Nicht mit bunten Blüten, sondern mit ihren interessant geformten Wedeln ziehen Farne die Blicke der Gartenbesucher auf sich. Selbst an Stellen, an denen es den meisten Gartenpflanzen zu schattig ist, entfalten sie ihre Schönheit. Viel Pflege brauchen sie nicht. Es lohnt sich, diese bezaubernde Pflanzenart kennenzulernen! Fast in jedem Garten findet sich ein geeigneter Platz.
Das Wichtigste in Kürze:
Farne gedeihen am besten an schattigen bis halbschattigen Standorten im Garten.
Sie sind pflegeleicht, robust und können sehr alt werden.
Kleinere Sorten eignen sich als Kübel- und Balkonpflanzen.
Farne aus tropischen Regionen als Zimmerfarne beliebt.
Wintergrüne und immergrüne Arten werden unterschieden.
Farne gehören wie Schachtelhalm- und Bärlappgewächse zu den am längsten auf der Erde lebenden Pflanzen. Heute sind mehr als zehntausend Farnarten bekannt. Während an warmen, feuchten Standorten in den Tropen die meisten Arten und die größten Exemplare zu finden sind, wachsen in waldreichen und sumpfigen Gebieten in Mitteleuropa etwa 100 kleinere Sorten. Farne sind krautig wachsende Pflanzen. Auffällig sind ihre Farnwedel. Sie bestehen aus einer Mittelrippe mit gefiederten oder in Ausnahmefällen auch ungefiederten Blättern an beiden Seiten. Junge Farnwedel sind zunächst eingerollt, bevor sie sich im Frühjahr langsam entfalten. Die meisten Arten haben grüne Blätter. Einige überraschen mit einem rötlichen Schimmer auf der Unterseite. Farne bilden keine Blüten und keine Samen. Sie verbreiten sich über Sporen, die sich in den Sporenbehältern an den Blattunterseiten entwickeln.
Farn-Arten
Farne werden unterteilt in immergrüne und wintergrüne Arten. Bei den immergrünen Farnen bleiben die Wedel über mehrere Jahre erhalten. Die Farnwedel wintergrüner Arten vergehen am Ende des Winters und machen Platz für die Entwicklung neuer Triebe.
Farne unterscheiden sich in:
Größe
Blattformen
Farbnuancen
Standortansprüchen
Wuchsverhalten
Standortbedingungen
Quelle: Alexander Denisenko/shutterstock.com
Farne am Rand des Gartenteiches
Wenn es im Garten Bereiche gibt, an denen nichts wachsen will, dann lohnt es sich, einen Farn zu pflanzen. Die interessanten Gewächse gedeihen gut an schattigen bis halbschattigen Plätzen mit frischem bis feuchtem Boden. Nur wenige Ausnahmen sind für helle Standorte geeignet. Der typische Lebensraum heimischer Farne ist der Gehölzrand. Einige Arten, wie Hirschzungenfarn, gedeihen sogar in Mauerritzen und an Felswänden. Auch der Rand des Gartenteiches bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen für Sumpf- oder Kleefarn.
Lockerer, feuchter Waldboden erfüllt die Ansprüche vieler Farne perfekt. Wer im Garten ähnliche Bedingungen wie im natürlichen Lebensraum der Farne schaffen will, sollte um die Pflanzen herum etwas Laub verteilen und liegen lassen. Mit der Laubschicht sind die Wurzeln der Pflanzen im Winter gut vor der Kälte geschützt.
Pflanzanleitung für Farne
Bitte grabe Farne nicht unbedacht im Wald aus! Einige Arten, zum Beispiel Streifen- oder Wimpernfarne, stehen unter Naturschutz. In ausgewählten Gärtnereien erhältst du für den Gartenanbau geeignete Sorten. Die beste Pflanzzeit für Farne ist der Frühling.
Zuerst wird die Pflanze aus dem Topf herausgelöst und solange in einen Eimer mit Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Grabe ein Pflanzloch und setze die Pflanze ein.
Zwischen den Pflanzen sollte je nach Größe der Sorte ein Abstand von 30 bis 50 Zentimetern eingehalten werden.
Gartenerde und Kompost werden gemischt. Mit dieser Mischung kann das Pflanzloch gefüllt werden.
Frisch gepflanzte Farne müssen gut angegossen werden.
Zum Schluss wird der Boden mit einer Laubschicht bedeckt.
Unser Tipp:
In schlichten Gefäßen aus Keramik oder Metall kommen Farne mit ihrer außergewöhnlichen Eleganz perfekt zur Geltung. Besonders die kleinen Sorten eignen sich für die Kübelkultur. Farne im Kübel benötigen nährstoffreiche, feuchte Erde. Trockenheit, aber auch Staunässe sind zu vermeiden.
Farne im Garten pflegen
Kaum eine andere Gartenpflanze ist so pflegeleicht wie der Farn. Etwas Aufmerksamkeit sollte er jedoch erhalten.
Schneiden
Im Frühjahr ist die beste Zeit, um vertrocknete Pflanzenteile zu entfernen. Alte Wedel werden mit einer sauberen, scharfen Gartenschere abgeschnitten. Mit dem Schnittgut kann das Beet bedeckt werden.
Farne teilen
Wenn Farne gute Bedingungen vorfinden, wachsen sie schnell. Im Herbst können große Pflanzen geteilt werden. Dazu wird der Farn ausgegraben, die Wurzeln werden freigelegt und der Wurzelballen wird mit einem scharfen Spaten halbiert. Eine Hälfte wird unter Zugabe von frischer Erde wieder eingesetzt. Die andere kann an eine freie Stelle gepflanzt oder an Gartennachbarn verschenkt werden.
Hinweis: Blätter, Sporen und Wurzeln der Farne enthalten giftige Inhaltsstoffe!
Farne im Winter
Quelle: VDB Photos/shutterstock.com
Farn im Winter bedeckt mit Schnee
Farne, die für die Freilandkultur geeignet sind, sind zumeist winterhart. Dennoch kann in kalten Regionen ein Winterschutz nichts schaden:
Im September wird zum letzten Mal im Jahr gedüngt.
Der Wurzelbereich wird mit Laub oder Reisig abgedeckt.
Farnwedel großer Sorten werden abgeschnitten oder locker zusammengebunden.
Ende März kann die Abdeckung wieder beseitigt werden.
Hinweis: Farne im Kübel verbringen den Winter an einem kühlen, jedoch frostgeschützten Ort. Sie werden in der Winterpause nicht mehr gedüngt. Hin und wieder sollten sie mit Wasser besprüht werden. Auch die Erde darf nicht vollständig austrocknen. Nach den Eisheiligen ziehen die Kübelpflanzen wieder ins Freie.
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