https://www.naturadb.de/pflanzen/tilia-platyphyllos/
Licht: | Sonne bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | Großbaum mit eiförmiger Krone |
Höhe: | 30 - 35 m |
Breite: | 18 - 25 m |
Zuwachs: | 30 - 45 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trugdoldenförmig |
Fruchtreife: |
Blattfarbe: | dunkelgrün, im Herbst gelb |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | groß, herzförmig |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon 1 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 6 |
Raupen: | 69 (davon 11 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 4 |
Käfer: | 5 |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Blätter, Samen Verwendung: med. Verwendung |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae), zu der auch die ebenso bekannte Winter-Linde (Tilia cordata) und Silber-Linde (Tilia tomentosa) gehören. Beheimatet ist sie im Westen, Süden und Südosten Europas ebenso wie in Mitteleuropa und Kleinasien bis zum Kaukasus; sie fehlt auf den Britischen Inseln, Süden und Westen der Iberischen Halbinseln und weiten Teilen Skandinaviens. Dort findet man vergleichsweise selten wilde Vorkommen auf Schutt- und Geröllhängen, in Hangwäldern und den bezeichnenden Buchen-Linden-Bergwäldern und Linden-Ahorn-Wäldern; in den Alpen steigt sie bis auf eine Höhe von 1000 Meter.
Sommer-Linden haben eine breite rundliche Krone mit steil aufragenden Ästen und eine graubraune bis schwarzbraune, dicht gerippte und tief längsrissige Borke. Bei freiem Stand bleibt sie bis nahe am Boden beastet, im Wald wächst sie hingegen langschäftig mit geradem astfreiem Stamm. Die Bäume werden 30-35 Meter, im Alter auch über 40 Meter hoch und über 1000 Jahre alt, ihr Stamm erreicht einen Durchmesser von 0,5-1,5 Meter. Die weit verzweigten Herzwurzeln gehen von einer kräftigen Pfahlwurzel aus. Jung sind die Zweige deutlich hin- und hergebogen, mit einer olivgrünen, zur Sonne hin rötlich überlaufenen Farbe und flaumig behaart, später werden sie kahl. Korkwarzen sind reichlich vorhanden. Die Winterknospen sind eiförmig, rötlich und an der Spitze behaart.
Die Lindenblätter der Sommer-Linde stehen zweizeilig; sie sind auffällig unterschiedlich in ihrer Größe, mit einer mittleren Länge von etwa 15 Zentimetern und rund 12 Zentimetern Breite. Der Blattstiel ist 3-5 Zentimeter lang, die Spreite hat einen schief-eiförmigen bis schief-herzförmigen Umriss, mit einer deutlichen Spitze am Ende und einem scharf gesägten Rand. Während die matt dunkelgrüne Oberseite anfangs fein behaart ist und meistens verkahlt ist die Unterseite graugrün und behält ihre deutlich flaumige Behaarung, die in den Achseln weiße Bärte (bei der Winter-Linde rotgelbe) bildet. Gegen Ende des Jahres bekommen sie eine gelbe Herbstfärbung. Die Nebenblätter fallen früh ab.
Die etwa zwei Zentimeter großen Blüten sind bei der Sommer-Linde zwittrig, sternförmig und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Sie erscheinen im Juni nach dem Laubaustrieb als erste Lindenblüten des Jahres gut zwei Wochen vor denen der Winter-Linde und bilden 3-5-blütige Blütenstände, bei denen es sich botanisch um Trugdolden handelt. Die länglich-eiförmigen Kelchblätter sind 5-6 Millimeter lang und behaart, die verkehrt-eiförmigen Kronblätter 6-8 Millimeter lang, gelb und abgespreizt. Überragt werden sie den von den 25-30 Staubblättern, in deren Mitte sich der Fruchtknoten mit einem langen Griffel mit fünf Narben befindet. Aus ihnen entwickelt sich eine kugelige bis birnförmige, verholzende Nussfrucht mit dicker Wand, die 8-9 Millimeter lang wird und fünf deutliche Rippen sowie einen dünnen Filz aus grauen Haaren aufweist. Diese im Volksmund regional als Nasenfeger bezeichneten Nüsse stehen in Fruchtständen zusammen, die eine Länge von bis zu 10 Zentimeter erreichen und von einem 7-8 Zentimeter langen, 1,5-2 Zentimeter breiten pergamentartigen Flügel gekrönt werden, der einem vertrockneten Hochblatt entspricht. Die Fruchtreife erfolgt im September des gleichen Jahres.
Sommer-Linde verträgt Schatten recht gut, hat aber auch gegen pralle Sonne nichts einzuwenden. Sie bevorzugt einen frischen nährstoff- und basenreichen, humosen und lockeren steinigen Lehmboden, der einen milden bis mäßig sauren pH-Wert aufweist. Für den großen Herzwurzler sollte der mittel- oder tiefgründig sein. Als heimischer Baum ist sie natürlich vollkommen winterhart.
Sollten sich am Grund der Sommer-Linde allzu viele Schösslinge bilden, kannst Du diese ab und zu zurückschneiden. Ansonsten brauchen die Bäume kaum Pflege, nur alte und abgestorbene Äste sollten regelmäßig entfernt werden.
Üblicherweise wirst Du eine junge Sommer-Linde kaufen – in Baumschulen bekommt man sie regelmäßig. Du kannst Dich natürlich auch an der Aussaat der Samen versuchen, nur dauert das deutlich länger. Den Samen muss man als Kaltkeimer im Winter kühl halten, damit er überhaupt keimt. Die Keimlinge sind sehr apart, denn ihre Blätter sind ungewöhnlicherweise fünfzipfelig. Im Vergleich zur Winter-Linde ist die Sommer-Linde recht schnellwüchsig und bekommt ihre ersten Blüten nach 15-20 Jahren. Mit über 1000 Jahren wird sie zudem auch noch älter als ihre nahe Verwandte.
Die Sommer-Linde ist ein beliebter Baum für Parks und Grünanlagen, aber ebenso wie die Winter-Linde nur bedingt rauchhart – das raue innerstädtische Klima mit seinen Abgasen und Umweltbelastungen sagt den Bäumen nicht besonders zu. Im Garten wird man den großen Baum vor allem als Solitär pflanzen. In der Forstwirtschaft spielt sie nur eine untergeordnete Rolle.
Sommer-Linde ist wie alle Linden empfindlich für die Phytophthora-Wurzelfäule und im Alter für Pilzbefall, der die hohl werdenden Stämme befallen kann. Auf der Borke finden sich bisweilen Schildläuse, und auf den Blättern und Blüten sind Blattläuse Dauergäste.
In Wäldern gibt der späte Laubaustrieb der Sommer-Linde der Krautschicht genügend Zeit, um sich rechtzeitig vor der Verschattung zu entwickeln. Zudem verrotten die weichen Blätter sehr schnell und liefern einen wertvollen Kompost. Die Wurzeln verzweigen auch nahe unter der Erdoberfläche reichlich und gehen in die Tiefe, sodass die Bäume einen guten Bodenfestiger abgeben.
Die Blüten werden von einer Vielzahl von Insekten bestäubt, vor allem Bienen und Hummeln, aber auch von Fliegen und Schwebfliegen, die sich hier im Sommer in großer Zahl einfinden. Sie interessieren sich vor allem für den reichlich gebildeten Nektar, der von speziellen Haaren am Grunde der Kronblätter abgegeben wird. Dabei zeigen sie einen täglichen Rhythmus: morgens in aller Frühe und am späten Nachmittag ist die Nektarproduktion am höchsten. Der Morgennektar enthält 16-27 %, der Abendnektar 50-80 % Zucker. Den Weg weist ein intensiver Duft der Blüten, der gegen Abend hin stärker wird. Die gute Nachricht für Hummeln: Der Nektar der Sommer-Linde ist im Gegensatz zu dem der Silber-Linde für die dicken Brummer nicht gefährlich.
Honigbienen verarbeiten den zuckerreichen Nektar zu Honig; bei ausreichend vielen Bäumen in der Nähe des Bienenstockes reicht das für einen sortenreinen Lindenhonig. An einer einzelnen Sommer-Linde können die Tiere Nektar mit bis zu einem Kilogramm Zucker einsammeln. Der aromatische grauweiße, gelblich-grüne bis braune Lindenhonig ist kräftig, cremig und sehr aromatisch. Die unterschiedlichen Farben kommen durch verschiedene Anteile von Honigtau zustande, der dem weißen reinen Nektar eine braune Tönung gibt. Den Honigtau sammeln die Bienen von den oft in großen Mengen vorhanden Beständen an Läusen und Zikaden. Speziellen Lindenblütenhonig, der zum größten Teil aus dem Nektar der Blüten hergestellt wird, erkennt man an seiner hellen Farbe und dem besonders ausgeprägten pfefferminzartigen Geruch nach Menthol. Außer dem süßen Saft holen sich die Honigbienen auch den Pollen, um daraus Bienenbrot (Perga) herzustellen.
Den Nektar nutzt auch ein Schmetterling, der Akazien-Zipfelfalter Satyrium acaciae. Wesentlich beliebter sind die Blätter der Sommer-Linde als Raupenfutter, insbesondere für Nachtfalter wie den Lindenschwärmer (Mimas tiliae) und die Trapezeule (Cosmia trapezina).
Einen ungewöhnlichen Wohnort bieten die haarigen Achselbärte auf der Blattunterseite – hier finden sich oft große Mengen an Milben, die hier Unterschlupf suchen. Man bezeichnet sie als Milbenhäuschen oder Acarodomatien.
Für die Verbreitung der Samen sorgt der Wind – die Flügel der Fruchtstände vertrocknen zu einer dünnen Haut und machen die Nüsse zu Drehflüglern, die sich langsam Richtung Boden bewegen und über weite Strecken davongetragen werden können. Viele dieser Fruchtstände bleiben im Winter an den Bäumen, auch wenn das Laub schon lange abgefallen ist.
Zur Gattung Tilia gehören rund 50 Arten, von denen es in Mitteleuropa nur drei gibt: Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), Winter-Linde (Tilia cordata) und Silber-Linde (Tilia tomentosa). Die anderen finden sich auf der gesamten nördlichen Hemisphäre, mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Ostasien. 1991 wählte man die Sommer-Linde zum Baum des Jahres.
Den Namen Tilia findet man bereits in der Antike, unter anderem bei Vergil und Columella. Der Artname platyphyllos kommt aus dem Griechischen und bedeutet breitblättrig; in der Tat sind die Blätter der Sommer-Linde deutlich größer als die der Winter-Linde; bei Wasserreisern können sie bis zu 25 Zentimeter lang werden. Das Wort Linde leitet sich vom althochdeutschen linta und mittelhochdeutschen linde ab.
Ein Grund für die Langlebigkeit der Sommer-Linde: Sie bildet Innenwurzeln. Wird der Baum im Alter hohl (alter Merkspruch über die Linde: 300 Jahre wachsen, 300 Jahre stehen, 300 Jahre vergehen), so kann sein Kambium in dem dort gebildeten Mulm neu austreiben. Das erklärt auch die Mehrstämmigkeit sehr alter Lindenbäume – stirbt der innere Teil mit der Zeit ab, stehen die neuen Stämme Gewehr bei Fuß und halten die Stellung. Der multiple Stamm erreicht so bei einigen Exemplaren einen Umfang von neun Metern und mehr.
Bei den alten Germanen und Slawen war die Linde heilig und der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht. Ihre besonders herausragende Stellung haben die Lindenbäume bis in Mittelalter und Neuzeit bewahrt. Große Exemplare dienten als Dorflinde, Tanzlinde oder Gerichtslinde, und später widmete man sie wichtigen Persönlichkeiten. Einiger der alten Goethe-Linden, Luther-Linden und andere stehen noch heute. Im Mittelalter durften sie zudem nicht gefällt werden und genossen besonderen Schutz, weil man sie als wichtige Trachtquellen für Honigbienen und die Herstellung von Lindenhonig und Lindenblütenhonig erkannt hatte.
Das Lindenholz der Sommer-Linde hat einen breiten gelblich-weißen Splint und einen kleinen dunklen Kern; es ist dicht, zäh und elastisch, trocknet schnell bei mäßigem Schwund und lässt sich gut bearbeiten. Es ist noch leichter als das Holz der Winter-Linde und daher vor allem in Schnitzerei und Bildhauerei beliebt. Man verwendet es auch zum Drechseln, für Möbel, Bilderrahmen und Spielzeug, die Reste für Holzwolle und Zellstoff.
Als Naturheilmittel verwendet man Lindenblüten, genauer die kompletten Fruchtstände der Sommer-Linde, die in der Apotheke unter der Bezeichnung Tiliae flos (früher: Flores tiliae) erhältlich sind. Daraus bereitet man Lindenblütentee, der eine schweißtreibende und blutreinigende Wirkung hat. Besonders wirksam sind das ätherische Öl und die Flavonoide, hinzu kommen weitere Wirkstoffe wie Gerbstoffe und Schleimstoffe sowie Zucker. Die schweißtreibende Wirkung von Lindenblütentee hat sich vor allem bei fiebrigen Erkältungskrankheiten bewährt – eine solche Schwitzkur wurde früher sogar ausdrücklich vom Bundesgesundheitsamt, dem Vorgänger von Bundesamt für Arzeneimittel und Medizinprodukte (BFArM) und Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlen.
In der Homöopathie verwendet man die frischen Lindenblüten zur Herstellung einer Urtinktur, die man verdünnt oder zu Globuli verarbeitet gegen Rheuma, Nesselsucht und Heuschnupfen einsetzt. Inzwischen werden dafür aber häufiger die Blüten einer Hybride, der Europäischen Linde, Tilia europaea-Globuli verwendet.
In den Kräuterbüchern des Mittelalters werden Lindenblüten seltsamerweise kaum erwähnt, wohl aber die Lindenwurzeln und die Lindenrinde; nach Hildegard von Bingen sollen die getrockneten und pulverisierten Wurzeln gegen Herzleiden helfen und die Rinde als Amulett getragen gegen die Pest. In der Naturheilkunde werden sie heutzutage ebenso wie die Lindenholzkohle nur noch anekdotisch verwendet.
Das Herbstlaub von Tilia platyphyllos wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Sommer-Linde kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Sommerlinde Tilia platyphyllos und die Winterlinde Tilia cordata sind eigentlich leicht zu unterscheiden – etwa an den Blättern. Diese sind bei der Sommerlinde sehr variabel, aber mit 15, seltener über 20 Zentimetern deutlich größer und weisen auf der Unterseite weiße Achselbärte auf, während die der Winterlinde 3-10 Zentimeter lang sind und mit rotgelben Achselbärten bestückt. Die Sommerlinde hat Scheindolden mit 2-5, die Winterlinde mit 4-10 Einzelblüten, die Nüsse sind bei der Ersteren dickschalig, bei der Letzteren dünnschalig und lassen sich leicht zerbrechen.
Kann man – beispielsweise die frischen jungen Blätter der Sommer-Linde, wenn sie gerade erst ausgetrieben hat. Sie sind noch sehr zart und lassen sich als Salat oder Salateinlage verwenden.
Die Blätter der Sommerlinde sind in ihrer Größe sehr variabel – im Schnitt sind sie etwa 15 Zentimeter lang und 12 Zentimeter breit. An Wasserreisern erreichen sie sogar eine Länge von 25 Zentimetern. Auf jeden Fall sind sie deutlich größer als die der Winterlinde.
Die kugeligen Nussfrüchte der Sommerlinde werden im September reif. Ihre Blütezeit liegt im Juni.
Regional bezeichnet man die Fruchtstände der Linde mit ihren kugeligen Nussfrüchten und dem pergamentartigen Hochblatt als Nasenfeger.
Lindenblüten sollte man sammeln, wenn die Blüten vier Tage lang offen sind. Dann ist der Gehalt an Wirkstoffen am höchsten. Die Blüten sind sehr empfindlich und müssen schnell, aber keinesfalls zu warm getrocknet werden – maximal um die 45 °C reicht vollkommen aus. Danach werden sie zerkleinert und in dicht schließenden Behälter vor Wärme und Licht geschützt aufbewahrt, um daraus Lindenblütentee zuzubereiten. Sie müssen absolut trocken bleiben, denn Lindenblüten verderben sehr schnell und verlieren dabei ihr charakteristisches Aroma.
