https://www.naturadb.de/pflanzen/galium-odoratum/
Licht: | Halbschatten bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | flächig aufrecht, ausläuferbildend |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 15 - 30 cm |
Breite: | 20 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kreuzförmig, kronröhrig |
Blütenduft: | ja (Honig) |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | lanzettlich, ganzrandig, quirlartig, duftend, rau |
Blatt aromatisch: | ja (Honig) |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 6 |
Raupen: | 63 (davon 15 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 6 |
Käfer: | 3 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten Verwendung: Getränke, Gewürz |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Waldmeister oder Maikraut (Galium odoratum) findet man von Mitteleuropa ausgehend bis nach Ostasien weit verbreitet in krautreichen Buchen- oder Laubmischwäldern, und auch im Garten erfreut er sich als wohlriechende Zierpflanze großer Beliebtheit. Das 15-30 Zentimeter hohe ausdauernde Kraut gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) und bildet unterirdisch flach und weit kriechende Rhizome, aus dem sich die aufrechten, unverzweigten und vierkantigen Stängel erheben. An deren Knoten stehen die gestielten, länglich-lanzettlichen oder schmal-elliptischen Blätter unten zu sechs, oben zu acht Exemplaren in strahligen Wirteln. Sie werden bis zu sechs Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter breit, mit einem in den Blattstiel verschmälerten Grund und einer kleinen stacheligen Spitze. Sie haben einen glatten Rand und sind genau wie der Stängel mittelgrün gefärbt.
Die vierzähligen, radiärsymmetrischen und zwittrigen Blüten erscheinen in endständigen Trichterrispen. Sie sind 1-4 Millimeter lang gestielt, 4-6 Millimeter breit, mit fehlenden oder kleinen grünen Kelchblättern und weißen, bisweilen bläulich überlaufenen Kronblättern. Diese sind bis zu sieben Millimeter lang und breit, spatelförmig mit einer kleinen Spitze am Ende. Aus den zweiblättrigen Fruchtknoten bildet sich eine Spaltfrucht mit zwei 2-3 Millimeter langen, eiförmigen Teilfrüchten, die mit langen hakigen Borsten besetzt sind.
Waldmeister ist wenig anspruchsvoll und gedeiht am besten auf einen mäßig feuchten, nährstoff- und basenreichen locker-humosen Lehmboden. Die Pflanzen sind voll frosthart und stehen bevorzugt im Schatten oder Halbschatten.
Will man Waldmeister ernten, so schneidet man ihn vor der Blüte. Die Blätter werden beim Trocknen papierartig dünn und zerbrechlich und bekommen ihren typischen Waldmeistergeruch.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die man im Herbst an Ort und Stelle oder in Kasten aussät. Sie sind Frostkeimer und benötigen eine Kälteperiode. Leichter ist die vegetative Vermehrung mithilfe der reichlich gebildeten Rhizome, indem man bestehende Horste teilt.
Waldmeister ist ein ausgezeichneter Bodendecker für Hecken und Gehölz.
Schädlinge und Krankheiten sind am äußerst robusten Waldmeister selten; bisweilen finden sich Rostpilze oder Mehltau an den Blättern.
Bestäubt wird der Waldmeister vor allem von Honigbienen, Wildbienen und Fliegen; er gilt als gute Bienenweide. Bei Ausbleiben der tierischen Helfer ist auch eine Selbstbestäubung möglich. Als Raupenfutter nutzen ihn fünf Schmetterlinge, allesamt Spannerartige: der Rotbinden-Blattspanner (Catarrhoe rubidata), Olivgrüne Bindenspanner (Colostygia olivata), Tuffsteinspanner (Coenotephria tophaceata), Labkraut-Bindenspanner (Lampropteryx suffumata) und der Gelblichweiße Kleinspanner (Scopula floslactata).
Die Verbreitung erfolgt mithilfe der klettenartigen Teilfrüchte, die im Fell von vorbeigehenden Tieren hängen bleiben.
Der botanische Name Galium odoratum bedeutet sinngemäß wohlriechendes Labkraut. Eine alte Bezeichnung ist Asperula odorata. Der typische Waldmeistergeruch entsteht erst beim Trocknen der Pflanze, da hierbei das aromatische Cumarin aus seinen Glykosiden freigesetzt wird. Vor der Blüte erntet man ihn für die Zubereitung von Waldmeistertee oder als probates Mittel gegen Kleidermotten. Cumarin und Iridoidglykoside wirken entzündungshemmend, schweißtreibend und krampflösend. Frischer Waldmeister ist unverzichtbarer Geschmacksgeber für eine Maibowle und lässt sich auch für verschiedene Süßspeisen wie Wackelpudding verwenden. Übertreiben sollte man es mit dem Genuss nicht, denn in größeren Mengen verzehrt führt Cumarin zu Kopfschmerzen und kann die Leber schädigen. Die Wurzeln verwendete man früher teils wie den Färberkrapp zum Färben von Stoffen.
