Das Wichtigste auf einen Blick:
- Nahezu jeder Baum lässt sich in Pflanzgefäßen kultivieren.
- Die Töpfe für Bäumchen sollten nicht zu groß sein, sonst entwickeln sich die Wurzeln zu üppig.
- Bäume im Topf müssen regelmäßig geschnitten werden.
- Apfelbäume: Für die Bestäubung durch Bienen muss sich in der Umgebung ein weiterer Apfelbaum befinden.
Bäume für Kübel und Balkon
Quelle: LariBat/shutterstock.com
Bäume bringen Gartenatmosphäre auf den Balkon. Laub- und Nadelgehölze gedeihen auch in Pflanzgefäßen gut. Bei richtigem Standort und sorgfältiger Pflege fühlen sich viele Arten auf Dachgarten und Terrasse wohl. Sie sprießen weniger in die Höhe als ihre "freilebenden" Kollegen. Dennoch sind sie auch im Kleinformat Sichtschutz, Klimaverbesserer und Lebensraum für Insekten.
Große Auswahl für jeden Standort
Mediterrane Zierbäume, heimische Nadelgehölze und fruchttragende Obstbäume, viele Exemplare wachsen ganzjährig auf Dachgarten und Balkon. Sie werden entweder nach ihrer geringen Höhe gewählt, oder aber man dämmt durch bestimmte Methoden ihre Wuchshöhe ein.
Es ist ratsam, sich Fragen zu Standort und Pflege vor der Bepflanzung zu überlegen:
- Soll der Baum auf einer sonnigen Terrasse stehen oder im Schatten der Hauswand?
- Wie zeitintensiv darf die Pflege sein?
- Wo lässt sich die Pflanze ggf. im Winter unterbringen?
Neben der Wuchshöhe und dem Standort spielt die Winterhärte eine wichtige Rolle. Bäume mit einer guten Winterhärte halten es aus, das ganze Jahr über draußen zu bleiben. Bedingt winterharte Exemplare können im Freien nur in milden Lagen überwintern.
Obstbäume
Nahezu von jeder Obstsorte gibt es auch Säulenobst-Bäume oder Zwerg-Obstbäume. Schon die alten Römer kultivierten kleine Obstbäume in Töpfen. Auch Spalierobst lässt sich an der Hauswand ziehen. Kirschen und Äpfel, Birnen und Pflaumen aus eigener Ernte begeistern den Balkongärtner. Auch wenn die Säulen - Obstbäume eher klein bleiben, werden die Früchte dennoch normal groß.
Damit die Bäume Früchte tragen, sind Bienen & Co. wichtig. Wer beispielsweise seine eigenen Äpfel ernten will, sollte beachten, dass zur Bestäubung der Apfelblüten die Pollen eines anderen Apfelbaums erforderlich sind. Falls es in der näheren Umgebung keine weiteren Apfelbäume gibt, sollten mindestens zwei Bäume auf dem Balkon stehen. So kann die Bestäubung durch Bienen, Hummeln oder andere Fluginsekten erfolgen und der Baum kann Früchte tragen.
Tipp:
Wenn die Topf-Obstbäume an einem regengeschützten Ort stehen, treten Pilzkrankheiten wie Rost oder Schorf selten auf.
Nadelbäume
Viele Nadelbaumarten sind im Kleinformat für die Terrasse erhältlich. Ob Kriechkiefer oder Zwerg-Fichte, ob Balsam- oder Nordmanntanne, Nadelgehölze im Topf wachsen in der Regel langsam und erreichen meist Höhen von maximal drei Metern.
Laubbäume
Viele der großen Waldbäume sind auch im Kleinformat erhältlich. Ob Ahorn, oder Eiche, Buche oder Kastanie, sie alle eignen sich für Pflanzgefäße, wenn diese groß genug sind. Besonders dekorativ für den Kübel sind beispielsweise die Rotbuche, die Esche und der Fächerahorn. Das Wachstum des einzelnen Baumes im Topf hängt stark von den örtlichen Bedingungen, dem Klima, dem Standort und der Beschaffenheit des Bodens ab.
Zierbäume
Manche Bäume haben durch ihr Aussehen einen besonderen Wert als Zierpflanze. Ob besondere Blüten und Früchte, eine auffallende Rinde, speziell geformte Blätter oder eine außergewöhnliche Wuchsform, die dekorativen Eigenschaften machen den besonderen Wert dieser Pflanzen aus. Sie dienen oft als aparter Blickfang auf dem Dachgarten oder auf der Terrasse. Ein Beispiel ist der Zierapfel. Er ist schön anzusehen und zudem eine willkommene Nahrungsquelle für Insekten. Hummeln, Schmetterlinge und Bienen suchen den Nektar der Blüten. Die Äpfel locken Vögel an, die Schädlinge wie Gespinstmotten fressen.
Fast jede Baumart lässt sich auch im Topf kultivieren
Grundsätzlich sind Baumarten, die bereits auf Kübelkultur angelegt sind, leichter in der Pflege. Doch im Prinzip lässt sich nahezu jeder Baum in jungen Jahren in einem Gefäß bis zu mittlerer Größe heranziehen. Allerdings muss er regelmäßig durch spezielle Pflege und durch Schnitttechniken in Form gehalten werden.
Pflege von Bäumen im Kübel
Bäume sollten nicht in zu große Gefäße eingepflanzt werden, da sonst das Wurzelwachstum zu stark wird. Sie sind - im Gegensatz zu Bäumen im Garten - darauf angewiesen, dass sie regelmäßig und zeitnah Wasser bekommen. Im Topf entsteht schnell Staunässe, oder aber der Boden trocknet aus. Bei der Düngung ist es hier besonders wichtig, weder zu wenig noch zu viel Dünger zu verabreichen. Es lohnt sich, den richtigen Dünger zu verwenden und auf korrekte Dosierung zu achten. Je nach Blütenfülle, Blättermenge und Früchten ist die Balance von Stickstoff, Kalium oder Phosphat entscheidend. Ein Langzeitdünger ist dabei die sicherste Lösung.
Tipp:
Quadratische oder rechteckige Kübel eignen sich besser für die Bäumchen-Bepflanzung als runde. Sie fallen bei starkem Wind nicht so schnell um.
Bäume im Topf müssen regelmäßig in Form gebracht werden
Schnittarbeiten sind für Bäume im Kübel wichtiger als bei Freilandbäumen. Im Frühjahr, Sommer und Spätsommer sollten die Bäume regelmäßig und vorsichtig beschnitten werden. Die Krone soll sich nicht zu sehr ausbreiten, die Äste nicht zu wild wachsen. Falls der Baum sich nicht mehr weiter ausbreiten soll, können bei manchen Arten die Wurzeln fachgerecht beschnitten werden. Tote Äste und Wassertriebe sollten ebenfalls regelmäßig entfernt werden.