Die Blüten der Sommerlinde sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle, sternförmig und zwittrig. Sie erreichen einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern und bilden Blütenstände aus 3-5 Einzelblüten. Jede davon besteht aus fünf 5-6 Millimeter langen länglich-eiförmigen, grünen Kelchblättern und fünf 6-8 Millimeter langen verkehrt-eiförmigen gelben Kronblättern. Im Inneren befinden sich 25-30 Staubblätter und ein Fruchtknoten mit langem Griffel und fünf Narbenästen.
Sommerlinden wachsen in West-, Mittel-, Süd- und Südosteuropa, in Kleinasien und bis zum Kaukasus. Dagegen fehlen sie in Teilen der Iberischen Halbinsel und der Britischen Inseln wie auch in großen Teilen Skandinaviens. Hier trifft man ebenso wie auf den Mittelmeerinseln Sardinien und Sizilien bestenfalls gepflanzte Exemplare an.
Die Blätter der Sommerlinde sind in ihrer Größe recht unterschiedlich – im Schnitt liegt ihre Länge bei etwa 15 Zentimetern und ihre Breite bei rund 12 Zentimetern. Ihr Umriss ist schief-eiförmig oder schief-herzförmig, der Blattrand scharf gezähnt, der Blattstiel 3-5 Zentimeter lang. Die Oberseite ist stumpfgrün und nur bei jungen Blättern behaart, die Unterseite heller graugrün und mit einem dichten Flaum versehen. Besonders auffällig sind die Achselbärte, die bei der Sommerlinde weiß sind – im Gegensatz zu den rötlichen bei der Winterlinde.
Die Lindenblüten haben einen besonders intensiven Duft, der am späten Nachmittag zwischen 16.00 und 18:00 am stärksten ist. Damit wollen sie Insekten herbeilocken – als Hauptbestäuber gelten Honigbienen und Hummeln, die sich am Nektar und Pollen gütlich tun. Der Nektar, der von Haarnektarien am Grund der Kronblätter abgegeben wird, wird aber auch von Fliegen und Schwebfliegen eingesammelt, denn er ist gut erreichbar und auch Tieren mit kurzen Mundwerkzeugen zugänglich. Honigbienen bereiten daraus bei ausreichend Material einen sortenreinen Lindenblütenhonig. Beim Lindenhonig kommt zusätzlich Honigtau aus den Ausscheidungen von Läusen und Zikaden hinzu, daher ist er je nach Anteil des Honigtaus deutlich dunkler als der fast weiße oder hell grüngraue Lindenblütenhonig. Äußerst aromatisch sind beide.
Die Sommerlinde wird 30-35, in Ausnahmefällen auch um die 40 Meter hoch. Dabei erreichen die Bäume ein stattliches Alter von nachgewiesenermaßen 1000 Jahren. Alte Bäume sind oft mehrstämmig, weil sie Innenwurzeln bilden können, die die alten Bäume ersetzen und für die Verjüngung der Kronen sorgen – damit erreichen sie bisweilen einen Durchmesser von über neun Metern.
Die Lindenfrüchte sind die kleinen kugeligen Nussfrüchte, die zu mehreren in einem Fruchtstand zusammenstehen und von einem vertrockneten Hochblatt begleitet werden, das als Flügel dient. Fallen sie vom Baum, so erhöht dieser Flügel den Luftwiderstand und versetzt die Propeller in eine Drehbewegung, sodass sie nur langsam zu Boden sinken und die Chance haben, vom Wind weit davongetragen zu werden.
Ja, das sind die kleinen runden oder birnenförmigen Kügelchen, die im Sommer an den Zweigen heranreifen. Sie stehen in kleinen Gruppen von 2-5 Exemplaren an langen Stielen zusammen mit dem allmählich vertrocknenden Hochblatt, das als pergamentartiger Flügel für lange Flugstrecken sorgt. Die Früchte der Sommerlinde sind verholzt und haben im Vergleich zu denen der Winterlinde eine deutlich dickere Wand, sodass sie sich nicht so ohne weiteres zerdrücken lassen. Im Querschnitt sind sie mit fünf Rippen versehen, und auf der Oberfläche sitzt ein kurzer grauer Filz.
Sommer-Linde ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen