https://www.naturadb.de/pflanzen/cornus-sanguinea/
Licht: | Sonne bis Schatten |
Boden: | normal bis lehmig |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Salzverträglich: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht, buschig |
Höhe: | 2 - 5 m |
Breite: | 3 - 4 m |
Zuwachs: | 20 - 40 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trugdoldig, schirmrispenförmig |
Fruchtfarbe: | schwarz-blau |
Fruchtgröße: | kugelig |
Blattfarbe: | grün, im Herbst leuchtend weinrot |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breit elliptisch, eiförmig, zugespitzt |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 7 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 4 |
Raupen: | 17 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 12 |
Käfer: | 12 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
fressende Vogelarten: | 24 |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
wird als Nistplatz verwendet: | gut |
als Landeplatz angeflogen: | gut |
fressende Säugetierarten: | 8 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Aroma, Spirituosen, Gewürz |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) ist ein einheimischer sommergrüner Strauch oder kleiner Baum aus der Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae), der 1,5-5 Meter Höhe erreicht und eine reich verzweigte Krone bildet. Man findet ihn verbreitet in Auwäldern, am Rand von Bachläufen und Gewässern und in Laubwäldern ebenso wie an trockenen Hängen und Gebüschen.
Die jungen Zweige sind rundlich, dicht mit anliegenden Haaren besetzt, grün und auf der zur Sonne gerichteten Seite rot. Im Winter intensiviert sich die Farbe der Zweige zu einem tiefen Blutrot, das der Pflanze zusammen mit der Herbstfarbe der Blätter zu ihrem deutschen und lateinischen Namen verholfen hat.
Die Winterknospen sind elliptisch, rotbraun behaart und von zwei Schuppenpaaren bedeckt. Die inneren Knospenschuppen entwickeln sich im Frühjahr zu Laubblättern. Diese sind gegenständig, mit langem Stiel und elliptischer zugespitzter Spreite, die bis zu 10 Zentimeter lang und vier Zentimeter breit wird. Ihre Oberseite ist dunkelgrün und mit anliegenden Haaren überzogen, die Unterseite heller und besonders um die Blattnerven herum dicht behaart. Die Blattnerven beiderseits der Mittelrippe verlaufen bogig aufsteigend, die Ränder sind ganzrandig.
Die zwittrigen vierzähligen Blüten riechen unangenehm und erscheinen in Schirmrispen am Ende der jungen Triebe, mit verwachsenen Kelchblättern und weißen, unterseits behaarten Kronblättern. In den Blüten sind die grundständigen Nektarscheibe bereits mit bloßen Auge gut erkennbar. Die kugeligen Steinfrüchte sind 5-8 Millimeter groß und verfärben sich von grün über rot in ein tiefes Schwarzblau. In ihrem Inneren findet sich ein glatter zweisamiger Steinkern.
Der Rote Hartriegel bevorzugt einen nährstoff- und basenreichen, kalkhaltigen bis leicht sauren und humosen Lehmboden in voller Sonne. Er liebt Wärme und kommt im Sommer auch mit längeren Trockenphasen gut zurecht. Ungeachtet seiner Vorliebe kommt er auch mit Schatten und so ziemlich allen Bodenverhältnissen klar.
Ab und zu ist ein Verjüngungsschnitt angebracht, denn die dekorative rote Herbstfärbung erscheint nur an relativ jungen Trieben. Daher sollte man ihn regelmäßig auslichten und alte abgestorbene Zweige entfernen.
Der Rote Hartriegel verbreitet sich ausgiebig mit seinen unterirdischen Sprossen und kann mit der Zeit große Bestände bilden. Darüber hinaus kann man ihn leicht mit Stecklingen vermehren.
Roter Hartriegel macht sich gut als dekorative Hecke und als Bepflanzung trockener Hänge, zur Bodenfestigung und als gutes Vogelnährgehölz.
Roter Hartriegel gilt als ausgesprochen robust und wird selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Bei nassem Stand kann er von Mehltau befallen werden.
