Was ist Besenginster?
Besenginster, genauer Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius), gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Es handelt sich dabei um einen sommergrünen Strauch, der eine Wuchshöhe von zwei Metern erreichen kann. Man findet ihn meist gesellig und in größeren Beständen auf extensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen, Brachen, Waldschlägen, an Waldsäumen sowie an Wegrändern und Böschungen.
Kennzeichnend ist sein Wachstum als Rutenstrauch mit kantigen, dichtstehenden dunkelgrünen Zweigen, die im unteren Teil verholzen. Die kleinen und eher unauffälligen Blätter sind dreiteilig mit verkehrt-eiförmigen Fiederblättchen und sind dünn behaart. Die intensiv duftenden Blüten erscheinen an den zweijährigen Trieben und stehen dicht aber einzeln. Sie sind wie bei allen Hülsenfrüchtlern zygomorph fünfzählig, mit fünf Kelchblättern und gelben Kronblättern, die Fahne, Flügel und Schiffchen bilden und röhrig verwachsenen Staubblättern. Als Früchte bildet er behaarte schwarzbraune Schoten mit hartschaligen Samen.
Besenginster im Garten

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Standort
Wie an seinen natürlichen Standorten bevorzugt der Besenginster einen frischen oder mäßig trockenen, humosen und nährstoffreichen Boden mit Lehm, Sand oder Stein. Er mag pralle Sonne und Wärme und verträgt keine Staunässe. Frost mag er nicht und friert bis auf die holzigen Anteile zurück.
Schnitt
Beim Besenginster erscheinen die Blüten an den vorjährigen Trieben. Schneidet man ihn nach der Blüte zurück, treibt er umso reichhaltiger und buschiger aus und blüht im Folgejahr umso reichhaltiger.
Vermehrung
Die Vermehrung von Besenginster erfolgt am einfachsten mit Stecklingen. Eine Aussaat der Samen ist ebenfalls möglich, aber recht langwierig; er übernimmt aber auch eine Selbstaussaat, wenn man die Früchte ausreifen lässt.
Verwendung
Der Besenginster bildet blickdichte Hecken und ist sowohl für die Pflanzung in Gruppen wie auch zur Bodenfestigung von Böschungen gut geeignet. Mit seiner Vorliebe für eher trockene und sonnige Standorte macht er sich gut in Stein- und Heidegärten.
Schädlinge
Besenginster ist ausgesprochen robust und gilt als unkaputtbar – Schädlinge und Krankheiten trifft man hier selten, nicht zuletzt dank seiner giftigen Alkaloide.
Ökologie

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Für Schmetterlinge sind Bestände von Besenginster eine reichhaltige und wichtige Nahrungsquelle Insgesamt 57 unserer einheimischen Schmetterlingsarten nutzen das Kraut als Raupenfutter, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten der Gefährungsstufe 1 wie der Zottige Sackträger (Pachythelia villosella) und der Blassgelbe Besenginsterspanner (Hypoxystis pluviaria).
Für den Pollen des Besenginsters interessieren sich Hummeln, Honigbienen und zwei Wildbienen, nämlich die Zweifarbige Schneckenhausbiene Osmia bicolor und die Sandbiene Andrena wilkella. Mit Nektar können die gelben Blüten nicht dienen.
Ungeachtet seiner giftigen Alkaloide ist der Besenginster eine wichtige Winternahrung für Hasen, Kaninchen und Rehe.
Die schwarze Farbe der Schoten hat ihren Zweck: Sie heizen sich in der Sonne besonders leicht auf und trocknen dann aus. In der Reife platzen sie dabei an der Naht auf und schleudern die Samen weit fort. Auch Ameisen sind an der Verbreitung beteiligt; sie fressen mit Vorliebe die fetthaltigen Elaiosomen der Samen. Die Keimung erfolgt erst nach einem Jahr Ruhe und wird, passend zu den natürlichen Standorten des Besenginsters, durch kurze Brände gefördert.
Wie alle Leguminosen bildet auch der Besenginster Symbiosen mit Knöllchenbakterien und reichert dadurch den Boden mit Stickstoff an.
Wissenswertes
Der Besenginster trägt im Deutschen wegen seiner dünnen Zweige den Ginster im Namen, ist aber mit dem echten Ginster Genista nur weitläufig verwandt – er gehört zur Gattung des Geißklees (Cytisus). Den deutschen Namen hat er von der Verwendung seiner dichtstehenden Zweige als Besen. „Edelginster“ ist eine freie Erfindung des Gartenfachhandels, der die Verkaufszahlen verbessern soll und für die verschiedenen Zuchtsorten mit unterschiedlicher Wuchsform und Blütenfarben verwendet wird.