Nach so viel Waldmeister soll das Rezept für die Maibowle nicht fehlen: Ein Bündel noch nicht blühenden Waldmeister einen Tag lang anwelken lassen oder eine halbe Stunde ins Gefrierfach legen, damit Cumarin freigesetzt wird. Kopfüber in Weißwein gehängt über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen; die Schnittstellen dürfen nicht in der Flüssigkeit stehen, da die Bowle sonst bitter wird. Vor dem Verzehr mit der halben Menge Sekt aufgießen. Entwickelt wurde das Rezept im 9. Jahrhundert vom Benediktinermönch Wandalbert im Kloster Prüm, der den meiowîn als Mittel zur Stärkung von Herz und Leber erfand. Wer das Original versuchen möchte: Hier kamen noch Gundermann und schwarze Johannisbeeren hinzu. Meistens beschränkt man sich heutzutage auf die Zugabe von frischen Erdbeeren. Im belgischen Arlon verwendet man Zucker, Cognac und Orangescheiben für den traditionellen Maitrank.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Waldmeister kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Traditionell erntet man Waldmeister, bevor die ersten Blüten erscheinen. Die frischen Blätter kann man für Wackelpudding, Sirup (etwa für Berliner Weiße) oder Maibowle verwenden, getrocknet setzen sie ihr typisches Aroma frei und lassen sich zur Verfeinerung von Süßspeisen oder als heilsamer Tee verwenden. Man kann ihn nicht nur essen, sondern auch zum Fernhalten von Motten verwenden. Übertreiben sollte man es mit dem Genuss nicht, denn das charakteristisch riechende Cumarin ist in hohen Mengen unbekömmlich und kann Schwindel, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. 3-5 Gramm frischer Waldmeister pro Liter Waldmeisterbowle gelten als unbedenklich – wenn sich trotzdem Kopfschmerzen einstellen, hat das vermutlich eher etwas mit dem darin enthaltenen Sekt und Weißwein zu tun…
Giftig ist bestenfalls das Cumarin, das auch für das typische Waldmeisteraroma verantwortlich ist. In großen Mengen genossen verursacht es Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Erbrechen, im Extremfall kommt es zu Lähmungen der Muskulatur und Tod durch Atemstillstand. Über eine krebserregende Wirkung sowie mögliche Leber- und Nierenschäden, wie sie bei extremer Dosierung im Tierversuch auftreten, streiten die Gelehrten seit Jahren. In normalen Mengen gilt Waldmeister als unproblematisch – als Richtwert geben offizielle Stellen wie das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) an, dass 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilo Körpergewicht unbedenklich sein sollten. 3-5 Gramm frischer Waldmeister pro Liter Maibowle bringen niemanden um - wie schon Paracelsus sagte: Die Menge macht, dass ein Ding ein Gift sei.
Die alte Heil- und Gewürzpflanze enthält Cumaringlykoside, die beim Trocknen das charakteristisch duftende Cumarin freisetzen. Darüber hinaus sind Iridoidglykoside enthalten. Beliebt ist der typische Geschmack in der klassischen Waldmeisterbowle, aber auch als Sirup, den man heutzutage wegen des hohen Cumaringehaltes mit Ersatzstoffen herstellt.. Mit seinem starken Geruch hält getrockneter Waldmeister Motten fern. Bekannt war seine Heilkraft bereits im Mittelalter, wo die Autoren der alten Kräuterbücher sich ausführlich mit seiner heilsamen Wirkung befassten. In der Naturheilkunde nutzt man ihn als entzündungshemmendes, krampflösendes und gefäßerweiterndes Mittel, und in der Homöopathie kommen Tinkturen und Globuli zur Anwendung.
Waldmeister hat keine großen Ansprüche an seinen Untergrund. Am besten gedeiht er in einer ähnlichen Umgebung wie an seinen natürlichen Standorten im Unterholz von Buchenwäldern: auf einem mäßig feuchten, nährstoff- und basenreichen, lockeren und humushaltigen Boden. Nur Schatten oder Halbschatten sollte man ihm gönnen, Sonne verträgt er ebenso wenig wie Staunässe oder längere Trockenphasen.
Waldmeister ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen