Was ist Zitrone?
Zitrone (Citrus x limon) oder genauer Zitronenbaum ist ein 2-5 Meter hoher kleiner reichverzweigter Strauch oder kleiner Baum, der sich bei uns großer Beliebtheit als Kübelpflanze erfreut und essbare Früchte hervorbringt. In der Kultur bleibt er deutilch kleiner. Beheimatet ist das Mitglied der Rautengewächse (Rutaceae) in Asien.
Die Zweige des Zitronenbaums sind vor allem in der Jugend mit dünnen Dornen besetzt. Seine ledrigen dunkelgrünen Blätter sind schmal-eiförmig mit fein gesägtem Rand und kurzem Stiel und werden 5-10 Zentimeter lang. Vom Frühling bis in den Sommer hinein erscheinen in den Blattachseln oder endständig zahlreiche intensiv duftende Blüten einzeln oder in Zymen; sie sind fünfzählig, strahlenförmig und zwittrig, bisweilen mit verkümmerten Fruchtknoten.
Ihre Knospen sind anfangs rötlich und öffnen sich mit weißen Kronblättern, die von kurzen grün bleibenden verwachsenen Kelchblättern umgeben sind. Aus den zylinderförmigen Fruchtknoten bilden sich die typischen Früchte mit apikal zugespitztem Ende. Deren Schale besteht aus einem mit zahlreichen Öldrüsen durchsetzten gelben äußeren Exokarp und einem weißen inneren Mesocarp. Das Endokarp gliedert sich in 8-10 von dünnen Häutchen umgebenen saftreiche Segmente, in denen die glatten weißen, leicht zugespitzten Samen sitzen.
Zitrone im Garten

Quelle: Nick Pecker/shutterstock.com
Standort
In Kübeln und Containern hält man den Zitronenbaum in gut drainiertem, mäßig saurem bis neutralem und mäßig nährstoffreichem Lehmboden. Er sollte viel Licht bekommen, aber im Sommer vor der ärgsten Sonne geschützt bleiben. Die Erde muss in der Wachstumsphase feucht gehalten werden, nur im Winterstand gießt man spärlicher. Einnebeln und düngen nimmt die Pflanze dankbar zur Kenntnis. Im Winter benötigen Zitronen eine Mindesttemperatur von 3-5 °C, sie sind nicht frosthart.
Schnitt
Insbesondere im Gewächshaus oder Wintergarten gehaltene Pflanzen benötigen des Öfteren einen kräftigen Rückschnitt, den man vorzugsweise im Winter oder zeitigen Frühjahr vornehmen sollte. Sie sind wesentlich wüchsiger als andere Zitrusgewächse. Weniger ist mehr: Schneidet man überzählige Äste mit ihren Blüten ab, kann sich der Zitronenbaum auf die Entwicklung der verbliebenen Früchte konzentrieren, die dadurch wesentlich größer ausfallen.
Vermehrung
Viele der im Handel angebotenen Zitronenbäumchen sind auf Bitterorange (Citrus x aurantium) gepfropft, die noch etwas wüchsiger und widerstandsfähiger als das Reis ist. Man kann sich die Bäumchen auch selbst aus Zitronenkernen ziehen; allerdings dauert es eine Weile, bis daraus ein prachtvoller Zitronenbaum wird und sortenrein sind diese nicht. Sie blühen in der Regel erst nach etwa zehn Jahren. Stecklinge sind ebenfalls möglich, man schneidet sie von halbverholzten Trieben.
Verwendung
In unseren Breiten hält man die nicht winterharten Zitronenbäume vorzugsweise in Kübel oder Containern, die man im Sommer ins Freie stellen kann; dabei sollten sie windgeschützt stehen. Ebenso gut gedeihen sie unter Glas im Gewächshaus oder im Wintergarten. Mit ihren intensiv duftenden Blüten sind die Bäumchen ebenso dekorativ wie mit ihren leuchtend gelben Früchten.
Schädlinge
Vor allem unter Glas leidet die Zitrone häufig unter Spinnmilben, Schild- und Schmierläusen und Weißer Fliege. Frei ausgepflanzt kommt es oft zu einem Befall mit Phytophthora und Wurzelfäule.
Ökologie
Bestäubt wird die Zitrone von Insekten, die in großer Zahl von den duftenden Blüten angezogen werden. Ebenso sind Windbestäubung und Selbstbestäubung möglich; bei sterilen Sorten kommt es zur Parthenokarpie, bei der die unbestäubten Blüten samenlose Früchte bilden.
Wissenswertes
Bei hellem und kaltem Stand im Winter verliert der Zitronenbaum die Blätter. Bei Temperaturen über 12 °C bleiben sie erhalten. Im Sommer sind sie besonders dekorativ, da sie gleichzeitig blühen und Früchte tragen.
Citrus x limon ist eine Kreuzung als Bitterorange (Citrus x aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica), die vermutlich zuerst in Indien entstanden ist und mittlerweile eine ganze Reihe von unterschiedlichen Sorten umfasst. Neueren Ausgrabungen zufolge war sie bereits im alten Rom bekannt; im Barock gehörten die exotischen Zitronenbäume aus dem Fernen Osten zu den unverzichtbaren Attraktionen jeder Orangerie.
Den deutschen Namen hat sie von der Zitronatzitrone übernommen; citrus gilt als Verballhornung von cedrus, Zeder, das erstmals im Italien des 16. Jahrhunderts als citrone auftaucht. Vor der Übernahme dieser Bezeichnung lief sie im deutschsprachigen Raum unter Limone, ebenso wie das französische und türkische limon abgeleitet vom persischen l?m?n. In Teilen Österreichs nennt man die Zitrone bis heute Limone. Limette ist davon die Verkleinerungsform, die verschiedene kleinere und grüne Früchte bildende Zitrusarten wie die Echte Limette (Citrus x aurantifolia) und Gewöhnliche Limette (Citrus x latifolia) beinhaltet. Ende des 17. Jahrhunderts taucht erstmals „Zitronenwasser“ Limonade auf, die ursprünglich aus Zitronen hergestellt wurde.
Zitronen enthalten große Mengen Vitamin C. Dieses trägt auch den Namen Ascorbinsäure, weil es gegen den durch Vitamin C-Mangel hervorgerufenen Skorbut hilft. Seefahrer, die früher oft über Monate ohne frisches Obst und Gemüse unterwegs waren, litten besonders häufig an dieser Erkrankung, die sich durch Infektanfälligkeit, Zahnfleischwucherungen und andere Beschwerden auszeichnet. Der englische Schiffsarzt James Lind konnte 1754 beweisen, dass die Symptome beim Verzehr von Zitronen verschwinden – woraufhin in der britischen Marine eine Portion Zitronensaft zur täglichen Ration der Matrosen gehörte.