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Wasser-Minze (Mentha aquatica)
Wasser-Minze: Blüte
Super Insekten-pflanze

Wasser-Minze

Mentha aquatica

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Heimischer Lippenblütler
  • Wächst wild an feuchten Ufern und Gräben
  • Für die Uferzone des Gartenteiches prädestiniert
  • Auch für feuchte Beete, Freiflächen und Kübelbepflanzung
  • Bildet lockere Horste mit aufrechten Stängeln und kräftig grünen Blättern
  • Blätter aromatisch duftend, essbar und für tee geeignet
  • Rosa bis violette Lippenblüten in Quirlen stehend
  • Bildet reichlich Ausläufer
  • Pollenlieferant für Wildbienen
  • Raupenfutter für Schmetterlinge
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Wasser: feucht
Nährstoffe: normaler Boden
PH-Wert: sauer
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: lockerhorstig, ausläuferbildend, stark
Höhe: 40 - 60 cm
Breite: 30 - 40 cm
schnittverträglich: ja
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Flachwurzler
Wurzelausläufer: Ausläufer

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: rosa
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: lippenförmig, kronröhrig, asymmetrisch bis disymmetrisch
Blütenduft: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: hellgrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: eiförmig, breitlanzettlich, zugespitzt
Blatt aromatisch: ja
Schneckenunempfindlich: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 37 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert)
Schmetterlinge: 9
Raupen: 9 (davon 1 spezialisiert)
Schwebfliegen: 4
Käfer: 4
Nektarwert: 2/4 - mäßig
Pollenwert: 1/4 - gering

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter
Verwendung: Tee, Wildgerichten
Pflanzen je ㎡: 8
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Lippenblütlerartige
Familie: Lippenblütler
Gattung: Minzen

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Wasser-Minze?

Die ausdauernde Wasser-Minze oder Bach-Minze ist eine hübsche heimische Sumpfpflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die sich bestens für den Uferbereich des Gartenteiches eignet. In der freien Natur wächst sie ebenfalls an Ufern und im Flachwasser von Teichen, Bächen und Tümpel, Bruchwäldern oder in feuchten Wiesen. Wild kommt sie in ganz Europa bis zum Kaukasus und in weiten Teilen Nordafrikas vor.

Wasser-Minze bildet mit ihrem Rhizom reichlich kriechende Ausläufer, mit denen sie ihr Umfeld erobert und kleine Horste bildet. Die vierkantigen verzweigten Stängel wachsen aufrecht und werden etwa einen halben Meter hoch: sie tragen langgestielt kreuzgegenständige, eiförmige Blätter mit intensivem Grün und einem gezähnten Rand. Beim Zerreiben riechen sie charakteristisch aromatisch ähnliche wie Pfefferminze.

Die Wasser-Minze gehört zu den Eltern der bekannten Pfefferminze Mentha x piperita – die ist eine Hybride aus Mentha aquatica x Mentha spicata, der Krausen Minze, besser bekannt als spearmint aus Kaugummi und Zahnpasta.

In den oberen Blattachseln erscheinen die hübschen Blüten ab Juli; sie bilden Scheinquirle, zuoberst am Triebende einen großen kopfigen Blütenstand. Die Farbe der Kronblätter schwankt zwischen rosa, hellviolett und weiß, und im unteren Anteil trägt die Blütenkrone einen Haarring, der ungebetene Gäste vom Nektar fernhalten soll. Als Früchte werden jeweils vier hellbraune, nur millimetergroße Klausenfrüchte gebildet.

Wasser-Minze im Garten

Quelle: Joël van der Loo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Standort

Eine Wassertiefe bis zu zehn Zentimetern ist optimal. Dabei braucht die Waser-Minze einen humosen, leicht sauren Untergrund und einen sonnigen bis halbschattigen Stand. Ein spezieller Winterschutz ist nicht erforderlich, die sommergrünen Pflanzen vertragen bis zu -23 °C.

Schnitt

Schneiden kannst Du die Wasser-Minze, wenn sie Dir zu groß wird oder zu sehr ausbreitet. Ansonsten musst Du Dich nicht unbedingt regelmäßig um sie kümmern, außer aus ästhetischen Gründen. Der Schnitt duftet angenehm und lässt sich zum Mulchen oder auf dem Kompost weiterverwenden.

