https://www.naturadb.de/pflanzen/ligustrum-vulgare/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | normal bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | breit aufrecht |
Höhe: | 2,5 - 4,5 m |
Breite: | 2 - 3 m |
Zuwachs: | 20 - 120 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Fruchtfarbe: | glänzend schwarz |
Fruchtgröße: | erbsengroß |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eilänglich bis lanzettlich |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 11 |
Raupen: | 26 (davon 2 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 14 |
Käfer: | 14 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
fressende Vogelarten: | 21 |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
als Landeplatz angeflogen: | gut |
fressende Säugetierarten: | 10 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist giftig: | Beeren schwach giftig leicht giftig |
Pflanzen je ㎡: | 5 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) ist der einzige in Europa heimische Art des Ligusters, der zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehört. Man findet ihn verbreitet vom nordwestlichen Afrika über ganz Europa bis zum Kaukasus. Ligustersträucher sind Flachwurzler und erreichen eine Höhe und Breite von bis zu fünf Metern. Vor allem frisch gepflanzte Exemplare wachsen zügig und bilden schnell eine dichte Hecke. Mit zunehmendem Alter verholzen die anfangs biegsamen Zweige, werden härter und weisen Lentizellen auf. Sie sind anfangs olivgrün und färben sich später graubaun. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich das Wachstum.
Der Liguster verliert im Winter sein Laub, sobald die ersten Fröste auftreten. Seine bis sechs Zentimeter langen, gegenständigen Blätter sind breit-lanzettlich, haarlos mit glattem Rand und dunkelgrün glänzender Oberseite. In Juni und Juli überziehen zahlreiche weiße Rispen mit intensiv duftenden Blüten den Strauch. Die kleinen schwarzblauen Beeren sind reich an färbenden Anthozyanen und haben dem Liguster die volkstümliche Bezeichnung Tintenbeerstrauch eingebracht.
Liguster ist anspruchslos und gedeiht auf fast jedem Boden, und das in Sonne wie Halbschatten gleichermaßen. Trockenheit verträgt er ohne weiteres, vorübergehend auch starke Nässe. Kalk- und humusreichen Boden schätzt er besonders.
Vor allem junger Liguster wächst mit beachtlichem Tempo, sodass man des Öfteren zur Heckenschere greifen muss. Der Schnitt erfolgt am besten Ende Juni und nochmals Ende August. Dabei verträgt er es auch ohne Probleme, wenn man ihn radikal zurechtstutzt. Der austretende Saft kann bei empfindlichen Menschen Hautreizungen hervorrufen – daher sollte man beim Heckenschneiden sicherheitshalber immer Gartenhandschuhe tragen und Arme wie Beine bedeckt halten.
Die Vermehrung erfolgt am einfachsten durch Stecklinge. Dazu schneidet man in Herbst oder Winter etwa 20 Zentimeter lange Triebe ab und steckt sie einfach in den Boden. Die Bewurzelung dauert eine Weile, funktioniert aber recht zuverlässig.
Der Gewöhnliche Liguster gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Er wächst schnell, ist pflegeleicht und schnittverträglich, sodass er sich beliebigen Formen zurechtstutzen lässt. Vor allem für hohe, blickdichte Hecken ist er bestens geeignet. Daher bezeichnet man ihn vielerorts als Zaunriegel. Nicht zu unterschätzen ist seine windabweisende Wirkung. Man findet ihn häufig als Grundstücksbegrenzung oder als Bodenfestiger bei einer Erstbepflanzung. Im Schatten größerer Bäume und Sträucher wächst er deutlich langsamer als freistehend.
Blattläuse und andere saugende Insekten suchen im Liguster gerne Unterschlupf und Nahrung. Der ausgeschiedene Honigtau ist eine willkommene Zuckerquelle für Ameisen und Bienen. Geschwächte Exemplare werden bisweilen von Mehltau heimgesucht.
In seiner Blütezeit zieht der Gewöhnliche Liguster zahlreiche Insekten an. Insbesondere Honig- und Wildbienen, Fliegen, Schmetterlinge und Nachtfalter profitieren von dem reichhaltigen Pollen- und Nektarangebot. Schwebfliegen haben es die Blüten ebenfalls angetan. Kohlweißling und Kleiner Fuchs sitzen im Sommer oft in Scharen auf den Blüten. Die Blätter stehen auf der Speisekarte von Raupen des Holunderspanners (Ourapteryx sambucaria), Fliederspanners (Apeira syringaria) und Ligusterschwärmers (Sphinx ligustri).
Im Herbst und Winter dienen die Früchte vor allem Nagetieren und Vögeln als willkommenes Futter. Letztere bauen mit Vorliebe ihre gut geschützten Nester in dichten Ligusterhecken. Auch Insekten finden in seinem dichten Gestrüpp sichere Unterkunft, ebenso Igel und Nagetiere.
Die kleinen Früchte enthalten Glykoside wie Syringin und gelten als schwach giftig. Für den menschlichen Verzehr sind sie nicht geeignet, denn sie führen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Die Verbreitung des Ligusters erfolgt vor allem über die Früchte, die hungrige Vögel in Herbst und Winter vertilgen. Der angedaute Samen bekommt damit gleich eine Fuhre Dünger und keimt nach einem Frost besonders gut. Früher nutzte man die „Tintenbeeren“ als Tinte, Färbemittel für Textilien und machte damit Bier und Wein haltbarer.
Züchter bieten eine Vielfalt verschiedener Sorten mit panaschierten Blättern und anderen Varianten an.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Gemeiner LigusterLigustrum vulgareWildform | breit aufrecht 2,5 - 4,5 m 2 - 3 m |
| ab 4,80 € | |
Wintergrüner Liguster 'Atrovirens Compact'Ligustrum vulgare 'Atrovirens Compact'wintergrün, schnittverträglich | straff aufrecht wachsender hoher Strauch, dicht 1,5 - 2 m 1 - 1,5 m | | ||
Schwarzgrüner Liguster 'Atrovirens'Ligustrum vulgare 'Atrovirens'wintergrün, anspruchslos, hitzeverträglich | straff aufrecht, buschig 2,5 - 3,5 m 2,5 - 3,5 m |
| ab 2,30 € | |
Gewöhnlicher Zwerg-LigusterLigustrum vulgare 'Compactum'Laubwechsel im Frühjahr | straff aufrecht wachsender hoher Strauch, dicht 80 - 120 cm 1 - 1,5 m | | ||
Liguster 'Glaucum'Ligustrum vulgare 'Glaucum'winterhart, anspruchslos | breit aufrecht, dicht verzweigt 3 - 4 m 1 - 1,5 m |
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Wintergrüner Liguster 'Liga'Ligustrum vulgare 'Liga'wintergrün, robust | aufrecht, kompakt 3 - 4 m 2 - 3 m | | ||
Zwergliguster 'Lodense'Ligustrum vulgare 'Lodense'winterhart und schnittfest | sehr niedrig und dicht 80 - 160 cm 30 - 100 cm | | ab 4,40 € | |
Gewöhnlicher Liguster 'Pyramidale'Ligustrum vulgare 'Pyramidale'ideal als Schnittgehölz | schmal, pyramidal wachsend 2 - 3 m 80 - 100 cm |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gemeiner Liguster kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Nein, der „normale“ Liguster Ligustrum vulgare verliert bei den ersten Herbstfrösten sein Laub. Was allerdings in den mittlerweile warmen Wintern heißt, dass sie oft bis zum erneuten Laubaustrieb an der Ligusterhecke bleiben. Die bis zu sechs Zentimeter langen dunkelgrün glänzenden Blätter treiben aber im darauffolgenden Frühjahr neu aus, und im Juni und Juli kommen die dekorativen weißen Blütenrispen hinzu. Die Ausnahme machen einige wintergrüne Liguster-Sorten wie ‚Compact‘ und ‚Liga‘: sie sind wintergrün und behalten ihr Laub. Gleiches gilt für andere immergrüne Liguster-Arten
Der bei uns am weitesten verbreitete Gewöhnliche Liguster Ligustrum vulgare ist in unseren Breiten vollkommen winterhart, auch wenn das Ölbaumgewächs ursprünglich aus Südeuropa und Kleinasien stammt. Ähnliches gilt für die meisten anderen Liguster-Arten, Ausnahmen machen nur wenige Exoten aus tropischen Ländern.
Problematisch kann dem meisten Ligustern die pralle Wintersonne bei gleichzeitig kaltem Wind werden – dann sterben die noch nicht vollständig verholzten Triebe oft ab, da sie schlichtweg austrocknen. Die Pflanze lässt sich davon aber wenig beeindrucken und treibt im Frühjahr wieder neu aus. Sieht nur nicht so schön aus, aber die vertrockneten Zweige kannst Du beim üblichen Formschnitt der Ligusterhecke beseitigen.
Ja, allerdings, vor allem die schwarzen Beeren, die sich im Spätsommer aus den weißen Blütenrispen entwickeln. Sie enthalten unter anderem Glykoside wie Syringin, das übrigens auch im Flieder und in der Forsythie auftritt, Ligustrosid und Oleuropein. Bereits der Genuss von etwa zwölf Ligusterbeeren führen bei Erwachsenen zu Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen und Durchfall. Das liegt daran, dass die Glykoside eine Gastroenteritis verursachen. Die Auswirkungen werden die Naschkatze drei bis vier Tage beschäftigen. Todesfälle sind allerdings beim Menschen selten. In der Literatur wird allerdings von einem tödlich vergifteten Schaf berichtet, das am nahe verwandten Ovalblättrigen Liguster Ligustrum ovalifolium gefressen hatte – er enthält ähnliche Giftstoffe.
In der traditionellen Heilkunde der südeuropäischen Heimat des Ligusters verwendet man die Blätter gegen Entzündungen und Infektionen sowie zur Stärkung der Immunabwehr. Die moderne Naturheilkunde nutzt die Pflanze nur selten, etwa die Ligusterknospen in der Gemmotherapie.
Die Glykoside im Saft können beim Schneiden der Ligusterhecken Hautreizungen hervorrufen – man spricht sogar von einem Liguster-Ekzem. Daher ist das Tragen von Handschuhen unbedingt anzuraten.
Der Pollen ist für manche Menschen allergen, allerdings ist er recht schwer und fällt recht schnell zu Boden. Dadurch fliegt er längst nicht so weit wie die als weit allergener wirkenden Pollen von Hasel oder Birke.
Gemeiner Liguster ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel