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Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum)
Quelle: Svetlana Mahovskaya/shutterstock.com
Wichtige Insekten-pflanze

Dolden-Milchstern

Ornithogalum umbellatum

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Zwiebel winterhart Wichtige Bienenpflanze giftig
  • Einheimisches frühblühendes Spargelgewächs
  • Winterfest und pflegeleicht
  • Unterirdische Zwiebel mit zahlreichen Tochterzwiebeln
  • Oberirdisch nach der Blüte verwelkende linealische Blätter
  • Sternförmige weiße Blüten
  • Vermehrung durch Tochterzwiebeln
  • Giftig durch Herzglykoside
  • Hübscher aber kurzlebiger Bodendecker unter Gehölz
  • Pollenquelle für Wildbienen
  • Wühlmausgefährdet
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis normal
Wasser: frisch bis trocken
PH-Wert: sauer
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Zwiebel
Wuchs: aufrecht
Höhe: 20 - 30 cm
Breite: 30 - 40 cm
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Zwiebel
🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: sternförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattform: lineal, zugespitzt
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 3 (Nektar und/oder Pollen, davon 1 spezialisiert)
Raupen: 1 (davon 1 spezialisiert)
Schwebfliegen: 1

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist giftig: alle Pflanzenteile
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Pufferzone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Spargelartige
Familie: Spargelgewächse
Gattung: Milchsterne
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Dolden-Milchstern?

Dolden-Milchstern, Doldiger Milchstern oder Stern von Bethlehem (Ornithogalum umbellatum) ist ein Vertreter aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die ausdauernden krautigen, 20-30 Zentimeter hohen Pflanzen wachsen zerstreut aber ausgesprochen gesellig an Wegrändern, auf Wiesen, in Weinbergen, Parkrasen, Gras- und Baumgärten oder Gebüschen.

Triebe und Blätter entspringen einer überdauernden tief in der Erde steckenden Zwiebel, die zahlreiche Tochterzwiebeln produziert. Die Blätter sind grundständig, linealisch und 4-6 Millimeter breit, mit einem weißen Mittelstreifen. Bereits während der Blüte beginnen sie zu welken und sterben danach ab. Als Blütenstände werden kurze Schirmtrauben mit 5-12 duftenden Einzelblüten gebildet. Diese sind sternförmig, dreizählig und radiärsymmetrisch, mit sechs ausgebreiteten und gleich gestalteten strahlend weißen Hüllblättern. Auf der Unterseite sind sie grünlich mit einem dunkler grünen Mittelstreif; sie werden meist etwa zwei Zentimeter lang und 3-4 Millimeter breit. Als Früchte werden dreifächrige, geflügelte Kapselfrüchte produziert, die am Ende gestutzt erscheinen und zahlreiche schwarze eiförmige Samen enthalten.

Dolden-Milchstern im Garten

Quelle: Skrypnykov Dmytro/shutterstock.com

Standort

Der Dolden-Milchstern bevorzugt einen frischen und nährstoffreichen, mild bis mäßig sauren humosen und tiefgründigen Lehm- oder Sandboden und steht am liebsten im Halbschatten.

Schnitt

Beim Doldigen Milchstern müssen bestenfalls die vertrockneten oberirdischen Teile nach der Blüte entfernt werden, ansonsten benötigt er keinerlei Pflege.

Vermehrung

In unseren Breiten bildet der Doldige Milchstern nur zögerlich Samen. Wesentlich einfacher als eine Aussaat ist die Vermehrung mithilfe der reichlich gebildeten Tochterzwiebeln.

Verwendung

Der Doldige Milchstern bildet schnell große Bestände, die im Frühjahr mit ihrer Blütenpracht beeindrucken. Doch der Spuk ist schnell vorbei, und selbst die Blätter verwelken. Im Garten macht er sich vor allem gut im Bauerngarten oder als Bodendecker unter Bäumen und Gehölz, wo er sich gut mit anderen frühblühenden Arten kombinieren lässt.

Schädlinge

Schädlinge spielen beim kurzlebigen Dolden-Milchstern keine große Rolle. Wühlmäuse können die Bestände jedoch kräftig ausdünnen, denn sie fressen mit besonderer Vorliebe die Zwiebeln – trotz der darin enthaltenen Gifte.

Ökologie

Quelle: Laura Fokkema/shutterstock.com

Der Dolden-Milchstern wird von Insekten bestäubt oder unterliegt einer Selbstbestäubung. Die Blüten bilden reichlich Nektar und Pollen; letzteren sammeln acht Wildbienen, fünf Sandbienen (Andrena spec.) und drei Furchenbienen (Lasioglossum spec.). Als Raupenfutter nutzt ihn die Graslilieneule (Episema glaucina). Samen werden nur selten generiert; sie sind bei Ameisen wegen ihres ölhaltigen Elaiosoms begehrt und werden von ihnen verbreitet.

Wissenswertes

Den Namen Stern von Bethlehem hat die Pflanze, weil der besagte Stern zur Zeit von Jesu Geburt vom Himmel gefallen und in viele kleine Stücke zerbrochen sein soll – die Blüten des Dolden-Milchsterns.

Der Dolden-Milchstern ist giftig, insbesondere die Zwiebeln und Blüten. Sie enthalten herzwirksame Glykoside und haben ihm den spöttischen Namen Gärtnertod eingebracht. Trotzdem wurden sie früher in der Küche und in der Volksheilkunde verwendet. Die Bachblüte Star of Bethlehem ist eine aus den Blüten gewonnene Essenz, die als Seelentröster gilt und fester Bestandteil der Bach-Notfalltropfen (Rescue Drops) ist.

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Fotos (8)

Blüte Dolden-Milchstern
Quelle: Svetlana Mahovskaya/shutterstock.com
Blüte Dolden-Milchstern
Quelle: H. Zell, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Dolden-Milchstern
Quelle: Krzysztof Golik, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Dolden-Milchstern
Quelle: Laura Fokkema/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Dolden-Milchstern
Quelle: Skrypnykov Dmytro/shutterstock.com
Blüte Dolden-Milchstern
Dolden-Milchstern: Blüte
Blüte Dolden-Milchstern
Dolden-Milchstern: Blüte
Gesamte Pflanze Dolden-Milchstern
Dolden-Milchstern: Gesamte Pflanze

Häufige Fragen

Ist Dolden-Milchstern giftig?

Allerdings – alle Teile, vor allem aber die Zwiebeln und Blüten enthalten Cardenolide wie Convallatoxin und Convallosid, die man eher vom ebenfalls giftigen Maiglöckchen kennt. Es handelt sich dabei um Herzglykoside, welche den Puls senken und die Schlagkraft des Herzens erhöhen. Vergiftungen äußern sich mit Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen.

Ungeachtet der Giftigkeit wurden die Zwiebel jahrhundertelang verspeist und waren in der türkischen Küche ebenso gebräuchlich wie in der indischen Heilkunde. Die Zwiebeln wurden getrocknet und zerrieben, die Blüten gekocht und in Brot verbacken. Blütenessenzen verwendet man in der Bach-Blütentherapie (Bachblüte Star of Bethlehem), insbesondere in den bekannten Notfalltropfen.

Wert für Insekten und Vögel

Dolden-Milchstern ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkon- und Kleingärtner
Stand:
26.04.2024