https://www.naturadb.de/pflanzen/prunus-mahaleb/
Licht: | Sonne bis Schatten |
Boden: | normal bis lehmig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | locker, breiter Wuchs |
Höhe: | 2,5 - 5 m |
Breite: | 2 - 4 m |
Zuwachs: | 30 - 40 cm/Jahr |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trugdoldenförmig |
Blütenduft: | ja |
Fruchtfarbe: | dunkelrot, bei Vollreife schwarz |
Fruchtaroma: | herb bitter, essbar |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig bis rundlich, spitz, teilweise abgerundet |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 48 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 32 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 12 |
Käfer: | 7 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
wird als Nistplatz verwendet: | gut |
als Landeplatz angeflogen: | gut |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Obst, Kräuter, Tee, Aroma |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Steinweichsel, Weichselkirsche oder Felsenkirsche (Prunus mahaleb) ist ein 2,5-5 Meter hoher Strauch oder von Grund auf mehrstämmiger Strauch mit breit ausladender Krone aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Er ist wärmeliebend und bei uns ursprünglich nur in den Weinbauregionen von Kaiserstuhl und Mosel wild anzutreffen; sein Hauptverbreitungsgebiet liegt im westlichen Nordafrika und dem nördlichen Mittelmeergebiet. Man findet die Bäume vor allem an Hängen, in lichten Eichen- und Kiefernwäldern, sonnigen Waldrändern, Hecken und Gebüschen.
Die Steinweichsel hat braune, anfangs flaumig und drüsig behaarte Zweige, die mit zunehmendem Alter verkahlen und erst spät eine längsrissige, schmal gefelderte Borke mit zahlreichen Lentizellen bilden. Die dichten Verzweigungen sind quirlig angeordnet. Die 10-15 Zentimeter lang gestielten sommergrünen Blätter sind herzförmig bis rundlich, 2-4,5 Zentimeter lang mit einer kurzen Spitze; auf der Oberseite sind sie kahl und dunkelgrün glänzend, auf der Unterseite heller, matt und vor allem entlang der Blattnerven behaart. Am Grund der Spreite steht ein ungleiches Paar von extrafloralen Nektarien.
Die duftenden Blüten erscheinen zusammen mit den Blättern und stehen an wenigblättrigen Kurztrieben zu 4-10 in Doldentrauben. Sie sind radiärsymmetrisch, fünfzählig, mit grünen Kelchblättern und weißen, 5-8 Millimeter großen Kronblättern. Dazwischen stehen 20-30 große Staubblätter. Die Frucht ist eine 8-10 Millimeter große rundliche Steinfrucht, die erst grün, dann dunkelrot und in der Reife fast schwarz ist. Der Steinkern erinnert an den einer Kirsche, er ist glatt und 6-8 Millimeter groß.
Die Steinweichsel bevorzugt einen warmen und eher trockenen, vorzugsweise kalkhaltigen und flachgründigen Lehm- und Felsboden. Sie braucht viel Licht und steht am liebsten in der Sonne. Selbst wenn die Blätter in einem extrem trockenen Sommer verwelken, ist das noch kein Anlass zur Sorge – der robuste Baum übersteht auch das unbeschadet.
Die Weichselkirsche ist gut schnittverträglich und verträgt auch einen kräftigen Rückschnitt. Ein Formschnitt und Verjüngungsschnitt ist ab und zu anzuraten, totes Holz lässt sich jederzeit abschneiden.
Die Vermehrung der Steinweichsel ist mit Samen möglich, aber sehr langwierig. In der Regel greift man daher lieber zu kleinen Bäumchen aus der Baumschule oder dem Gartenfachhandel.
Die Steinweichsel ist vor allem eine beliebte Pfropfunterlage für empfindliche Kirschsorten; den Baum selbst kann man mit seinem flach herzförmigen Wurzelwerk gut zur Befestigung von Hängen und Böschungen verwenden. Nicht minder wichtig ist die Pflanze als Insektenfutter und Bienenweide, und mit ihren zahlreichen Früchten ist sie im Winter ein ausgezeichnetes Vogelnährgehölz.
Einer der größten Feinde der Weichselkirsche ist die Gespinstmotte Yphonomeuta pallida, die auch Schlehe und Pfaffenhütchen mit einem dichten Gewebe überzieht. Die Raupen sind zwar lästig und fressen die Blätter ratzekahl ab, aber gefährlich werden sie der robusten Pflanze in der Regel nicht.
Die zahlreichen weißen Blüten der Weichselkirsche ziehen zahlreiche Insekten an, die sich für Pollen und Nektar interessieren, allen voran Honigbienen. Für die Blätter interessiert sich auch der gefährdete Segelfalter (Iphiclides podalirius) als Raupenfutter. Den Pollen sammeln die beiden Sandbienen Andrena lepida und Andrena thoracica als Proviant für die Brutzellen ihrer Nachkommen. Vögeln bieten die dichten Kronen nicht nur Unterschlupf und Nistmöglichkeit, die Früchte sind auch ein begehrtes Winterfutter für Amseln, Drosseln und Eichelhäher. Sie sorgen auch für die Verdauungsausbreitung der unverdaulichen Kerne.
Den lateinischen Artnamen hat die Stein-Weichsel aus dem Arabischen, wo Mahaleb eine Kirsche mit besonders biegsamen Zweigen bezeichnet. Türkisch Mahlep, griechisch μαχλ?πι, nennt auch man das Pulver, das man aus den Samen der Steinfrüchte gewinnt. Sie sind sehr fetthaltig und haben einen süßsauren Geschmack ähnlich wie Nüsse. Man verwendet sie zum Backen, etwa für das türkische Açma, einen Donut-ähnlichen Gebäckkringel.
Ihr deutscher Name leitet sich vom althochdeutschen wîhsela, mittelhochdeutsch wîchsel ab, mit dem man zugleich auch Sauerkirschen und Süßkirschen bezeichnete.
Die Beliebtheit beim Menschen fing schon recht früh an, wie steinzeitliche Funde belegen. Moderne Menschen hingegen finden die sauren und bitteren Früchte wenig ansprechend, sodass man sie bestenfalls zu Weichselkirsch-Likör verarbeitet.
Wesentlich beliebter ist das feinfaserige und schwer spaltbare Holz, das einen roten Kern und helleren Splint aufweist. Es lässt sich gut polieren und ist vor allem zum Drechseln begehrt. Man stellt daraus beispielsweise Spazierstöcke und Pfeifen her.
Eine Weichselkirsche haben wesentlich mehr Leute im Garten als sie selbst vermuten: Sie ist sehr robust, hat feste stabile Stämme und ein kräftiges herzförmiges Wurzelwerk, sodass man sie häufig als Unterlage zum Veredeln von wesentlich empfindlicheren Süß- und Sauerkirschen verwendet.
Das Herbstlaub von Prunus mahaleb wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Prinzipiell sind die schwarzen ausgereiften Früchte der Stein-Weichsel ungiftig und essbar, aber sie sind wenig schmackhaft und reichlich bitter. Bisweilen werden sie zu einem Weichselkirschlikör verarbeitet. Die gemahlenen Kerne der Steine verwendet die arabische, türkische und griechische Küche als Gewürz. Sie haben einen säuerlich-süßen, nussigen Geschmack und werden vor allem zum Backen verwendet. Dieses Mahaleb stand auch Pate beim botanischen Namen Prunus mahaleb.
Steinweichsel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel