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Drachenbaum (Dracaena draco)
Quelle: Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Drachenbaum

Dracaena draco

Das Wichtigste auf einen Blick

nicht heimische Wildform (Neophyt) Gehölz nicht winterhart lange Blühzeit
  • Von den Kanarischen Inseln stammendes Spargelgewächs
  • In der Heimat bis 15 Meter hoch und mehrere hundert Jahre alt werdend
  • Nicht frosthart
  • Am besten für Wintergarten oder Gewächshaus geeignet, gegebenenfalls überwintern
  • Benötigt viel Licht und lockere, nicht allzu nährstoffhaltige Erde
  • Langsames Wachstum, blüht erst nach über zehn Jahren
  • Schwertförmige Blätter am Ende der Triebe
  • Grünweiße Blüten in Rispen
  • Pflanzensaft färbt sich an der Luft blutrot
  • „Drachenblut“ als altes Heilmittel
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: frisch
Nährstoffe: normaler Boden
PH-Wert: sauer
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Höhe: 2 - 15 m
Breite: 3 - 6 m
frostverträglich: bis -6 °C (bis Klimazone 9)
Wurzelsystem: Herzwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
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d
Blütenform: rispenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: dunkelgrün
Blattform: lanzettlich, zugespitzt, leicht ledrig
ℹ️ Sonstiges
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Spargelartige
Familie: Spargelgewächse
Gattung: Drachenbäume
Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Markus Wichert

Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Drachenbaum?

Der Kanarische Drachenbaum (Dracaena draco) ist ein robuster, langsam wachsender immergrüner Baum mit einer mit zunehmendem Alter weit ausladenden schirmförmigen Krone, der in seiner Heimat auf den Kanarischen Inseln bis zu 15 Metern hoch wird. In deutschen Gärten ist er nicht frosthart, sodass man ihn nur im Sommer ins Freie stellen und bei gemäßigten Temperaturen überwintern muss. Er gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).

Seine Stämme haben eine anfangs glatte, später raue Rinde. Die derben, mittel- bis dunkelgrünen linealisch-lanzettlichen Blätter stehen in einer büscheligen Rosette am Ende der Stämme. Sie werden 30-60 Zentimeter lang und haben eine stachelige Spitze und einen glatten Rand. Ausgewachsene Pflanzen bilden im Sommer endständige, bis zu 30 Zentimeter lange Rispen aus grünlich-weißen Blüten; diese sind dreizählig und zwittrig und öffnen sich nachts. Die Früchte sind rund und orangefarben und enthalten ein bis drei Samen. Blühende Exemplare sind bei uns ausgesprochen selten.

Drachenbaum im Garten

Quelle: Tamara Kulikova/shutterstock.com

Standort

Den Drachenbaum kultiviert man im Freien in nicht zu nährstoffhaltiger, mäßig feuchter und gut durchlässiger Erde mit voller Sonne. Unter Glas hält man ihn in lehmhaltiger Topferde mit möglichst viel Licht und mäßiger Luftfeuchtigkeit; bei praller Sonne muss man ihn gegebenenfalls etwas schattieren, damit die Blätter nicht verbrennen. Staunässe ist absolut tödlich, wohingegen er Trockenheit wesentlich besser verträgt.

Schnitt

Ein Schneiden ist beim Drachenbaum in der Regel nicht notwendig, es sei denn, man möchte abgestorbene Triebe entfernen oder Stecklinge abnehmen. Die untersten Blätter sterben nach und nach ab, diese kann man im vertrockneten Zustand bedenkenlos entfernen.

Vermehrung

Eine Vermehrung ist mit Samen möglich, die man im Frühjahr bei rund 20 °C aussät. Später lassen sich Stecklinge aus halbverholzten Trieben und auch aus blattlosen Stücken anziehen. Bei Samenzucht erscheinen die ersten Blüten nach 10-15 Jahren, einen Meter Wuchshöhe erreichen die Drachenbäume nach etwa 10 Jahren.

Verwendung

Was auf Gran Canaria zur riesigen Touristenattraktion heranwächst, bleibt in unseren gemäßigten Breiten vergleichsweise klein. Wegen der Frostempfindlichkeit hält man den Drachenbaum unter Glas im Gewächshaus oder Wintergarten und bringt ihn gegebenenfalls im Sommer ins Freie.

Schädlinge

Im Freien mit viel Luft und Sonne ist der Drachenbaum so gut wie unverwüstlich, wenn ihn nicht gerade der Frost erwischt. Nur unter Glas hat er häufig mit Spinnmilben, Thripsen und Schildläusen zu kämpfen. Meistens hat er eher mit Pflegefehlern wie zu viel gießen oder überdüngen zu kämpfen.

Ökologie

In seiner Heimat wird der Drachenbaum vorwiegend von Nachtfaltern bestäubt. Ein Fruchtansatz ist bei uns höchst selten.

Wissenswertes

Die Drachenbäume haben ihren Namen vom altgriechischen δρ?καινα, drákaina für Drachen, der sich auf den Saft bezieht: Anfangs klar und zäh wird er an der Luft blutrot – daher auch der Name Drachenblutbaum. Botanisch korrekt handelt es sich nur scheinbar um Bäume – als Einkeimblättrige haben die Pflanzen kein sekundäres Dickenwachstum, und die Stämme bilden auch keine Jahresringe, sodass sich das Alter nur anhand der Zahl der Astreihen grob schätzen lässt: Nach der ersten Blüte verzweigt er sich etwa alle 15 Jahre.

Alexander von Humboldt beschreibt einen Drachenbaum in La Orotava auf Teneriffa, der eine Höhe von 21 Metern und einen Stammdurchmesser von 14 Metern hatte. Das von den einheimischen Guanchen als heilig verehrte Exemplar wurde 1868 bei einem Sturm zerstört; man schätzte sein Alter damals auf rund 6.000 Jahre. Heute ist man vorsichtiger bei der Datierung; der älteste Kanarische Drachenbaum, der Tausendjährige Drache (El Drago Milenario) in Icod des los Vinos im Nordwesten Teneriffas, soll neueren Schätzungen 300- maximal 800 Jahre alt sein. Er ist 16 Meter hoch und hat einen Umfang von sechs Metern.

Die Drachenbäume bilden je nach systematischer Lesart 50-150 Arten und kommen bevorzugt in den afrikanischen und asiatischen Tropen vor. Der Kanarische Drachenbaum Dracaena draco ist die bekannteste Art; er gehört zu den Charakterpflanzen von Gran Canaria, La Palma und Teneriffa, wo er riesige pittoreske Bäume mit einer schirmartigen Krone bildet. Die oft jahrhundertealten Exemplare findet man ihn an trockenen, licht bewachsenen Berghängen und Strauchformationen.

Von den Ureinwohnern der Kanaren wurde das Flavonoid-haltige Drachenblut als Heilmittel bei Wunden, Knochenbrüchen und Geschwüren verwendet. Die kommerzielle Nutzung durch die Spanier hat die großen alten Bestände des Kanarischen Drachenbaumes stark dezimiert, denn sie zapften die Bäume nicht an, sondern fällten sie kurzerhand, um das begehrte Drachenblut zu gewinnen. Die Bestände erholen sich langsam, nachdem man sie unter Naturschutz gestellt hat.

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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Drachenbaum
Quelle: Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Rinde Drachenbaum
Quelle: Photo by David J. Stang, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Frucht Drachenbaum
Quelle: Forest & Kim Starr, CC BY 3.0 US, via Wikimedia Commons
Frucht Drachenbaum
Quelle: Tamara Kulikova/shutterstock.com

Häufige Fragen

Wie oft muss man einen Drachenbaum gießen?

Im Zweifelsfalle lieber einmal zu wenig als einmal zu viel – Staunässe ist für den Drachenbaum absolut tödlich, wohingegen er längere Trockenphasen problemlos verträgt. Man sollte ihn ohnehin in einem lockeren Substrat halten, in dem überschüssiges Wasser leicht abläuft. Ansonsten kann man mit den Fingern prüfen, ob die oberste Erdschicht trocken ist – dann sollte man etwas gießen. Im Winter und bei kühleren Temperaturen muss man mit dem Wasser noch sparsamer umgehen; in der kalten Jahreszeit benötigt er nur wenig Feuchtigkeit.

Wie schaut ein Drachenbaum aus?

Drachenbäume bilden einen Stamm mit einer Rosette aus schwertförmigen Blättern am Ende. Weiter unten sterben sie nach und nach ab. Das Wachstum ist gemächlich – aus Samen angezogene Exemplare erreichen nach zehn Jahren einen Meter Höhe. Erst danach erscheinen die ersten Blüten. Verzweigungen bildet der Drachenbaum erst nach der ersten Blüte, etwa alle fünfzehn Jahre. Da das Holz keine Jahresringe aufweist dient der Grad der Verzweigung als Hinweis auf das Alter. In seiner kanarischen Heimat kann der Drachenbaum mehrere hundert Jahre alt werden; dann wird er über zehn Meter hoch, mit einer typischen schirmförmigen Krone und einem mehrere Meter dicken Stamm.

Ist Drachenbaum giftig?

Der Kanarische Drachenbaum ist in allen Teilen schwach giftig. Allerdings wird man in unseren Breiten Blüten und Früchten nur selten begegnen, und die zähen Blätter laden nicht gerade zum Verzehr ein. Früher wurde der sich an der Luft rot verfärbende Pflanzensaft, das namensgebende Drachenblut, als Heilmittel bei Blutungen und geschwürigen Hauterkrankungen eingesetzt.

Wert für Insekten und Vögel

Drachenbaum ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
08.02.2023