https://www.naturadb.de/pflanzen/alnus-glutinosa/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | normal |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | mittelgroßer Baum |
Höhe: | 10 - 30 m |
Breite: | 8 - 12 m |
Zuwachs: | 25 - 50 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | Kätzchen |
Fruchtreife: |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | rundlich |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 91 (davon 23 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 2 |
Käfer: | 10 |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Anzeige*
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Schwarz-Erle, Rot-Erle oder Else (Alnus glutinosa) ist ein bis zu dreißig Metern hoher, oft mehrstämmiger Baum und ein einheimischer Vertreter der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist in Europa weit verbreitet und Charakterbaum der Bruchwälder: dauerfeuchter, sumpfiger und selbst dauerhaft überfluteter Standorte, an denen andere Bäume keine Chance haben und an denen sie häufig den kompletten Baumbestand bildet. Ihre Lebenszeit ist mit rund 120 Jahren begrenzt, und selten erreicht sie Höhen über 20 Metern.
Das Wurzelsystem ist herzförmig und besteht überwiegend aus Vertikalwurzeln. Der Stamm hat eine furchige, graue Rinde, die Krone ist kegelförmig und offen. Junge Zweige sind dunkel-violett bis grau, die gestielten Blätter verkehrt eiförmig, mit grob gesägtem Rand, dunkelgrün und bis zu zehn Zentimeter lang. Die Blattrippen sind gegenständig und treten auf der Unterseite weit hervor.
Die unscheinbaren Blüten stehen in Kätzchen, wobei es männliche und weibliche Exemplare gibt. Aus letzteren entwickeln sich die zapfenförmigen, ein bis zwei Zentimeter langen Früchte, die mit der Reife verholzen und die kleinen Nüsschen freigeben. Die Männchen stehen in kleinen Gruppen an den Enden langer Stiele und sind gelb-grün gefärbt.
Die Schwarz-Erle lässt sich im Garten auch an den feuchtesten Orten anpflanzen. An trockeneren Stellen muss man darauf achten, dass sie nicht von konkurrenzstärkerem Gehölz überwachsen wird. Sie mag Wärme und Sonne und ist anspruchslos.
Ein Schnitt ist in der Regel nicht nötig.
Eine Vermehrung ist durch Samen möglich. Dazu gewinnt man die kleinen Samen aus den holzigen Fruchtständen und pflanzt sie in Erde, die gleichmäßig feucht gehalten werden muss.
Die Schwarz-Erle ist ein Pioniergehölz, das sich für sehr feuchte Standorte eignet und ein wichtiges Nährgehölz für die Raupen von Schmetterlingen darstellt.
Der schlimmste Schädling der Schwarz-Erle ist der Oomyzet Phytophthora alni, der Stamm und Wurzeln zum Faulen bringt. Dagegen führt der Erlenwipfelpilz Valsa oxystoma zum Absterben ausgehend von der Krone.
Mit ihren saftigen dunkelgrünen Blättern ist die Schwarz-Erle ein wichtiges Raupenfutter. In Deutschland finden zahlreiche Schmetterlingsraupen hier Nahrung, darunter Spanner, Spinner und Eulenfalter. Über den Pollen der Blüten machen sich auch Wildbienen her – Nektar ist bei der Erle nicht zu holen, denn sie ist als Windbestäuber eine reine Pollenpflanze. Zudem ist sie mit ihrer lockeren Krone ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten.
Das flache Wurzelwerk schützt am Rande von Gewässern vor der Erosion und bietet Amphibien, Insekten und Fischen Rückzugsmöglichkeiten. Zudem bilden die Wurzeln Wurzelknöllchen, in denen die Schwarz-Erle eine Symbiose mit dem Bakterium Frankia alni eingeht. Sie dient der Bereitstellung von Stickstoff im Gegenzug für Zucker aus der Photosynthese. Daher reichert sich im Wurzelbereich der Schwarz-Erle Nitrat an.
Mit ihrem speziellen luftleitenden Wurzelwerk überdauert die Schwarz-Erle auch längere Überflutungsphasen. In Auenwäldern wie dem Spreewald bildet sie sogar Reinbestände. Dagegen hat sie an trockeneren Standorten gegenüber anderen Baumarten kaum eine Chance und ist außerhalb ihrer feuchten Lieblingsstellen so gut wie nie anzutreffen.
Der Artname glutinosa, klebrig bezieht sich auf die jungen Blattknospen. Früher hing man die jungen Zweige mit ihren klebrigen Knospen als Leimfallen gegen Ungeziefer auf. Dagegen rührt der Name Schwarz-Erle von der Verwendung in der Färberei. Die Rinde nutzte man zum Färben von Leder, aus den Früchten stelle man schwarze Tinte her.
Hildegard von Bingen empfahl die frischen Blätter gegen Hautgeschwüre, und in der Naturheilkunde nutzt man einen Tee aus der gerbstoffreichen Rinde der Schwarz-Erle zum Gurgeln, bei wunden Stellen im Mund und bei Zahnfleischentzündungen.
Der vielerorts wegen des nach dem Schlagen rotgefärbten Holzes gebräuchliche Name Rot-Erle bezeichnet im strengen botanischen Sinne die nordamerikanische Alnus rubra. Die rote Farbe bringt der Aberglaube mit Hexen und Teufelswerk in Verbindung, was gut zu den sumpfigen und unwirtlichen Standorten des Baumes passt.
Seine Fäulnisbeständigkeit hat dafür gesorgt, dass man die Erle neben der Eiche für Pfahlwerke verwendete. Bereits die neolithischen Pfahlbauer am Bodensee verwendeten sie für ihre Hütten, und Venedig erhebt sich dank des Erlenholzes im Untergrund aus dem Morast.
Das Herbstlaub von Alnus glutinosa wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
Schwarz-ErleAlnus glutinosaheimisches Gehölz, Pioniergehölz, pflegeleicht | mittelgroßer Baum 10 - 30 m 8 - 12 m |
| ab 8,90 € | |
Kaisererle 'Imperialis'Alnus glutinosa 'Imperialis'geschlitzte Blätter, anspruchsloses und robustes Gehölz | aufrecht, schlank, locker, überhängende Zweigen 6 - 10 m 4 - 7,5 m |
| ab 76,40 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Schwarz-Erle kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Schwarz-Erle wächst bevorzugt da, wo es allen anderen Baumarten zu feucht ist. Sie ist typisch für Sumpfgebiete, Auwälder und andere zeitweise oder dauerhaft überschwemmte Standorte.
Die Schwarz-Erle ist in allen Teilen ungiftig. Größere gesundheitliche Probleme bereiten die Pollen, zumal es Kreuzallergien mit Birke, Eiche und Hainbuche gibt und Nahrungsmittelallergien wie Nüsse, Kernobst und Apfel hinzukommen können.
Schwarz-Erle ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlingsraupen und Vögel