Vermehrung

An Land bildet die Wasser-Minze unterirdische, im Wasser stehend auch oberirdische Ausläufer, und das reichlich. Einmal angepflanzt wirst Du sie eher begrenzen als neu auspflanzen müssen.

Achtung, die Wasserminze hat wie die meisten Minzen einen recht ausgeprägten Ausbreitungsdrang. Hast Du nur einen kleinen Gartenteich solltest Du sie vorsichtshalber mit einem Topf oder Kübel ins Ufer setzen, damit sie sich nicht über Gebühr breit macht.

Verwendung

Am Teichrand lässt sie sich gut mit Blumen kombinieren, die andere Blätter und Blüten haben, wie Sumpf-Dotterblume, Wiesen-Schaumkraut und Sumpf-Vergissmeinnicht.

Schädlinge

Die ätherischen Öle der Wasser-Minze halten viele Schädlinge von den Pflanzen fern.

Apropos Schädlinge: Den Geruch mögen viele Tiere nicht: Fliegen kommen auch nur zum Bestäuben vorbei und nehmen schnell wieder Reißaus, und früher verstreute man Wasser-Minze in Scheunen, um Ratten und Mäuse fernzuhalten.

Ökologie

Quelle: Andreas Eichler, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Den Nektar der Wasser-Minze holen sich vor allem Fliegen und Schwebfliegen, aber auch bei Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten ist das Interesse groß. Für das Grün als Raupenfutter interessieren sich beispielsweise das Wasserminzen-Kleinbärchen Nola cristatulata, bei denen der Lippenblütler namentlich Pate stand, und die mittlerweile auf der Vorwarnliste erfasste Buchdruckereule Naenia typica.

Die Wasser-Minze bildet nur wenig Pollen, aber der ist bei Wildbienen sehr gefragt: Insgesamt holen ihn sich 36 Arten, von denen die Schwarze Mörtelbiene Megachile parietana und die Filzige Pelzbiene Anthophora pubescens als vom Aussterben bedroht gelten. Andere sind stark gefährdet, wie die Holz-Blattschneiderbiene Megachile ligniseca, die ihre Brutröhren mit Blattschnipseln tapeziert, oder unsere kleinste Wildbiene, die Dünen-Steppenbiene Nomioides minutissimus. Die Kleine Holzbiene Xylocopa iris ist vermutlich bereits ausgestorben.

Die Klausenfrüchte werden von Wind und Wasser davongetragen, und auch die am fettreichen Elasiosom interessierten Ameisen tragen zur Verbreitung der Bach-Minze bei.

Wissenswertes

Die Blätter der Wasser-Minze enthalten in ihren Drüsenhaaren ein ätherisches Öl mit Menthol und anderen Terpenoiden und lassen sich zu Tee verarbeiten, der nicht ganz so intensiv wie Pfefferminztee ist, und sind ebenso wie die Blüten essbar. Bei Erkältungen kann man mit einem Aufguss inhalieren. In einigen Ländern werden die Wurzeln in Kräuterschnaps verarbeitet und werden die Blätter zum Würzen von Eintöpfen genutzt.

Miraculix hat nicht nur Misteln, sondern auch Wasser-Minze gesammelt: Sie gehört ebenso wie Eisenkraut (Verbena officinalis) und Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria) zu den heiligen Kräutern der keltischen Druiden. Die Verwendung als Heilpflanze bestand von der Antike bis in unsere Zeit fort; die alten Ägypter und später die Griechen gaben ihren Toten Minzbonbons mit ins Grab. Karl der Große propagierte in seiner Capitulare de villis ihren Anbau in Klostergärten. Die Inhaltsstoffe gelten als antiseptisch, krampflösend, adstringierend, verdauungsfördernd und schweißtreibend.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (8)

Blüte Wasser-Minze
Wasser-Minze: Blüte
Blüte Wasser-Minze
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blatt Wasser-Minze
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Wasser-Minze
Quelle: H. Zell, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Wasser-Minze
Wasser-Minze: Gesamte Pflanze
Gesamte Pflanze Wasser-Minze
Wasser-Minze: Gesamte Pflanze
Gesamte Pflanze Wasser-Minze
Quelle: Joël van der Loo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Wasser-Minze
Quelle: Andreas Eichler, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wo kann man Wasser-Minze kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wasser-Minze kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Wasser-Minze ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

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Quelle: Bernd Weishaupt
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überwiegend heimische Pflanzen

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
05.01.2024