Was ist Ausdauerndes Silberblatt?
Ausdauerndes Silberblatt, Wildes Silberblatt oder Mondviole (Lunaria rediviva) zählt zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Als Zierpflanze in Gärten beliebt findet man es wild nur ziemlich selten in schattigen Schlucht- und Bergwäldern oder an steilen Waldhängen.
Die mehrjährigen krautigen Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von 30-140 Zentimetern und weisen unteririsch ein weithin kriechendes Rhizom auf. Darüber erheben sich die aufrechten Stängel mit gestielten, spitz eiförmigen bis herzförmigen Blättern, die spitz zulaufen und einen gezähnten Rand aufweisen. Sie sind mittelgrün, kurz behaart und deutlich genervt und bilden im unteren Teil eine Halbrosette.
Bei den Blütenständen handelt es sich um Schirmrispen mit locker angeordneten Blüten. Diese sind typische vierzählige und radiärsymmetrische, zwittrige Kreuzblüten mit weißen bis zart hellvioletten, breit abstehenden Kronblättern, die bis zu zwei Zentimeter lang werden. Vor allem in der Nacht riechen sie intensiv und erinnern an Flieder. Die Früchte sind bis zu neun Zentimeter lange breit-lanzettliche und seitlich zusammengedrückte Schötchen, die an beiden Enden zugespitzt erscheinen. Bei der Reife springen sie mit zwei großen Klappen auf und entlassen die hautrandigen Samen, die silbrig glänzenden Mittelwände bleiben bis weit in den Herbst und Winter stehen.
Ausdauerndes Silberblatt im Garten

Quelle: Artur Bogacki/shutterstock.com
Standort
Das Ausdauernde Silberblatt bevorzugt einen frischen, nährstoff- und basenreichen, lockeren humosen und feinerdearmen Steinschutt-Boden mit hoher Luftfeuchtigkeit und Halbschatten oder Schatten.
Schnitt
Ein Schnitt ist vor allem zum Entfernen der verwelkten Triebe notwendig, oder wenn man sie als Dekoration in Trockensträuße zu nutzen gedenkt.
Vermehrung
Die Vermehrung des Ausdauernden Silberblattes erfolgt durch Teilung oder mithilfe der Samen. Es handelt sich dabei um Kältekeimer, die man daher am bestem im Herbst an Ort und Stelle aussät.
Verwendung
Die Blüten duften sehr angenehm fliederartig, und die silbrig glänzenden Scheidewände der Schoten bleiben bis lange in den Winter hinein eine hübsche Dekoration. Daher ist das Silberblatt eine beliebte Zierpflanze für Blumenbeete und Rabatten.
Schädlinge
Schädlinge sind hier relativ selten anzutreffen; bestenfalls Weißlingsraupen tun sich an den Blättern gütlich, und an den jungen Trieben und Blüten finden sich häufig Blattläuse. Schneckenschmecken die Blätter ebenfalls.
Ökologie
Die Bestäubung des Ausdauernden Silberblattes übernehmen vor allem Nachtfalter und Bienen. Als Proviant für ihre Brutnester sammelt hier die Wildbiene Osmia brevicornis, die Schöterich-Mauerbiene, den Pollen. Die Blätter als Raupenfutter nutzen der selten gewordene Aurorafalter (Anthocaris cardamines) und der Grünader-Weißling (Pieris napi). Die Verbreitung der mit einem Hautrand ausgestatteten Samen erfolgt vor allem mit dem Wind.
Wissenswertes
Der Artname rediviva bedeutet im Lateinischen sinngemäß wieder wachsend und weist damit auf den Hauptunterschied zum nahe verwandten Einjährigen Silberblatt Lunaria annua hin, das eine nur ein- oder maximal zweijährige Vegetationsperiode aufweist.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner