https://www.naturadb.de/pflanzen/stachys-palustris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | normal bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, beblätterte Stängel |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 30 - 100 cm |
Breite: | 20 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | zweilippig, kronröhrig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lanzettlich, schmal |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 43 (Nektar und/oder Pollen, davon 3 spezialisiert) |
Raupen: | 6 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Wurzelknollen Verwendung: roh, gedünstet |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Der Sumpf-Ziest ist ein Lippenblütler (Lamiaceae), den man in der freien Wildbahn häufig an feuchten und nährstoffreichen Stellen wie Wassergräben und den Ufern von Gewässern oder feuchten Feldern findet. Unterirdisch überdauert er den Winter mithilfe eines horizontal wachsenden Rhizoms und seiner reichlich gebildeten Ausläufer, die tief in die Erde reichen und weit in der Umgebung erstrecken. An ihnen bilden sich im Herbst charakteristische weiße Knollen, die für Schweine eine Delikatesse sind und der Pflanze den wenig schmeichelhaften Namen Schweinerübe eingebracht haben. Die oberirdischen Anteile sterben im Winter ab und werden im Frühjahr durch neue Pflanzen aus den Knospen des Rhizoms ersetzt.
Die verzweigten Stängel wachsen straff aufrecht; sie haben einen viereckigen Querschnitt und eine abstehende lockere Behaarung. Daran sitzen kreuzgegenständig die schmal-lanzettlichen Blätter mit herzförmiger Basis und kurzem Stiel. Sie sind mitunter beiderseitig filzig behaart.
An den Enden der Triebe erscheinen im Sommer und Herbst die Blütenstände; in den spitz zulaufenden Scheinquirlen stehen jeweils bis zu zehn einzelne Lippenblüten mit verwachsenem Kelch und Kronblättern, die in ihrem unteren Anteil zu einer Kelchröhre verwachsen sind. Die Kronblätter sind rotviolett bis purpurn oder rosa, mit einer helleren Zeichnung und dunklen roten Flecken. Nach der Bestäubung entwickeln sich daraus dunkelbraune verkehrt-eiförmige Klausenfrüchte.
Der Sumpf-Ziest hat es gerne feucht; der Boden sollte normal bis lehmig und eher nährstoffarm ausfallen. Auch solltest Du nicht oder nur sehr sparsam düngen, denn die Pflanzen werden dadurch schwach und anfällig für Krankheiten und Pilze. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Im Winter vertragen die Pflanzen bis zu -28 °C.
Stauden wie den Sumpf-Ziest solltest Du erst im Frühjahr schneiden, damit die abgestorbenen Pflanzenteile die überwinternden Anteile vor Frost schützen können. Zudem verstecken sich hier Insekten und Kleintiere. Im März vor dem neuerlichen Austrieb kannst Du die alten Anteile bodennah abschneiden und als Mulch oder für den Kompost weiterverwenden.
Eine Vermehrung ist meistens gar nicht nötig, denn dafür sorgt der Sumpf-Ziest ganz von alleine – mit seinen Ausläufern und auch durch Selbstaussaat. Einmal angesiedelt erweist er sich schnell als äußerst hartnäckig, denn selbst kleine Reste von Wurzeln, Rhizom und Ausläufern wachsen zu neuen Pflanzen aus.
Mit seiner Vorliebe für gemäßigt feuchte Standorte empfiehlt sich der Sumpf-Ziest für den Uferbereich des Gartenteiches, für den Sumpfgarten, feuchte Wiesen und Gräben. In Kübeln und Kästen auf Balkon und Terrasse gepflanzt entwickelt er sich schnell zum Magneten für Insekten, die sich über den Pollen und Nektar hermachen.
spielen beim äußerst widerstandsfähigen Sumpf-Ziest keine besondere Rolle. Noch nicht mal Schnecken können sich mit der offenbar wenig geschmackvollen Kost anfreunden.
Wild wächst der Sumpf-Ziest in Ufernähe an Seen, in Mooren zusammen mit Erlen, an feuchten Gräben und Bachufern, Wiesen, Äckern und Brachflächen. Seine kleinen Lippenblüten liefern vielen Insekten Nahrung, denn sie bilden reichlich Nektar, den sich Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen holen. Falls es nicht zur Fremdbestäubung kommt können die Blüten auch für Selbstbestäubung sorgen.
Als Raupenfutter werden die Pflanzen von Autographa pulchrina genutzt, der Silberpunkt-Höckereule oder in diesem Zusammenhang besser Ziest-Silbereule. Die Raupen der Nachtfalter sind grün mit gelb-weißen, leicht welligen Seitenstreifen. Sie überwintern und verpuppen erst im Mai des Folgejahres, die ausgewachsenen Eulen fliegen von Juni bis August.
Die Klausenfrüchte des Sumpf-Ziests werden von vorüberstreifenden Tieren und vom Wind verbreitet. Dabei können sie auch an Schuhen, Reifen und landwirtschaftlichen Geräten hängenbleiben. Ameisen gehören dank des ölreichen Elaiosoms zu den wichtigsten Transporteuren. Ebenso sind sie schwimmfähig und können mit Regen und Wasserläufen wegtransportiert werden.
Die im Herbst als Überdauerungsorgane gebildeten weißlichen Knollen sind nicht nur ein sensationelles Futter für die Schweine, sondern auch für den Menschen wohlschmeckend. Am besten schmecken sie im Winter, wenn sie sich bereits ordentlich entwickelt haben und auf wärmere Temperaturen warten.
Als Heilpflanze spielt der Sumpf-Ziest heute keine Rolle mehr. In den Kräuterbüchern des Mittelalters wurde er noch zur Beschleunigung der Wundheilung und Entzündungshemmung empfohlen. Heute weiß man, dass seine Inhaltsstoffe auch blutdrucksenkend wirken.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Sumpf-Ziest kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Sumpf-Ziest ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen