Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Markus Wichert
Naturgärtner
Was ist Sibirischer Blaustern?
Sibirischer Blaustern oder Sibirische Sternhyazinthe (Scilla siberica) gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und stammt aus Osteuropa, Kaukasus und Westasien. Bei uns ist er eine beliebte Zierpflanze, die man auf schattigen feuchten Wiesen bisweilen verwildert vorfindet.
Die ausdauernden krautigen Pflanzen entspringen einer unterirdischen Zwiebel und werden 10-25 Zentimeter hoch. Je Zwiebel werden 2-4 riemenförmige Blätter gebildet. Der Blütenspross ist halbstielrund und meistens länger als die Blätter. Die Trauben sind 1-3blütig, mit nickenden glockigen Einzelblüten. Die Blüten sind zwittrig und radiärsymmetrisch und haben sechs blaue Blütenblätter. Nach der Blüte erschlaffen die Blütenstiele. Die Kapseln verfärben sich violett und setzen die kleinen dunkelbraunen Samen frei. Danach stirbt der oberirdische Teil der Pflanze bis zum kommenden Frühjahr ab.
Sibirischer Blaustern im Garten
Standort
Der Sibirische Blaustern ist wenig anspruchsvoll und wächst auf jeder ausreichend feuchten, nährstoffhaltigen Gartenerde. Er verträgt Schatten ebenso gut wie Halbschatten. Im Garten ausgepflanzt bedeckt er mit Tochterzwiebel schnell große Flächen.
Schnitt
Ein Schneiden ist bei der pflegeleichten Pflanze nicht erforderlich. Nach dem Verblühen muss man lediglich die Reste entsorgen, wobei man die Samen absammeln kann.
Vermehrung
Die Vermehrung übernimmt die Pflanze gerne mit ihren Zwiebeln im Alleingang. Aber auch eine Selbstaussaat findet statt, der man mit gesammelten Samen nachhelfen kann. Ansonsten kann man ein Stück Rasen mit Zwiebeln ausstechen und woanders einsetzen.
Verwendung
Der Sibirische Blaustern ist ein guter Bodendecker und lässt sich gut im Rasen und in naturnahen Wiesen oder unter Bäumen und Büschen pflanzen, wo er von März bis April ein blaues Blütenmeer bildet.
Schädlinge
Schädlinge sind am Sibirischen Blaustern nicht zuletzt wegen der kurzen Vegetationsperiode selten. Wühlmäuse machen sich bisweilen über die Zwiebeln her.
Ökologie
Am Pollen zeigen sich drei Wildbienen interessiert, die Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor) und die Zweifarbige und die Gehörnte Mauerbiene (Osmia bicolor, Osmia cornuta). Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Ameisen, die das ölhaltige Elaisom als Nahrung schätzen.
Wissenswertes
Der Sibirische Blaustern ist in deutschen Gärten ein beliebter Frühblüher und wird seit dem 18. Jahrhundert vielerorts angepflanzt. Neben der blauen Wildform gibt es auch weiße Albinos.
Weiterlesen
Möchtest auch du deinen Garten insektenfreundlich und pflegeleicht gestalten?
Wir schicken dir wöchentliche NaturaPost per E-Mail:
- gestalte deinen Garten Insekten- und Vogelfreundlich
- erhalte erprobte Pflanzenpläne für Traumgärten
- lerne mit Trockenheit in Zier- und Nutzgarten umzugehen
- Tipps, wie du deinen Garten pflegeleicht gestaltest
- alles im Einklang mit der Natur