten Mittelalters erstmalig erwähnt. Blüten und Blätter enthalten neben Flavonoiden und Gerbstoffen etherische Öle, aus denen beim Trocknen die Salicylverbindungen entstehen. Die Naturheilkunde verwendet einen daraus zubereiteten Tee bei Erkältungen, Rheuma sowie als harntreibendes und fiebersenkendes Mittel.
Darüber hinaus nutzte man früher das aromatische Mädesüß für die Herstellung von Getränken, etwa für Honigwein (Met) und Bier, das man bis ins hohe Mittelalter mit heute abenteuerlich anmutenden Kräutern versetzte.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Echtes MädesüßFilipendula ulmariaWildform | aufrecht 50 - 150 cm 50 - 60 cm |
| ab 2,60 € | |
Echtes Mädesüß 'Aurrea'Filipendula ulmaria 'Aurrea'Gelbliches Laub | aufrecht, buschig 30 - 50 cm 10 - 30 cm |
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Echtes Mädesüß 'Plena'Filipendula ulmaria 'Plena' | aufrechte beblätterte Stiele, horstbildend 80 - 100 cm 40 - 50 cm | | ab 8,10 € | |
Echtes Mädesüß 'Variegata'Filipendula ulmaria 'Variegata'frosthart, bienen- und insektenfreundlich | aufrecht, buschig 60 - 100 cm 30 - 50 cm |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Mädesüß ist ziemlich unverwechselbar dank seiner typischen Blüten und ihrem ausgeprägten Geruch irgendwo zwischen Mandel, Orange und Vanille. Etwas Ähnlichkeit besteht mit den Giftpflanzen Zwergholunder (Sambucus ebulus), Gefleckter Schierling (Conium maculatum) und Wasserschierling (Cicuta virosa). Man sollte beachten, dass auch das Mädesüß als schwach giftig gilt und man keine größeren Mengen davon verwenden sollte, vor allem nicht in der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder bei asthmatischen Beschwerden.
Der Name lässt es bereits erahnen: Die nektarreichen Blüten des Mädesüß schmecken süßlich. Darüber hinaus hat das gesamte Kraut ein leichtes Vanille- und Mandelaroma. In kleinen Mengen kann man es für Sorbets, Wildkräutersalate oder in Gemüsegerichten verwenden. Größere Mengen sollte man vermeiden, denn das Mädesüß gilt als leicht giftig und ist bei Asthma sowie bei Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
Mädesüß ist eine alte Heilpflanze, die man bei Kopfschmerzen, Erkältungen, Gicht und Rheuma einsetzte. Es gilt trotzdem als schwach giftig, denn in größeren Mengen kann der daraus zubereitete Tee ganz gegenteilig Kopfschmerzen hervorrufen. Wegen der je nach Standort und Wachstumsbedingungen stark schwankenden Zusammensetzung sollte man für den Tee die getrocknete Droge aus der Apotheke verwenden, bei der die Menge der Inhaltsstoffe bestimmt wurden. Man bekommt das Kraut unter der Bezeichnung Filipendulae ulmariae herba, die Blüten als flos. Bei Asthma bronchiale und in Schwangerschaft und Stillzeit sollte man Mädesüß nicht verwenden.
Mädesüß verwendet die Naturheilkunde wegen seiner entzündungshemmenden, fiebersenkenden und adstringierenden Wirkung. Man nutzt es bei Erkältungen, Kopfschmerzen, rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie bei Blasenentzündungen und Durchfall. In Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Asthma sollte man auf die Anwendung verzichten, da es auch das Blut verdünnt.
Echtes Mädesüß ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen