Was ist Rispen-Flockenblume?
Die Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe) zählt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Man findet sie selten aber gesellig wild auf sonnigen Felsfluren und Trockenrasen, Rainen und Dämmen und anderen Ruderalflächen. Sie wächst in fast ganz Europa bis nach Kleinasien hinein.
Der kräftigen pfahlförmigen Wurzel der zweijährigen oder ausdauernden krautigen Pflanze entspringen die 30-120 Zentimeter hohen sparrig verzweigten Stängel, die ebenso wie die gefiederten Blätter dicht grau spinnwebig behaart sind. Die Knospen überwintern. Im ersten Jahr wird lediglich eine Blattrosette gebildet, die Blütenstände erscheinen erst in den folgenden Jahren. Die unten bis zu 10 Zentimeter langen graugrünen Blätter werden zum Stängel hinauf zusehends kleiner und sind zuletzt sitzend ohne Stiel.
Die Blütenkörbchen sind hier eiförmig und stehen in lockeren Scheinrispen. Der Blütenboden ist wie für Flockenblumen typisch mit charakteristischen schuppig übereinanderstehenden Hüllblättern besetzt; sie sind fünfnervig, ihre Anhängsel schwarz mit beiderseits 6-8 ebenso schwarzen Fransen. Die Blüten sind fünfzählig, mit einem auf eine Schuppenkrone reduzierten Kelch und einer leuchtend rosafarbenen Krone, die nur aus Röhrenblüten besteht; Zungenblüten fehlen. Stattdessen sind die äußersten Röhrenblüten stark vergrößert und locken Insekten an; sie bleiben steril, im Gegensatz zu den wesentlich kleineren zwittrigen Blüten im Inneren der Körbchen. Als Früchte werden 3-5 Millimeter lange Achänen mit einem halb so langen Pappus gebildet.
Rispen-Flockenblume im Garten

Quelle: Sergei Lapitckii/shutterstock.com
Standort
Die Rispen-Flockenblume gedeiht am besten auf einem sommerwarmen und eher trockenen, basen- und kalkreichen neutralen bis milden und humosen Lehm- und Lössboden, der gerne auch sandig oder kiesig sein darf. Sie braucht viel Licht und Wärme und steht am liebsten in der prallen Sonne.
Schnitt
Man kann die Rispen-Flockenblume ohne Bedenken bodennah abschneiden, wenn sie zu groß wird. Mit dem Entfernen der Samenstände kann man die Selbstaussaat reduzieren; ansonsten macht sie sich in Windeseile im Garten breiter als geplant.
Vermehrung
Die Rispen-Flockenblume bildet große Mengen an Samen, mit denen sie sich selbst fleißig in der Umgebung ausbreitet. Man kann sie ebenso leicht aussäen.
Verwendung
Dank ihrer Vorliebe für sonnige und eher trockene Standorte macht sich die Rispen-Flockenblume besonders gut in Steingärten und auf Trockenmauern, aber auch in Beeten und Rabatten, wo sich mit ihr Lücken zwischen größeren Stauden schließen lassen.
Schädlinge
Die Rispen-Flockenblume wird eher selten von Krankheiten oder Schädlingen geplagt, etwa Spinnmilben oder Mehltau.
Ökologie

Quelle: Lisa Basile Ellwood/shutterstock.com
Die Blüten der Rispen-Flockenblume werden von zahlreichen Insekten besucht, unter anderem von 31 Wildbienen, die sich hier den Pollen für ihre Larven holen. Dabei handelt es sich vor allem um Arten aus den Gattungen Andrena, Halictus, Megachile und Ceratina. Die Verbreitung der Früchte erfolgt ähnlich wie bei Kletten durch das Anhaften im Fell von Tieren oder den Federn von Vögeln; zudem werden sie von Ameisen verschleppt.
Wissenswertes
Die Rispen-Flockenblume ist sehr variabel und formenreich; unterschiedlich sind vor allem die Form und Größe der Hüllblätter sowie des Pappus der Achänen.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner