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Rippenfarn (Blechnum spicant)
Quelle: jessicahyde/shutterstock.com
Wichtige Insekten-pflanze

RippenfarnWaldrippenfarn

Blechnum spicant

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Farn winterhart Wichtige Raupenfutterpflanze essbar lange Blühzeit
  • Einheimische Farnart mit rosettenartigem Wuchs und kurzen Rhizomen
  • Bildet sterile und fertile Wedel aus
  • Normale Blätter fiederschnittig bis fiederteilig und dunkelgrün, in einer Rosette stehend
  • Deutlich größere Sporophylle straff aufrecht in der Mitte, bald vertrocknend
  • Raupenfutter für die Smaragdeule
  • Für saure und kalkarme Böden mit Schatten oder Halbschatten
  • Bevorzugt feuchten Boden und hohe Luftfeuchtigkeit
  • Robust, pflegeleicht und winterhart
  • Leichte Vermehrung mit Rhizomausläufern oder durch Teilung
  • Für Moorbeete, Teichränder, Heide- und Steingärten oder Gehölzränder
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Halbschatten bis Schatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: normaler Boden
PH-Wert: sauer

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Farn
Wuchs: aufrecht, ausladend
Höhe: 30 - 50 cm
Breite: 30 - 40 cm
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Flachwurzler
Wurzelausläufer: Ausläufer

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: grün
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: ährenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: dunkelgrün
Blattphase: wintergrün
Blattform: lanzettlich, länglich
Schneckenunempfindlich: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Raupen: 1 (davon 1 spezialisiert)

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar alle Pflanzenteile
Verwendung: Streckmehl, Gemüse
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Tüpfelfarnartige
Familie: Rippenfarngewächse
Gattung: Rippenfarne

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

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Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Rippenfarn?

Rippenfarn oder genauer der Wald-Rippenfarn (Blechnum spicant) gehört zur gleichnamigen Familie der Rippenfarne (Blechnaceae). Er ist auf der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet und wächst bevorzugt in Nadelwäldern und Mischwäldern sowie an schattigen Ufern.

Der mehrjährig wachsende und ausdauernde Rippenfarn wird 30-50 Zentimeter hoch, etwa 60 Zentimeter breit und bildet kurze kriechende Rhizome. Er gehört zu den wenigen einheimischen Farnarten, die sterile Wedel nur zur Photosynthese und sporentragende Wedel für die Fortpflanzung entwickeln. In den flach ausgebreiteten lockeren Horsten bilden sie eine dichte niedrige Rosette, aus deren Mitte sich später im Jahr die fertilen Blätter erheben. Sterile Wedel sind tief fiederschnittig bis einfach gefiedert, kräftig dunkelgrün, mit einem breit-lanzettlichen Umriss und einer Länge von 20-30 Zentimetern. Dagegen werden die steif aufrechten Sporophylle, die im Sommer in der Mitte der Rosette erscheinen, 30-60 Zentimeter lang; ihre sehr schmalen und deutlich voneinander abgesetzten rippenartigen Fiederchen sind auf ihrer Unterseite dicht mit zwei Reihen länglicher brauner Sporangien besetzt. Sobald sich die Sporen fertig entwickelt haben sterben diese sommergrünen Wedel ab und werden braun.

Rippenfarn im Garten

Quelle: © Hans Hillewaert

Standort

Der Wald-Rippenfarn wächst am besten auf einem sauren und feuchten Boden mit reichlich Humus oder sogar Rohhumus im Schatten oder Halbschatten; volle Sonne verträgt er ebenso wenig wie langanhaltende Trockenheit. Hohe Luftfeuchtigkeit trägt zu gesundem Wuchs bei. Schlechte Belüftung im Wintergarten oder im Gewächshaus äußert sich mit Verfärbungen der Wedel.

Schnitt und Pflege

Ein Schneiden ist beim robusten und pflegeleichten Rippenfarn eigentlich nicht notwendig – nur die vereinzelt vertrockneten Wedel kannst Du jederzeit entfernen. Ansonsten ist für das gute Gedeihen neben dem richtigen Standort vor allem ein ausreichender Winterschutz wichtig. Die Farne sind zwar frosthart bis -20 °C, aber das gilt vorzugsweise unter einer schützenden Schneedecke. Bleibt die weiße Pracht aus, so besteht bei sehr kalten, sonnigen und trockenen Tagen erhebliche Austrocknungsgefahr. Daher solltest Du die Pflanzen sicherheitshalber mit Reisig oder Laub vor den scharfen Winden und der Sonne schützen.

Vermehrung

Eine Vermehrung mithilfe der Sporen ist möglich, aber eine recht langwierige und aufwändige Angelegenheit. Wer den Versuch wagen möchte kann sich die spannende Entwicklung von winzigen Pflänzchen zu stolzen Farnpflanzen ansehen; dazu musst Du die im Spätsommer heranreifenden Sporen der fertilen Wedel am besten im Schatten unter Glas dauerhaft feucht und gut belüftet halten. Junge Pflanzen brauchen etwa 5-10 Jahre bis zu ihrer endgültigen Wuchshöhe.

Eine wesentlich schnellere Methode ist die Teilung oder das Abtrennen von Ausläufern der weitläufigen Rhizome im Frühjahr oder im zeitigen Herbst. Oder Du holst Dir im Gartenhandel einen Topf mit einer fertig vorgezogenen Pflanze, die Du nur noch an einer geeigneten Stelle einzugraben brauchst.

Verwendung

Rippenfarne sind im Garten beliebter Unterwuchs für Gehölze, Hecken und ihre Ränder, zumal sie mit dem dort unvermeidlichen Schatten gut zurechtkommen und sich auch vor sauren Untergründen nicht fürchten. Rhododendren beispielsweise teilen auch seine Vorliebe für kalkarme Böden, und auch im Rosengarten machen sich die dunkelgrünen Wedel gut als Hintergrund. Ebenso eignet sich Blechnum für schattige Bachläufe, Moorbeete oder sonnenabwendige Ufer eines Gartenteiches. Hier lässt er sich beispielsweise mit Schwertlilien oder Sumpf-Dotterblume kombinieren. Im Steingarten oder Heidegarten kommt er neben Heide, Hunds-Zahnlilie und horstförmig wachsenden Gräsern wie dem Pfeifengras gut zur Geltung.

Schädlinge

Schädlinge und Erkrankungen wird man beim äußerst robusten Rippenfarn nur selten antreffen. Für kränkelnde Pflanzen sind zumeist ungünstige Standortbedingungen und Pflegefehler verantwortlich.

Ökologie

Für die Vermehrung ist beim Rippenfarn der Wind zuständig, sodass es für pollen- und nektarsuchende Insekten hier nichts zu holen gibt. Dafür dient er aber der mit ihrem grünen Muster gut getarnten Smaragdeule (Phlogophora scita), einem Nachtfalter, als Raupenfutter. Ihre Nachkommen überwintern und fressen im Frühjahr zunächst an Schlehe, Weißdorn oder Eiche, bevor Rippenfarn, Wurmfarn und Adlerfarn erneut austreiben und sie wieder dorthin zurückkehren, um sich dort Ende Mai zu verpuppen. In den vergangenen Jahren sind die früher häufigen Smaragdeulen vielerorts lokal so gut wie verschwunden.

Wissenswertes

Mittlerweile betrachten Botaniker den Rippenfarn als zur Gattung Struthiopteris gehörig. Das korrekte neue Synonym lautet also Struthiopteris spicant. Damit hat er schon einige Namensänderungen hinter sich, denn Carl von Linné nannte ihn in seiner Erstbeschreibung 1753 noch Osmunda spicant. Für einen Farn ist er im heimischen Garten recht beliebt – immerhin hat er sogar mal den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen.

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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Rippenfarn
Quelle: jessicahyde/shutterstock.com
Blatt Rippenfarn
Quelle: Drow_male, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Rippenfarn
Quelle: AudreyMuratet, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Rippenfarn
Quelle: © Hans Hillewaert

Häufige Fragen

Wo kann man Rippenfarn kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Rippenfarn kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wie groß wird Rippenfarn?

Blechnum spicant erreicht eine Höhe von 30-50 Zentimetern, und seine Horste werden bis zu 60 Zentimeter breit. Dabei stehen die sterilen Wedel rosettenartig und werden von den leiterartigen Sporophyllen in ihrer Mitte überragt.

Wert für Insekten und Vögel

Rippenfarn ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen

Schmetterlingsarten

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Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkon- und Kleingärtner
Stand:
27.11.2023