https://www.naturadb.de/pflanzen/aquilegia-vulgaris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, krautig, horstbildend |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 30 - 80 cm |
Breite: | 40 - 80 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | blau |
Blühzeit: | |
Blütenform: | radiärsymmetrisch, zweikreisig |
Blattfarbe: | tiefgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | variabel, unterschiedlich, dreieckig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | Vorwarnliste |
Wildbienen: | 20 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 7 (davon 3 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 3 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 9 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Akelei oder Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) ist ein Staudengewächs aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und in Europa weit verbreitet. Genetisch ist sie ausgesprochen variabel, sodass es eine unüberschaubare von wildwachsenden Varietäten gibt. Das mehrjährige Kraut erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 80 Zentimetern und ist mit einem kräftigen braunen Rhizom fest verankert. Daraus entspringt eine Rosette mit doppelt dreizähligen, gekerbten Blättern, die auf der Oberseite blaugrün und kahl, auf der Unterseite graugrün und behaart sind. Während die Rosettenblätter einen langen Stiel aufweisen, sind die Stängelblätter ungestielt und wesentlich kleiner.
Aus der Blattrosette entspringen reich verzweigte Stängel, an deren Enden die nickenden, meist blauen Blüten sitzen. Sie haben einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern und bestehen aus fünf langen Perigonblättern. Die typischen Sporne der Blüten haben der Akelei zu ihrem Namen verholfen: Er leitet sich vom lateinischen aquila für Adler ab und bezeichnet die Krallen des Raubvogels.
Unmittelbar nach der Blüte vergeht das Kraut und zieht sich bis auf das unterirdische Rhizom zurück. Die aufrecht stehenden Fruchtstände mit ihren zylindrischen Balgfrüchten bleiben eine Weile erhalten und sorgen für die Ausbreitung der 2,5 Millimeter langen, schwarzglänzenden Samen.
Die Akelei bevorzugt wie an ihren natürlichen Standorten einen eher nährstoffarmen, kalkreichen und durchlässigen Boden mit Halbschatten und gleichmäßiger Feuchtigkeit. Staunässe ist absolut tödlich.
Blühende Exemplare sind schöne Schnittblumen und bereichern jeden Strauß. Wer die Selbstaussaat zügeln möchte, sollte die ausgeblühten Exemplare regelmäßig vor dem Heranreifen der Samen abschneiden. Dadurch bilden die Pflanzen zudem mehr Blüten.
Die Früchte der Akelei trocknen in luftiger Höhe und werden vom Wind wie aus einem Salzstreuer oder von vorüberstreifenden Tieren weitergetragen. Will man sich nicht auf die Selbstaussaat verlassen, kann man die ausgereiften Früchte ernten und die Samen im nächsten Jahr aussäen. Das Teilen der Stauden ist wegen der ausgeprägten Pfahlwurzeln heikel und sollte nur bei großen Horsten vorgenommen werden.
Mit ihren wunderhübschen Blüten bereichert die Akelei Staudenbeete, Rabatten und Bauerngärten, in denen sie sich mit anderen bunt blühenden Kollegen gut kombinieren lässt. Gleiches gilt für die Bepflanzung von Kübeln und Balkonkästen, mit denen sie man sie auch auf Terrasse und Balkon bringen kann.
Die in der Akelei enthaltenen Giftstoffe halten viele Fressfeinde fern, sogar hungrige Schnecken. Nur Mehltau und Rostpilze bereiten zeitweise Probleme.
Um eine Selbstbefruchtung zu verhindern reifen die Staubblätter vor den Fruchtknoten. Der Nektar findet sich tief unten in den Spornen der Blüte, sodass nur Nektarsammler mit langem Rüssel bis dorthin gelangen. Neben Schmetterlingen gehören dazu vor allem Hummeln, während Bienen und Schwebfliegen hier leer ausgehen. Kurzrüsselige Hummeln machen oft kurzen Prozess und knabbern einfach die nektarreichen Honigblätter auf. Den verkürzten Weg zum Büffet machen sich danach Wild- und Honigbienen zunutze, ebenfalls ohne dass die Räuber etwas zur Bestäubung beizutragen.
Die Akelei ist eine uralte Heilpflanze, die sich im Mittelalter besonderer Beliebtheit erfreute. Die erste schriftliche Erwähnung des Namens findet sich in der Physica der Hildegard von Bingen, die die Pflanze gegen Fieber und Hautausschläge empfahl. Als pflanzliches Heilmittel hat sie sich in der Homöopathie erhalten, wo man Tinkturen und Globuli bei PMS, Hauterkrankungen, nervöse Zustände und körperliche Schwäche verwendet. Ansonsten spielt sie in der modernen Phytotherapie keine Rolle mehr. Das Glykosid Triglochinin gilt als cyanogen, bildet also Blausäure und ist giftig.
