Was ist eine Apfelrose?
Die Apfelrose gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Der Artname rührt von den haarigen Blättern (villosa, lat. behaart), weswegen man sie zu den Filzrosen (Vestitae) zählt. Wild wächst sie in den Mittelgebirgen von den Pyrenäen bis zum Kaukasus, wo sie warme, trockene Böden mit wenig Stickstoff und reichlich Kalk bevorzugt.
Die Apfelrose wächst als bis zwei Meter hohe und 1,50 Meter breite Sträucher, die viele unterirdische Ausläufer bilden. Ihr Erscheinungsbild ist dicht und gedrungen. Die sommergrünen Blätter werden im Herbst abgeworfen.
Anfangs sind die jungen Triebe rötlich-braun und leicht behaart, später werden sie glatt und dunkelbraun. Die wenigen Stacheln sind relativ klein und nadel- bis borstenförmig.
Die Blätter sind unpaarig gefiedert, mit mattgrünen elliptischen Einzelblättern, die 3-5 cm lang und bis 2 cm breit werden. Ihre Oberseite ist wenig behaart, die Unterseite mit Drüsenhaaren weich befilzt. Die Ränder sind doppelt gesägt.
Ihre Blüten erreichen 4-5 cm Durchmesser und sind innen weiß, nach außen hin rosa bis karminrot, schwach duftend und mit vielen Staubgefäßen versehen. Sie stehen einzeln, zu zweit oder zu dritt. Apfelrosen sind selbststeril, benötigen also für die Bestäubung durch Insekten den Pollen anderer Individuen.
Die Früchte der Apfelrose sind bis zu 2,5 cm große, länglich-ovale Hagebutten, dunkel orangerot und glänzend. An ihrer Spitze bleiben die Kelchblätter der Blüten lange erhalten. Beim Berühren verströmen die zahlreichen Drüsenhaare einen leichten Apfelduft – daher auch die Bezeichnung Apfelrose und der alte lateinische Name Rosa pomifera (apfeltragende Rose). Ihre essbaren, leicht säuerlichen Hagebutten sind die größten der einheimischen Wildrosen und reich an Betacarotin, Vitamin C und ätherischen Ölen, die ihnen einen typischen Geruch verleihen. Man verwendet sie daher gerne für Früchtetees oder Marmeladen.
Die Apfelrose im Garten
Standort
Apfelrosen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und tiefgründige, kalkreiche Stein- oder Sandböden. Trockenheit im Sommer ist kein Problem, dauerhaft hohe Bodenfeuchte vertragen sie nicht.
Schnitt
Geschnitten wird die Apfelrose nach der Blüte, sodass sie noch genügend frische Triebe mit neuen Blütenanlagen bilden kann. Wann und wie genau, erklären wir detailiert in unserem Ratgeber Apfelrose richtig schneiden.
Vermehrung
Eine Vermehrung erfolgt am leichtesten durch Ausläufer oder Stecklinge. Wesentlich mühsamer ist die Aufzucht aus den Samen der Hagebutten.
Verwendung
Apfelrosen eignen sich gut für Hecken und Gruppen, sind aber auch als schöne Solitäre zu gebrauchen. An Böschungen und Hanglagen sorgen sie mit ihren zahlreichen Ausläufern für eine Befestigung des Bodens. Ebenso nutzt man sie zur Randbepflanzung von Gehölzen und für Bauerngärten. Im Sommer bestechen die hübschen großen Blüten, im Winter zieren die weithin sichtbaren Hagebutten die blattlosen Sträucher.
Ökologie
Die Apfelrose ist eine hervorragende Bienenweide, die außer von Honig- und Wildbienen auch von vielen anderen Insekten gerne besucht wird. Dazu gehören Schwebfliegen, Fliegen und Käfer. In der kalten Jahreszeit dienen die Hagebutten Vögeln als Winterfutter. Wegen der Stacheln bietet sie ihnen darüber hinaus eine gute Nistmöglichkeit, die Katzen und andere Beutegreifer fernhält.
Wissenswertes
Neben der klassischen Wildform mit ungefüllten Blüten gibt es auch welche mit halbgefüllten. Dadurch haben sie weniger Staubblätter – als Insektenfutter sind daher die wilden Formen besser geeignet, die zudem mehr Früchte ansetzen.