Die leicht erreichbaren Nektarien in den Blüten des Roten Hartriegels sind bei vielen Insekten heiß begehrt. Neben Honigbienen sammeln sechs Sandbienen (Andrena spec.), die Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadrinctus), Bezahnte Schmalbiene (Lasioglossum laevigatum) und die Mauerbiene Osmia uncinata Nektar und Pollen.
18 Schmetterlingsarten finden sich am Roten Hartriegel ein. Am Nektar tun sich die ausgewachsenen Schmetterlinge von Baum-Weißling (Aporia crataegi), Grünem Zipfelfalter (Callophris rubi), Brauner Tageule (Euclidia glyphica) und Beilfleck-Widderchen (Zygaena loti) gut, als Futterpflanze für die Raupen nutzen ihn 15 Schmetterlingsarten wie die stark gefährdete Waldmantel-Erdeule (Eugraphe sigma) und der Grünliche Gebüsch-Lappenspanner (Acasis viretata).
Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Vögel, welche die reifen Beeren mit Begeisterung futtern. Er ist im Herbst und Winter ein wichtiges Vogelnährgehölz.
Der Name Cornus sanguinea spielt ebenso wie das deutsche Roter Hartriegel auf die typische Herbstfarbe der Blätter und der jungen Zweige hin: sanguinea heißt lateinisch blutrot. Daher bezeichnet man ihn weniger geläufig auch als Blutroten Hartriegel. Hartriegel leitet sich vom althochdeutschen harttrugil ab, hart wegen des harten Holzes und -trugil als Bezeichnung für Baum.
Die hübschen weißen Schirmrispen riechen penetrant fischig nach Trimethylamin. Mit zweisamigen Steinfrüchten ist er eine seltene Ausnahmeerscheinung – die meisten Steinobstsorten haben nur einen Samen.
Im Gartenfachhandel bekommt man diverse Zuchtsorten, die sich in Höhe, Wüchsigkeit und Farbe unterscheiden.
Das Herbstlaub von Cornus sanguinea wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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Roter HartriegelCornus sanguineabildet Ausläufer, sonnenseits rotes Holz, Früchte nicht essbar | aufrecht, buschig 2 - 5 m 3 - 4 m |
| kugelig, schwarz-blau | ab 3,50 € |
Roter Hartriegel 'Midwinter Fire'Cornus sanguinea 'Midwinter Fire'sonnenseits orange-rotes Holz, leuchtend rote Herbstfärbung | aufrecht, buschig 2 - 2,5 m 2 - 2,5 m | | ab 23,20 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Roter Hartriegel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Von den Blüten wird man ohnehin dankbar Abstand halten, denn sie riechen mit ihrem Trimethylamin penetrant nach fauligem Fisch. Die schwarzen Früchte sind ungiftig, aber wegen ihres sauren und bitteren Geschmacks wird man hier nicht auf die Idee kommen, mehr als ein oder zwei zu probieren. Sie sind allerdings reich an Vitamin C und lassen sich zu Marmelade und Saft verarbeiten, meist zusammen mit anderen Früchten, die mit ihrer Süße das sauer-herbe Aroma mildern. Völlig aus der Mode gekommen ist Hartriegelöl. Früher gewann man es durch Auspressen der ölhaltigen Samen; das grünliche Öl verwendete man vorwiegend zur Beleuchtung in Öllampen.
Die flexiblen jungen Zweige des Roten Hartriegels kann man zum Flechten verwenden. Das Holz ist zäh und elastisch und wird noch heute zu Werkzeugstielen und Spazierstöcken verarbeitet. Seine Früchte sind ungiftig, aber extrem sauer und bitter; wegen ihres hohen Gehaltes an Vitamin C verarbeitet man sie zusammen mit anderen Früchten zu Marmeladen und Säften, in denen er die Süße mit seinem säuerlich-herben Aroma mildert.
Der Rote Hartriegel bildet kleine Sträucher oder Bäume und wird eineinhalb bis fünf Meter hoch. Dabei sorgt sein umfangreiches Wurzelsystem für schnelle Vermehrung in der Breite, sodass sich schnell kleine Bestände bilden. Besonders dekorativ sind im Frühjahr die weißen Schirmrispen, später im Jahr die schwarzen Früchte und im Herbst und Winter die rote Belaubung an den blutroten Zweigen.
Roter Hartriegel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel