https://www.naturadb.de/pflanzen/aruncus-dioicus/
Licht: | Halbschatten bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 80 - 200 cm |
Breite: | 80 - 100 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | klein, unscheinbar |
Blütenduft: | ja |
Blattfarbe: | tiefgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breitlanzettlich, variabel, unterschiedlich, dreieckig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 2 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 1 |
Käfer: | 1 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Sprossen Verwendung: Gemüse, junge Triebe in Zuckerwasser gekocht |
Aussaat: | |
Keimer: | Kaltkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Der Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) ist eine ausdauernde krautige Pflanze und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Er ist auf der ganzen nördlichen Hemisphäre weit verbreitet, und man findet ihn zerstreut in Schluchtwäldern, an Gebirgsbächen und schattigen Steilhängen, wo er große Bestände bilden kann. Wo er nicht wild vorkommt, ist er oftmals aus Gärten ausgewildert.
Das kräftige Rhizom trägt aufrechte Stängel, die sich nicht verzweigen und weit unten verholzen. Seine Blätter sind dünn, bis zu einem Meter lang, doppelt dreizählig, 2-3fach gefiedert und ohne Nebenblätter. Jung sind sie meist rötlich überlaufen und ohne scharfen Geschmack. Mit den Blütenständen erreichen sie eine Höhe von 80-200 Zentimetern.
Die großen Blütenstände stehen endständig und bestehen aus in Rispen angeordneten dünnen schmalen und 20-30 Zentimeter langen Ähren, die wie die gesamte Infloreszenz leicht überhängen. Der Wald-Geißbart ist zweihäusig; die weiblichen Blütenstände sind reinweiß, die männlichen cremeweiß; ein einzelner Blütenstand beherbergt bis zu 10.000 Blüten. Die nur drei Millimeter breiten Blüten sind kurz gestielt, radiärsymmetrisch und fünfzählig. Bei der Frucht handelt es sich um eine Balgfrucht mit jeweils drei bis fünf lanzettlichen und geflügelten Samen.
Der Wald-Geißbart bevorzugt einen dauerhaft frischen nährstoff- und basenreichen, vorzugsweise kalkarmen Lehm- und Tonboden, der auch steinig sein darf, mit Sonne oder besser Halbschatten/Schatten. Er ist winterhart. Bei der Bepflanzung sollte man daran denken, dass er sich schnell ausbreitet und viel Platz in Anspruch nimmt.
Ein Beschneiden nimmt man beim Wald-Geißbart vor, um alte und vertrocknete Teile zu entfernen oder um die Selbstaussaat zu verhindern.
Die Vermehrung des Wald-Geißbartes erfolgt am einfachsten durch Teilung der Bestände. Eine Vermehrung mit Samen ist möglich, aber langwierig. Sie benötigen als Kaltkeimer eine Kältephase, sodass man sie am besten an Ort und Stelle im Garten ausbringt.
Mit seinen dekorativen Blütenschwänzchen ist der Wald-Geißbart für Staudenbeete und als Unterpflanzung von Gehölz zu empfehlen. Man kann ihn auch in der Nähe des Gartenteiches anpflanzen, wo er allerdings nicht direkt im Wasser stehen darf.
Schädlinge und Krankheiten machen dem Wald-Geißbart nur selten zu schaffen. Selbst Schneckenmachen einen großen Bogen um ihn. Nur an den Blüten finden sich bisweilen auch Blattläuse ein, die in Anbetracht der Insektenschar aber kaum ins Gewicht fallen.
Die reichhaltige Blütenpracht lockt eine Vielzahl von Insekten an, und die Bestäubung erfolgt vor allem mit der Hilfe von Hummeln und Schmetterlingen. Ebenso finden sich hier Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und Käfer in großer Zahl ein. Auf den Blättern des Wald-Geißbartes legt der Grünliche Gebüsch-Lappenspanner (Acasis viretata) seine Eier ab und nutzt ihn als Raupenfutter.
Der Wald-Geißbart ist essbar – in Norditalien kocht man die jungen Pflanzen als Gemüse. Roh sollte man sie keinesfalls genießen, denn sie enthalten Blausäure-Glykoside, die erst beim Kochen zerfallen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Wald-GeißbartAruncus dioicusWildform | aufrecht 80 - 200 cm 80 - 100 cm |
| ab 3,20 € | |
Zwerg-Geißbart 'Fairy Hair'Aruncus dioicus 'Fairy Hair' | horstig 30 - 40 cm |
| ab 15,60 € | |
Geschlitzter Wald Geißbart 'Kneiffii'Aruncus dioicus 'Kneiffii'geschitztes Laub | horstig, ausladend, buschig 70 - 90 cm 70 - 80 cm |
| ab 14,50 € | |
Geschlitzter Wald Geißbart 'Whirlwind'Aruncus dioicus 'Whirlwind'robust und standfest | horstig, ausladend, buschig, aufrechte Blütenstiele 1 - 1,4 m 70 - 80 cm |
| ab 7,40 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wald-Geißbart kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Nur wenig – kleine Mengen kann man problemlos essen, vor allem nach Kochen. In Norditalien verwendet man die jungen saftigen Triebe blanchiert und mit Eiern und Käse gekocht als Gemüse. Im westlichen Friaul stellt man aus insgesamt 56 Kräutern, zu denen auch Wald-Geißbart, Acker-Mohn, Hopfen und Löwenzahn gehören, den traditionellen Eintopf pistic her, indem man sie abkocht und miteinander sautiert. Kochen zerstört die cyanogenen Glykoside, die im Verdauungstrakt kleine Mengen Blausäure freisetzen würden. Die Samen und Früchte sollte man nicht genießen, denn sie enthalten Saponine, die beim Verzehr größerer Mengen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen können.
Bei uns wird die Pflanze nur als Zierstrauch verwendet, aber in Italien isst man die jungen gekochten Triebe als Gemüse, etwa beim Eintopf pistic. Im Nordwesten Amerikas verwenden ihn Indianer traditionell als harntreibendes Mittel, für Wundverbände und gegen Pocken und Erkältungen.
Wald-Geißbart ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen