Was ist Bibernell-Rose?
Die Bibernell-Rose, Dünenrose, Felsenrose oder Haferrose (Rosa spinoissima) ist ein recht seltener Vertreter aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Man findet sie in sonnigen Gebüsch- und Waldsäumen, auf Kalk-Magerrasen und an den Küsten in den Dünen.
Es handelt sich dabei um 100-150 Zentimeter hohe Sträucher, deren Triebe reichlich mit meist geraden Stacheln bewehrt sind. Unterirdisch bildet sie zahlreiche Ausläufer, mit denen sie sich rasch in der Umgebung ausbreitet. Die Zweige sind aufrecht oder aufsteigend, reichlich verzeigt und haben eine braune Rinde. Daran stehen die unpaarig gefiederten Blätter wechselständig. Die jeweils fünf bis elf Fiederblättchen sind rund bis elliptisch, mit kaum sichtbaren Nerven und einem doppelt gesägten Rand. Am Blattgrund stehen spitz geöhrte Nebenblätter.
Die duftenden vier Zentimeter breiten Blüten erscheinen einzeln, aber in großen Gruppen. Sie haben einen kurzen Stiel und sind fünfzählig, radiärsymmetrisch, mit fünf ganzrandigen und zusehends zurückgeschlagenen Kelchblättern und ausgerandeten weißen oder rötlich überlaufenen Kronblättern. Als Früchte bildet sie breitkugelige bis flaschenförmige schwarzrote Hagebutten, bei denen der Stiel deutlich länger ist als die Frucht selbst und die Kelchblätter am Ende stehenbleiben.
Bibernell-Rose im Garten
Standort
Die Bibernell-Rose bevorzugt einen sommerwarmen, trockenen und basenreichen flachgründigen steinig-sandigen Lehmboden mit viel Sonne oder zumindest Halbschatten.
Schnitt
Ab und zu sollte man die Bibernell-Rose zurückschneiden, damit sie buschiger wächst und nicht vergreist. Sie dankt es mit reichhaltiger Blüte.
Vermehrung
Die Vermehrung der Bibernell-Rose erfolgt am einfachsten mit den zahlreichen Ausläufern, die sie unterirdisch bildet. Man kann die neu hervorschauenden Sprösslinge abtrennen und umpflanzen. Eine Vermehrung mit Samen aus den großen Hagebutten ist ebenso möglich.
Verwendung
Die Bibernell-Rose erfreut sich wegen ihrer Anspruchslosigkeit und reichhaltigem Blütenschmuck großer Beliebtheit bei der Bepflanzung von Böschungen, die sie mit ihrem dichten Wurzelsystem festigt. Sie ist blickdicht und bietet Vögeln nicht nur Unterschlupf und Nistmöglichkeiten, sondern auch jede Menge Winterfutter in Form der dunklen Hagebutten.
Schädlinge
Im Vergleich zu vielen anderen Rosensorten ist die Bibernell-Rose ausgesprochen hart im Nehmen – Krankheiten und Schädlinge können ihr nur selten etwas anhaben. Selbst von Pilzen bleibt sie in der Regel verschont.
Ökologie
Vor allem Honigbienen sorgen für die Bestäubung der zahlreichen Blüten. Die Blätter der Bibernell-Rose nutzt der Alpen-Ringelspinner (Malacosoma alpicola) als Raupenfutter. Die winterstehenden Hagebutten sind in der kalten Jahreszeit eine wichtige Futterquelle für Vögel und Kleinsäuger. Vögel wissen die dichten und stachelbewehrten Sträucher auch als Unterschlupf und beim Nestbau zu schätzen.
Wissenswertes
Den Namen Bibernell-Rose hat die Pflanze wegen der Ähnlichkeit der Blätter mit der Bibernelle oder Pimpernelle Pimpinella spec., die ebenfalls zahlreiche Fiederblättchen mit gesägtem Rand aufweisen. Der Artname bedeutet ziemlich treffend die Stachelreiche.
Mit ihrem Blütenreichtum diente sie als Ausgangsart für viele Gartenrosen. Dementsprechend gibt es auch eine ganze Reihe von Zuchtsorten mit einer Vielzahl unterschiedlicher Blüten im Gartenfachhandel.