Die unverwechselbaren Blüten haben in der Ikonographie der Kunst vielfältige Bedeutung, sowohl als Zeichen der Demut und Melancholie als auch der Manneskraft und Sinnesfreude. Ihre blaue Farbe verleiht ihnen das Anthocyanidin Delphinidin. Bei einigen wilden Mutationen und Zuchtsorten fehlt es, sodass die Blüten Rottöne aufweisen oder komplett weiß erscheinen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Gemeine AkeleiAquilegia vulgarisWildform | aufrecht, krautig, horstbildend 30 - 80 cm 40 - 80 cm | | ab 2,60 € | |
Kurzspornige Akelei 'Alba'Aquilegia vulgaris 'Alba'rein weiße Blüte | geneigt, aufrechte Stängel, horstbildend 30 - 80 cm 25 - 30 cm |
| ab 5,30 € | |
Kurzspornige Akelei 'Black Barlow'Aquilegia vulgaris 'Black Barlow'schwarzviolette Blütenfarbe, gefüllt blühende Form der heimischen Akelei | aufrecht, meist kahl, horstig 50 - 70 cm 20 - 30 cm | ab 4,40 € | ||
Kurzspornige Akelei 'Clementine Blue'Aquilegia vulgaris 'Clementine Blue'gefüllte, große spornlose Blüten | aufrecht, horstig 40 - 50 cm 20 - 30 cm |
| ab 7,40 € | |
Kurzspornige Akelei 'Clementine Salmon'Aquilegia vulgaris 'Clementine Salmon'gefüllte Blüten, lange Blühzeit | aufrecht, horstbildend 40 - 50 cm 25 - 30 cm |
| ab 7,90 € | |
Kurzspornige Akelei 'Clementine White'Aquilegia vulgaris 'Clementine White'kleine weiße Blüten, als Schnittblume geeignet | aufrecht, horstig 40 - 50 cm 25 - 30 cm |
| ab 7,40 € | |
Garten-Akelei 'Grandmothers Garden'Aquilegia vulgaris 'Grandmothers Garden'variable Mischung von Blütenfarben | aufrecht 50 - 60 cm 25 - 30 cm | | ||
Spornlose Garten-Akelei 'Green Apples'Aquilegia vulgaris 'Green Apples'exquisite Blütenform, apfelgrüne Knospen | aufrecht, horstbildend 60 - 70 cm 20 - 30 cm |
| ab 4,40 € | |
Kurzspornige Akelei 'Ruby Port'Aquilegia vulgaris 'Ruby Port'gefüllte weinrote Blüten | aufrecht 40 - 60 cm 25 - 30 cm | | ab 7,60 € | |
Kurzspornige Akelei 'William Guiness'Aquilegia vulgaris 'William Guiness'dunkel, purpurrote Blütenfarbe | aufrecht, horstbildend 30 - 70 cm 25 - 30 cm |
| ab 8,60 € | |
Gemeine Akelei 'Winky Double Blue & White'Aquilegia vulgaris 'Winky Double Blue & White' | geneigt, aufrechte Blütenstiele, horstbildend 40 - 50 cm 25 - 30 cm |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gemeine Akelei kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Akelei ist frostverträglich und überdauert mit ihrem unterirdischen Rhizom auch strenge Winter.
Akelei blüht von Ende April bis Mitte Juni. Man kann die Blütezeit verlängern, indem man die abgeblühten Teile regelmäßig entfernt. Bald nachdem die Samen reif geworden sind zieht sie die oberirdischen Teile ein und überdauert mit ihrem Wurzelstock. Derweil bleiben die Fruchtstände noch lange stehen und verstreuen mithilfe des Windes die großen schwarzen Samen in der Umgebung.
Die Akelei enthält in allen Teilen das Glykosid Triglochinin. Es ist cyanogen und bildet Blausäureverbindungen, die die Pflanze vor Fressfeinden schützen sollen. Daher wird die alte Heilpflanze, die vor allem durch Hildegard von Bingen berühmt geworden ist, in der modernen Naturheilkunde nicht mehr verwendet.
Die Samen der Akelei brauchen Wärme zum Keimen. Man kann sie daher im zeitigen Frühjahr im Haus vorziehen und später auspflanzen. Will man sie an Ort und Stelle aussäen, sollte man das ab April erledigen. Dazu lässt sich der gesammelte vorjährige Samen oder Samen aus dem Gartenfachhandel nutzen.
Gemeine Akelei ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen