Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | lehmig |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 60 - 150 cm |
Breite: | 50 - 100 cm |
Zuwachs: | 20 - 30 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Blütenfarbe: | rot |
Blühzeit: | j f m a m j j a s o n d |
Blütenform: | radiärsymmetrisch |
Selbstbefruchter | ja |
Fruchtreife: | j f m a m j j a s o n d |
Eignung zu: | Tafelobst/Frischverzehr (sehr gut), zum Backen (gut), Most (gut) |
Blattfarbe | grün |
Blattphase | sommergrün |
Blattform | 3 - bis 5 - lappig, eingeschnitten, gezähnt |
Bienen: | Bienenweide (3 Arten) |
Schmetterlinge: | Schmetterlingsweide (13 Arten) |
Raupenfutterpflanze: | 13 Arten |
Nektarwert: | 3 von 4 |
Pollenwert: | 1 von 4 |
Säugetiere: | 13 fressende Arten |
ist essbar |
essbare Beeren Verwendung: Tee, Kompott, Saft, zum Backen und zum Naschen |
Pflanzen je ㎡: | 2 |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Bei der Stachelbeere (Ribes uva-crispa) handelt es sich um einen einheimischen Strauch aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae), der sie zu ihrem Namen verholfen hat. Sie findet sich mit ihrer Wildform (Ribes uva-crispa ssp. uva-crispa) und ausgewilderten Gartenformen (Ribes uva-crispa ssp. sativum) verbreitet an schattigen Stellen in Gebüschen, Waldrändern und Waldwegen auf feuchten und nährstoffreichen Böden.
Im Gegensatz zu den verschiedenen nahen verwandten Johannisbeeren sind die Stängel mit Stacheln bewehrt. Die dichten Hecken werden 80-150 Zentimeter hoch und sind mit wechselständigen, handförmig drei- bis fünflappigen Blättern bedeckt. Sie haben keine Nebenblätter und sind unterseits häufig weich behaart. Ihre kleinen fünfzähligen, grün-gelben oder rosa Blüten stehen zu 1-3 Exemplaren in kurzen hängenden Trauben. Die typischen Früchte der Stachelbeere sind ein bis drei Zentimeter lang, eiförmig, anfangs behaart, später kahl, gelbgrün oder rötlich. Oftmals zeigen sie hellere Längsstreifen.
Die Stachelbeere bevorzugt einen gleichmäßig feuchten, kalk- und humusreichen Lehmboden. Sie ist aber nicht besonders anspruchsvoll und nimmt mit fast jeder Gartenerde vorlieb. Der Standplatz sollte sonnig bis halbschattig sein. Man sollte beim Pflanzen daran denken, dass die Büsche je nach Sorte fast zwei Meter hoch und breit werden können.
Zum Verjüngen sollten die alten Triebe regelmäßig bis nahe an den Boden zurückgeschnitten werden. Zudem empfiehlt es sich, die Hecken des Öfteren auszulichten, damit sie nicht zu dicht werden und sich mehr Blüten und Früchte entwickeln.
Am einfachsten gelingt die Vermehrung der Stachelbeere mit Absenkern, bei denen man bodennahe Triebe mit einem Stein beschwert und wartet, bis sie Wurzeln gezogen haben. Viele der Zuchtsorten sind veredelt und lassen sich nur durch erneutes Okulieren auf eine wüchsige Unterlage verbreiten.
Stachelbeerhecken sind eine beliebte Obstpflanze für den Nutzgarten. Lässt man im Herbst etwas von der Ernte stehen, freuen sich die Vögel über das leckere Winterfutter, und auch als Bienenweide ist sie äußerst wertvoll.
Zu den Schädlingen der Stachelbeere gehören Rostpilze wie der Strobenrost (Cronartium ribicola) und vor allem Mehltau, der insbesondere bei hoher Feuchtigkeit schnell zum flächendeckenden Problem werden kann.
Die kleinen Blüten der Stachelbeeren bilden wenig Pollen, aber reichlich Nektar und sind auch für Insekten mit kurzem Saugrüssel geeignet. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Honigbienen und Fliegen sowie drei zur Sandbienen-Gattung Andrena gehörenden Wildbienenarten.
13 Schmetterlinge interessieren sich in Deutschland für das Grün als Raupenfutter, darunter der C-Falter (Polygonia c-album), der Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata) und der Nachtschwalbenschwanz (Ourapteryx sambucaria).
Bei der Verbreitung der Stachelbeere sind Vögel behilflich, die sich gerne an den schmackhaften Früchten bedienen und die Samen mit einer Extraportion Dünger verteilen. Die Hecken bieten zudem Unterschlupf für Vögel, Kleinsäuger und Reptilien.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde die Wilde Stachelbeere mit zahlreichen aus dem neuentdeckten Amerika stammenden Arten gekreuzt. Heute gibt es im Gartenfachhandel unzählige Zuchtsorten mit weniger Stacheln, unterschiedlichem Wuchs, Ertrag oder Größe und Farbe der Beeren. Die ursprüngliche Wildart hat weich behaarte Fruchtknoten und kleinere Früchte als die Garten-Stachelbeere, bei der die grünen oder roten Früchte zudem drüsig behaart erscheinen. Als Jostabeere bezeichnet man eine Kreuzung aus Johannisbeere und Stachelbeere.
Die Früchte der Stachelbeere sind als Beerenobst beliebt. Man isst sie roh oder als Obstkuchenbelag oder verarbeitet sie zu Stachelbeerkompott, Marmelade und Gelee. Wegen der Säure unterschätzt man gerne den Zuckergehalt: bei den einheimischen Beeren haben nur Weintrauben mehr als die Stachelbeeren.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
StachelbeereWildform | aufrecht | |
| |
Rote Stachelbeere 'Achilles'späte Erntezeit | aufrecht |
| süß, aromatisch, groß bis sehr groß, rot | ab 17,50 € |
Stachelbeere 'Bekay' |
| |||
Stachelbeere 'Captivator'selbstfruchtend, stachelarm | aufrecht, buschig |
| süßsäuerlich, mittelgroß, rot | ab 18,70 € |
Rote Stachelbeere 'Crispa Nibbling'wenig bedornt | rund, aufrecht | | süß, mittelgroß, rot | |
Stachelbeere 'Dr. Bauers Rokula'hoher regelmäßiger Ertrag | aufrecht, mittel bis starker Wuchs |
| süß-fruchtig, groß, dunkelrot | |
Stachelbeere 'Flavia'ertragreich und lange Erntezeit | aufrecht, buschig |
| süß, groß, dunkelrot | |
Gelbe Stachelbeere 'Giggles Gold'gelbe Früchte, bestachelte Zweige | aufrecht, kompakt | | süß, Aroma erinnert an Aprikosen, mittelgroß, gelb | ab 9,90 € |
Rote Stachelbeere 'Giggles Red'rote Früchte, frühreifend | aufrecht, buschig | | süß, Aroma erinnert an Aprikosen, mittelgroß, rot | ab 9,90 € |
Stachelbeere 'Hinnonmäki gelb'kleinfrüchtige, gelbe Früchte , glatte Schale | aufrecht, buschig | | süß, aromatisch, klein, gelb | ab 17,50 € |
Stachelbeere 'Hinnonmäki grün'selbstfruchtend | aufrecht |
| süß, aromatisch, mittelgroß, grün | ab 12,60 € |
Stachelbeere 'Hinnonmäki rot'rote Früchte, tolerant gegenüber Stachelbeermehltau | aufrecht | | süß, aromatisch, klein, rot | ab 6,70 € |
Stachelbeere 'Invicta'gering anfällig für Mehltau | strauchartig, Stämmchen | | süß, aromatisch, groß, gelb-grün | ab 17,50 € |
Stachelbeere 'Laprima'äußerst ertragreich | aufrecht, buschig |
| süßsäuerlich, groß, rot | |
Stachelbeere 'Larell'stachelarme Sorte | aufrecht, breit |
| süß, mittelgroß, rot | ab 25,30 € |
Stachelbeere 'Mucurines'gesunde Spätsorte | aufrecht, strauchartig |
| süßsäuerlich, groß, hellgrün | ab 6,70 € |
Stachelbeere 'Redeva'purpurrote Früchte | aufrecht, buschig | | süß, aromatisch, mittelgroß, rot | ab 17,50 € |
Stachelbeere 'Reflamba'reichtragend, bedornt, teilweise selbstbefruchtend | aufrecht,buschig |
| süßsäuerlich, mittelgroß, grün | |
Stachelbeere 'Spinefree'nahezu dornenlos | aufrecht, buschig | | süß, säuerlich, mittelgroß, hellrot | ab 25,30 € |
Stachelbeere 'Tatjana'wenig bedornt | aufrecht, buschig | | süßsäuerlich, mittelgroß, gelb-grün | ab 17,50 € |
Ausgereifte Stachelbeeren isst man als Obst und verwendet sie als Kuchenbelag. Die Früchte lassen sich außerdem zu Marmelade, Gelee oder Kompott verarbeiten. Sie sind zudem reich an Vitamin C, Provitamin A, den Vitaminen B und E, Gerbstoffen, Fruchtsäuren, Mineralien und Spurenelementen. Mit ihren Ballaststoffen gelten sie zudem als verdauungsfördernd.
Stachelbeeren bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten, mit einem nährstoffreichen und gleichmäßig feuchten Boden. Die reifenden Früchte muss man gegebenenfalls vor allzu praller Sonne schützen, denn sie bekommen leicht einen Sonnenbrand.
Insbesondere die Wildform der Stachelbeere ist frostunempfindlich. Gefährlich sind Schneefälle mit gleichzeitig starkem Frost, da unter der Schneelast die steif gefrorenen Triebe abbrechen können. Bei den Zuchtsorten muss man gegebenenfalls etwas mehr auf Minusgrade achten; fragen Sie im Zweifelfalle bei Ihrem Gärtner nach, wie sie die gekauften Pflanzen im Winter schützen sollten.
Roh sollte man nur die vollständig ausgereiften Früchte essen, denn die jüngeren enthalten große Mengen Glyoxylsäure. Diese ist zwar nicht giftig, wird aber im Körper zu Oxalsäure umgewandelt, die als Chelator Calcium bindet. Das fehlt anschließend im Knochen, bei Muskelaktivität und Nervenleitung. Zudem wird Oxalsäure nur langsam über die Nieren ausgeschieden und kann dort durch Ausfällung Nierensteine verursachen.
Gekocht und zu Kompott oder Marmelade verarbeitet sind die grünen Früchte hingegen unbedenklich. Dank des reichlich enthaltenen Pektins werden Stachelbeerkonfitüre und Stachelbeergelee besonders gut fest.
Im Gefrierschrank halten sich die Früchte wesentlich besser als im Kühlschrank. Zum Einfrieren sollte man die Stachelbeeren zunächst in einer Lage auf einem Teller oder einer anderen Unterlage schockfrosten. Danach kann man sie in Behälter oder Gefrierbeutel umfüllen. Überreife und weiche oder beschädigte Früchte sollte man vorher aussortieren. Das Auftauen überstehen sie wesentlich besser als die meisten anderen Beeren.
Stachelbeere ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge
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