Was ist Olivenbaum ?
Der Olivenbaum oder Echte Ölbaum (Olea europaea) ist eine Charakterpflanze des Mittelmeerraumes. Dafür hat seine landwirtschaftliche Verwendung zur Gewinnung des Olivenöls aus den Früchten erheblich beigetragen. Man findet ihn heute auch in Afrika und im Nahen Osten, wo der Olivenbaum eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt. Die Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) verdankt ihm ihren Namen.
Die knorrigen Bäume wachsen extrem langsam und werden dabei bis zu 20 Meter und weit über 1.000 Jahre alt. Ihre anfangs silbrig-grüne Rinde ist anfangs glatt und wird mit zunehmendem Alter grau und rissig. Seine wechselständig stehenden Blätter sind ledrig, schmal, auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite silbrig behaart. Wesentlich unauffälliger sind die kleinen cremeweißen Blüten, die in zwei bis vier Zentimeter langen Rispen stehen. Daraus entwickeln sich nach der Bestäubung die bekannten, länglich-ovalen Früchte mit einem großen spitzen Samen in der Mitte. Die Oliven sind anfangs grün und werden mit zunehmender Reife schwarz, weich und ölreich.
Olivenbaum im Garten
Standort
Der mediterrane Olivenbaum steht in seiner Heimat oft in Olivenhainen in der prallen Sonne. Auch bei uns mag er es schön warm und sonnig, gerne auch trocken und nährstoffarm. Ausgepflanzt übersteht er nur in warmen Gegenden Deutschlands den Winter, denn Frost mag er nicht. Bei zu erwartenden Nachtfrösten sollte man den Baum unbedingt in einem Kübel pflanzen und in Keller oder Garage überwintern. Für einen leicht temperierten Wintergarten sind solche Kübelpflanzen ideal geeignet. Achtung: Mit stehender Nässe bringt man ihn zuverlässig um, und die ausladende Krone braucht viel, viel Platz.
Schnitt
Viel Pflege ist bei einem Olivenbaum nicht nötig. Man sollte nur ab und zu totes Holz entfernen oder ihn stutzen, wenn er zu groß wird. Hochstämme muss man regelmäßig in Form bringen, vorzugsweise bereits im zeitigen Frühjahr.
Vermehrung
Im Prinzip kann man einen Olivenbaum aus einem Kern ziehen – am besten, nachdem er eine Runde Verdauung hinter sich hat. Die Steine eingelegter Oliven sind dafür allerdings nicht geeignet. Man verwendet aber lieber Jungbäume für den heimischen Garten, bevor die Anzucht zum Generationenprojekt ausartet. Ebenfalls möglich ist eine Vermehrung mit Setzlingen. Dazu pflanzt man einen noch nicht verholzten Trieb in Anzuchterde und hält ihn gleichmäßig feucht.
Verwendung
Olivenbäume findet man meist als Kübelpflanze auf Terrasse und Balkon oder im Wintergarten. Hier kommt ihr dekorativer Wert am besten zur Geltung. Eine Auspflanzung ist nur bei frostsicheren, warmen und windgeschützten Stellen ratsam.
Schädlinge
Der Olivenbaum ist hart im Nehmen und hat selten mit Schädlingen oder Krankheiten zu kämpfen. Dazu gehören insbesondere saugende Insekten wie Blattläuse, Wollläuse und Schildläuse. Staunässe und Kälte sind größere Feinde.
Ökologie
In ihrer Heimat sind die Olivenbäume eine wichtige Pollenquelle für viele Insekten, und auch bei uns zeigen sich Bienen und Wildbienen an den duftenden Blüten interessiert. Die Hauptarbeit bei der Bestäubung übernimmt allerdings der Wind.
Wissenswertes
Der Olivenzweig hat hohe symbolische Bedeutung. In der Antike trugen die Sieger der Olympischen Spiele ebenso wie die Cäsaren einen Olivenkranz auf dem Haupt. In der christlichen Symbolik gilt der Olivenzweig im Schnabel der Friedenstaube als Zeichen des Friedens, was auf die Erzählung von Noah und seiner Arche zurückgeht.
Erst schwarze Oliven sind vollständig ausgereift. Dabei wird das Fruchtfleisch weicher und enthält mehr Olivenöl und Aromastoffe. Bei den im Handel erhältlichen Oliven hilft man oft mit Einlegen in Lauge und schwarz färbenden Eisenverbindungen nach. Man erkennt sie an der schwarzgrauen Verfärbung der Lake – richtig ausgereifte schwarze Oliven färben die Einlegeflüssigkeit kaum. Zudem bleiben die Kerne im Gegensatz zum Fruchtfleisch grün. Das dafür eingesetzte Eisenglukonat ist als Lebensmittelfarbstoff E 579 ausschließlich für Oliven zugelassen und gilt als unbedenklich.