https://www.naturadb.de/pflanzen/vincetoxicum-hirundinaria/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, krautig |
Höhe: | 30 - 120 cm |
Breite: | 20 - 40 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trichterförmig, kronröhrig |
Blattfarbe: | blaugrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | oval, lanzettlich, variabel |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Raupen: | 2 (davon 1 spezialisiert) |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist giftig: | alle Pflanzenteile leicht giftig |
Pflanzen je ㎡: | 4 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Anzeige*
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Weiße Schwalbenwurz ist in Europa und Asien weit verbreitet, wenngleich man sie in Deutschland nur sporadisch antrifft. Man findet sie auf kalkhaltigen Böden in trockenen und sonnenbeschienenen lichten Wäldern und Trockenrasen. Dort wächst sie bevorzugt an umstehenden Pflanzen schlingend in die Höhe, ähnlich wie Zaunrübe und Ackerwinde. Unterirdisch überdauert sie den Winter mit einem kräftigen, ausläuferbildenden Rhizom, das einen hellen Milchsaft aufweist, oberirdisch tragen die Stängel gegenständige lanzettliche bis ovale bläulichgrüne, unterseits hellere Blätter.
Typisch für die Knospen der Blüten ist ihre verdrehte Form. Aus jeder von ihnen entwickelt sich zumeist nur eine einzige Balgfrucht, die bis zu sieben Zentimeter Länge erreicht. In ihrem Inneren reifen die eiförmig-abgeplatteten Samen mit einem bis zu zwei Zentimeter langen Haarschopf, ähnlich dem Pappus eines Korbblütlers; genau wie bei diesen sorgt der Wind für die Ausbreitung der Schirmchenflieger.
Im Garten bevorzugt die Weiße Schwalbenwurz einen durchlässigen und nährstoffarmen, vorzugsweise sandig-lehmigen oder tonigen Boden, gerne auch mit viel Steinen, mit reichlich Sonne oder zumindest Halbschatten. Er sollte eher trocken als zu nass sein – Staunässe ist für die Pflanzen unmittelbar tödlich. Dafür machen ihnen längere trockene Durststrecken im Sommer nichts aus. Ebenso vertragen sie im Winter bis zu -28 °C.
Viel zu schneiden gibt es bei der Weißen Schwalbenwurz nicht; Du kannst sie im Frühjahr eine Handbreit über dem Boden stutzen und alle abgestorbenen Pflanzenteile beseitigen; bis dahin schützen sie die unterirdischen Teile vor Frost und bieten zudem Kleintieren wie Insekten Schutz.
Am leichtesten geschieht diese vegetativ, indem Du die Bestände teilst. Die Rhizome bilden reichlich Ausläufer, mit denen sich die Schwalbenwurz an einer neuen Stelle schnell etabliert.
Mit ihrer Vorliebe für trockene und sonnige Standorte eignet sich die Weiße Schwalbenwurz für den Steingarten oder sonnenbeschienene Beete. Ebenso lässt sie sich in Kübel und Kästen auf Balkon und Terrasse pflanzen.
Schädlinge hält die ausgesprochen widerstandsfähige und robuste Weiße Schwalbenwurz mit ihren probaten Giften fern.
Besonders angenehm riechen die weißen Blüten von Vincetoxicum hirundinaria nicht, denn sie enthalten Amine, wie wir sie von verdorbenem Fisch noch viel besser kennen. Dahinter steckt System, denn im Gegensatz zu uns Menschen lieben Fliegen diesen Duft heiß und innig. Sie gelten als die Hauptbestäuber der Schwalbenwurz.
Die auffällige Schwalbenwurz ist Raupenfutter für zwei äußerst unscheinbare Nachtfalter, die sie bereits in ihrem Namen tragen: Die Schwalbenwurz-Höckereule Abrostola asclepiadis und den Schwalbenwurz-Kleinspanner Scopula umbelaria.
Für die Verbreitung der charakteristischen Samen ist der Wind verantwortlich, der die Schirmchenflieger über weite Strecken davonträgt. Zudem werden sie auch von Regen und Wasser verbreitet.
Dessen ungeachtet diente die Weiße Schwalbenwurz seit der Antike als Heilpflanze; darauf weist der botanische Gattungsname Vincetoxicum hin, von lateinisch vincere, besiegen (veni – vidi – vici) und toxicum, Gift. Dioskurides und Plinius d.Ä. beschrieben sie als Antidot, als Gegengift gegen Schlangenbisse und andere Vergiftungen. In der Volksmedizin gilt sie als harntreibend, schweißtreibend, schleimlösend und blutreinigend. Heute werden die Pflanzen von der Naturheilkunde und Phytotherapie aufgrund ihrer unberechenbaren Giftstoffe nicht mehr verwendet.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Weiße Schwalbenwurz kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Weiße Schwalbenwurz ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen