https://www.naturadb.de/pflanzen/olea-europaea/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | Baum, runde bis fächerförmige Krone |
Höhe: | 4 - 6 m |
Breite: | 2 - 3 m |
Zuwachs: | 10 - 30 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -12 °C (bis Klimazone 8) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar, traubenförmig |
Fruchtreife: | |
Fruchtfarbe: | olivgrün bis schwarz |
Fruchtgröße: | eiförmige bis fast rund |
Blattfarbe: | grau-grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | ledrig, länglich bis schmal verkehrt eiförmig |
ist essbar |
Früchte Verwendung: roh oder eingelegt, medit. Küche, Olivenöl |
Der Olivenbaum oder Echte Ölbaum (Olea europaea) ist eine Charakterpflanze des Mittelmeerraumes. Dafür hat seine landwirtschaftliche Verwendung zur Gewinnung des Olivenöls aus den Früchten erheblich beigetragen. Man findet ihn heute auch in Afrika und im Nahen Osten, wo der Olivenbaum eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt. Die Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) verdankt ihm ihren Namen.
Die knorrigen Bäume wachsen extrem langsam und werden dabei bis zu 20 Meter und weit über 1.000 Jahre alt. Ihre anfangs silbrig-grüne Rinde ist anfangs glatt und wird mit zunehmendem Alter grau und rissig. Seine wechselständig stehenden Blätter sind ledrig, schmal, auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite silbrig behaart. Wesentlich unauffälliger sind die kleinen cremeweißen Blüten, die in zwei bis vier Zentimeter langen Rispen stehen. Daraus entwickeln sich nach der Bestäubung die bekannten, länglich-ovalen Früchte mit einem großen spitzen Samen in der Mitte. Die Oliven sind anfangs grün und werden mit zunehmender Reife schwarz, weich und ölreich.
Der mediterrane Olivenbaum steht in seiner Heimat oft in Olivenhainen in der prallen Sonne. Auch bei uns mag er es schön warm und sonnig, gerne auch trocken und nährstoffarm. Ausgepflanzt übersteht er nur in warmen Gegenden Deutschlands den Winter, denn Frost mag er nicht. Bei zu erwartenden Nachtfrösten sollte man den Baum unbedingt in einem Kübel pflanzen und in Keller oder Garage überwintern. Für einen leicht temperierten Wintergarten sind solche Kübelpflanzen ideal geeignet. Achtung: Mit stehender Nässe bringt man ihn zuverlässig um, und die ausladende Krone braucht viel, viel Platz.
Viel Pflege ist bei einem Olivenbaum nicht nötig. Man sollte nur ab und zu totes Holz entfernen oder ihn stutzen, wenn er zu groß wird. Hochstämme muss man regelmäßig in Form bringen, vorzugsweise bereits im zeitigen Frühjahr.
Im Prinzip kann man einen Olivenbaum aus einem Kern ziehen – am besten, nachdem er eine Runde Verdauung hinter sich hat. Die Steine eingelegter Oliven sind dafür allerdings nicht geeignet. Man verwendet aber lieber Jungbäume für den heimischen Garten, bevor die Anzucht zum Generationenprojekt ausartet. Ebenfalls möglich ist eine Vermehrung mit Setzlingen. Dazu pflanzt man einen noch nicht verholzten Trieb in Anzuchterde und hält ihn gleichmäßig feucht.
Olivenbäume findet man meist als Kübelpflanze auf Terrasse und Balkon oder im Wintergarten. Hier kommt ihr dekorativer Wert am besten zur Geltung. Eine Auspflanzung ist nur bei frostsicheren, warmen und windgeschützten Stellen ratsam.
Der Olivenbaum ist hart im Nehmen und hat selten mit Schädlingen oder Krankheiten zu kämpfen. Dazu gehören insbesondere saugende Insekten wie Blattläuse, Wollläuse und Schildläuse. Staunässe und Kälte sind größere Feinde.
In ihrer Heimat sind die Olivenbäume eine wichtige Pollenquelle für viele Insekten, und auch bei uns zeigen sich Bienen und Wildbienen an den duftenden Blüten interessiert. Die Hauptarbeit bei der Bestäubung übernimmt allerdings der Wind.
Der Olivenzweig hat hohe symbolische Bedeutung. In der Antike trugen die Sieger der Olympischen Spiele ebenso wie die Cäsaren einen Olivenkranz auf dem Haupt. In der christlichen Symbolik gilt der Olivenzweig im Schnabel der Friedenstaube als Zeichen des Friedens, was auf die Erzählung von Noah und seiner Arche zurückgeht.
Erst schwarze Oliven sind vollständig ausgereift. Dabei wird das Fruchtfleisch weicher und enthält mehr Olivenöl und Aromastoffe. Bei den im Handel erhältlichen Oliven hilft man oft mit Einlegen in Lauge und schwarz färbenden Eisenverbindungen nach. Man erkennt sie an der schwarzgrauen Verfärbung der Lake – richtig ausgereifte schwarze Oliven färben die Einlegeflüssigkeit kaum. Zudem bleiben die Kerne im Gegensatz zum Fruchtfleisch grün. Das dafür eingesetzte Eisenglukonat ist als Lebensmittelfarbstoff E 579 ausschließlich für Oliven zugelassen und gilt als unbedenklich.
Das empfiehlt sich nur in warmen Gegenden. Olivenbäume sind extrem frostempfindlich und eignen sich nur für winterwarme, windgeschützte und trockene Standorte. Selbst dann empfiehlt sich ein ausreichender Schutz in Form eines wärmenden Vlieses oder ähnlichem. Ein Kompromiss zur Kübelbepflanzung ist die Ausbringung in einem großen Pflanzgefäß in den Garten, das man im Herbst ausgraben und im Haus überwintern kann.
Olivenbäume vertragen große Hitze, aber keinen Frost. Daher sollte man ihn in Deutschland nur in den winterwarmen Weinbauregionen wie dem Kaiserstuhl oder an der Mosel direkt in den Garten pflanzen. Auch hier empfiehlt sich ein wärmender Winterschutz. Ansonsten fährt man mit Kübelpflanzen sicherer, die man im Herbst hereinholen kann. Ein dunkler Standort ist möglich, allerdings verliert der Olivenbaum dann alle Blätter. Sie treiben aber im Frühjahr neu aus.
Die knorrigen Charakterpflanzen sind für Töpfe und Kübel gut geeignet. Das macht sie zudem im Winter transportabel, sodass man die frostempfindlichen Bäumchen leicht ins Haus holen kann. Das warme Wohnzimmer ist zur Überwinterung weniger geeignet als ein kühler Abstellraum, der Keller oder die Garage. Der Standort darf dunkel sein – dann wirft der ansonsten Immergrüne seine Blätter ab, aber die kommen im nächsten Jahr dank Licht, Luft und Sonne wieder. Man sollte ihn in dieser Zeit nur ganz vorsichtig gießen, sodass der Ballen nicht völlig austrocknet. Stehende Nässe wäre im Winterquartier absolut tödlich.
Olivenbäume brauchen ihre Zeit. Die ersten Blüten erscheinen nach vier bis sechs Jahren, und bis die ersten Oliven geerntet werden können dauert es nochmal ein oder zwei Jahre. Eine Selbstbestäubung ist möglich, aber ein zweiter Olivenbaum in der Nähe steigert den Ertrag erheblich. Einige Zuchtsorten sind bessere Selbstbefruchter als die Wildart. Je älter ein Olivenbaum wird, desto mehr Oliven liefert er.
Roh sind die Oliven direkt vom Olivenbaum ungenießbar – sie sind zu reich an Bitterstoffen. Man muss sie vor dem Genuss kochen oder einlegen, was diese Substanzen ausschwemmt. Olivenöl wird direkt aus den rohen, ausgereiften schwarzen Oliven gepresst, was man am charakteristischen leicht bitteren Aroma von extra vergine-Olivenöl erkennt. Erhitzen steigert den Ölertrag, mindert aber die Qualität erheblich.
Olivenbaum ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.