https://www.naturadb.de/pflanzen/verbascum-densiflorum/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 80 - 200 cm |
Breite: | 80 - 100 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rachenförmig, kronblättrig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | lanzettlich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 9 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 13 (davon 2 spezialisiert) |
Käfer: | 2 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten Verwendung: Tee (mediz. Verwendung), Brotmehl |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 2 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Großblütige Königskerze oder Wollblume (Verbascum densiflorum) gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Das imposante Gewächs erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern und kommt zerstreut und oft gesellig auf sonnigen Unkrautfluren von Schuttplätzen, Wegrändern, Dämmen und Ufern wie auch auf den Lichtungen von Wäldern vor.
Es handelt sich dabei um eine zweijährige, selten mehrjährige Pflanze, die im ersten Jahr eine Blattrosette und erst im Folgejahr den charakteristischen Blütenstand ausbildet. Nach der Blüte stirbt sie ab. Sie hat eine kräftige Wurzel, mit der sie auch tief im Boden noch Wasser aufspüren kann. Die Blätter stehen wechselständig und sind ebenso wie die derben runden Stängel wollfilzig behaart. Sie sind unten breit lanzettlich und werden weiter oben am Stängel zusehends elliptisch und kleiner. Die Blätter sind runzelig, mit einem grob gekerbten, gesägten oder gezähnten Rand; die mittleren und oberen laufen vollständig am Stängel herunter.
Bei den scheinbar ährigen Blütenständen handelt es sich um eine lange walzenförmige Thyrse aus vier- bis neunblütigen wickelförmigen Zymen, die jeweils der Reihe nach aufblühen, sodass die Stände stets von oben bis unten mit offenen Blüten übersät sind. Jede Pflanze bildet um die 200 davon. Die schüsselförmigen, bis zu fünf Zentimeter großen Blüten sind fünfzählig und leicht asymmetrisch zygomorph, mit grünen Kelchblättern und goldgelben Kronblättern, die gegen das Licht betrachtet durchscheinende Punkte aufweisen. Die breiten Kapselfrüchte enthalten jeweils um die 300 kleine schwarze Samen.
Die Großblütige Königskerze bevorzugt einen frischen bis mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen humosen Lehmboden, der gerne kalkhaltig sein darf. Sie hat es gerne warm und steht am liebsten in der Sonne.
Ein Schneiden ist nur notwendig, um eine Selbstaussaat einzudämmen und Samen zu ernten. Lässt man einige der gekappten alten Pflanzen stehen, werden sie von Wildbienen zum Nistbau verwendet. Abgeschnitten und horizontal gelegt nehmen die Tiere sie nicht an.
Die Vermehrung erfolgt mithilfe der zahlreich gebildeten Samen. Es handelt sich dabei um Kälte- und Lichtkeimer. Daher bringt man sie am besten bereits im Herbst an Ort und Stelle im Garten aus, damit sie im Winter den notwendigen Frost bekommen. Man darf sie nur leicht auf die Erde andrücken.
Die imposanten Stauden sind wie geschaffen für frische bis trockene Staudenbeete und machen sich auch in Rabatten oder als Hintergrund von Steingärten gut.
Auch wenn die Großblütige Königskerze als recht robust gilt, finden sich an den jungen Blüten oftmals Blattläuse, und an den Blättern können Rostpilze auftreten.
Die langen Blütenstände sind im Sommer eine Attraktion für zahlreiche nahrungssuchende Insekten. Darüber hinaus findet bei der Großblütigen Königskerze auch Selbstbestäubung statt. Die Blätter nutzt der Königskerzen-Mönch Shargacucullia verbasci als Raupenfutter. Bienen orientieren sich am von den gelben Blüten reichlich reflektierten UV-Licht, das für menschliche Augen unsichtbar ist.
Die Verbreitung der winzigen Samen erfolgt mit dem Wind und durch Anhaften an Tieren.
Der charakteristische dicke Filz der Großblütigen Königskerze ist eine Sparvorrichtung: Mit ihnen reduziert sie die Sonneneinstrahlung und verhindert zugleich, dass allzu viel Wasser über die Spaltöffnungen verloren geht. Beim näheren Hinsehen entpuppen sich die Haare als dicht bäumchenförmig. Zusammen mit den am Stängel herablaufenden Blättern sorgen sie zudem dafür, dass Regenwasser gezielt zur Pflanze hin und damit zu den Wurzeln geleitet wird.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Die Großblütige Königskerze ist eine alte Heilpflanze, die man bereits in der Antike nutzte und die in mittelalterlichen Kräuterbüchern ausführlich besprochen wurde. Hildegard von Bingen empfahl sie wider die Melancholie. Sie enthält etherische Öle, Saponine, Flavonoide und Schleimstoffe und wird noch heute in der Naturheilkunde gegen Erkältungskrankheiten und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. In der Volksheilkunde nutzte man die haarigen Blätter zur Wundversorgung, sie nehmen das Blut auf und unterstützen die Wundheilung. Die Homöopathie gibt Verbascum-Globuli bei Reizblase, Husten und Heiserkeit sowie bei Rheuma und Nervenschmerzen.
Großblütige Königskerze ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen