https://www.naturadb.de/pflanzen/acer-pseudoplatanus/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Salzverträglich: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | breitkronig, ausladend |
Höhe: | 30 - 40 m |
Breite: | 15 - 20 m |
Zuwachs: | 30 - 50 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Blattfarbe: | dunkelgrün, unten grau |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | einfach, gelappt, lang gestielt |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 17 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 37 (davon 9 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 10 |
Käfer: | 6 |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) ist als Baum mit bis vierzig Metern Höhe und bis zu zwanzig Metern Durchmesser alles andere als zierlich. Das Mitglied der Ahorngewächse (Aceraceae) hat eine eiförmige bis breit gewölbte Krone und ist in Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet und wird bis zu 500 Jahren alt. Sein Wurzelsystem ist herzförmig und breitet sich vor allem nahe unter der Oberfläche stark aus.
Die Rinde der Bäume ist in der Jugend glatt und mit Lentizellen besetzt, im Alter schuppig-borkig, graurün und blättert ähnlich wie bei einer Platane ab. Seine gestielten Blätter sind fünflappig gezackt, derb, bis 20 Zentimeter lang und 15 Zentimeter breit, oberseits dunkelgrün und auf der Unterseite hellgrün und behaart. Milchsaft führen sie nicht. Im Herbst färben sich die Blätter goldgelb.
Die gelbgrünen zwittrigen Blüten stehen in dichten hängenden Trauben und erscheinen zusammen mit oder kurz nach den Blättern. Die Ahorn-typischen Propellerfrüchte sind kleine geflügelte Nüsschen, die paarig im rechten Winkel stehen.
Der Berg-Ahorn ist anspruchslos und nimmt mit so ziemlich jedem Boden vorlieb. Am liebsten sind ihm aber mäßig feuchte, tiefgründige Böden mit etwas Kalk und Sonne bis Halbschatten. Staunässe verträgt er überhaupt nicht. Wind und Frost machen ihm nichts aus, nur die in urbanen Regionen häufige Luftverschmutzung macht ihm zu schaffen.
Man sollte beim Auspflanzen beachten, dass der Zuwachs insbesondere bei jungen Exemplaren beträchtlich ist: in Höhe und Breite legt der Berg-Ahorn anfangs gut einen halben Meter pro Jahr zu, im Alter weniger.
Der Berg-Ahorn hat zwar keinen Milchsaft, aber er blutet beim Schneiden stark. Daher sollte man ihn nicht im Frühjahr schneiden, wenn es noch kalt werden könnte, sondern besser im Sommer oder im Herbst rechtzeitig vor der Kälteperiode.
Die Vermehrung des Berg-Ahorns gelingt am einfachsten mit den Sämlingen, die sich in der Nähe des Baumes von selbst zeigen. Sie lassen sich ausgraben und an beliebiger Stelle ausbringen. Eine Anzucht aus den propellerartigen Früchten ist ebenfalls möglich, aber langwierig. Stecklinge zieht man am besten in regelmäßig gewechseltem Wasser, warm und dunkel an, bis sich die ersten Wurzeln zeigen.
Berg-Ahorn gibt schöne Einzelbäume ab und wird häufig in Parks, an Straßenrändern oder auf freien Plätzen gepflanzt.
Berg-Ahorn leidet relativ häufig an der Teerfleckenkrankheit, die von Rostpilzen der Gattung Rhytisma verursacht wird. Rhytisma punctatum ist auf den Berg-Ahorn als alleinige Wirtspflanze angewiesen. Mehltau tritt vor allem bei feuchten Standorten und kränklichen Pflanzen auf. Blattläuse finden sich vor allem an den frischen Trieben und Blütenständen.
So unscheinbar die frühen Blüten des Berg-Ahorns scheinen mögen, bei Wildbienen wie Sand- und Mauerbienen wie auch bei Schmetterlingen sind sie wegen ihres immensen Nektarreichtums außerordentlich beliebt. Bei großen Beständen von Berg-Ahorn in der Forstwirtschaft sammeln Honigbienen einen reinen Sortenhonig. Ahornhonig ist bernsteinfarben, cremig und hat einen charakteristischen, würzigen Geschmack.
Die Blätter des Berg-Ahorns dienen Spannern, Spinnern und Motten wie Ahorneule, Ahornspanner und Ahornmotte als Nahrung, das Holz den Raupen von Weidenbohrer und Blausieb sowie verschiedenen Bockkäfern. In den Früchten hausen Ahornminiermotten und Ahornwickler.
Abgesehen von Insekten sorgt der Wind für Selbstbestäubung. Er sorgt auch dafür, dass die Schraubenflieger-Nüsschen weit entfernt vom heimatlichen Baum zur Erde sinken.
2009 wurde der Berg-Ahorn zum Baum des Jahres gekürt.
Die Blätter des Berg-Ahorn erscheinen etwa zwei Wochen nach denen des Spitz-Ahorns (Acer platanoides).
In der Forstwirtschaft rechnet man bei Berg-Ahorn mit einer Standdauer von 120-140 Jahren. In diesem Alter hat der Stamm einen Durchmesser von rund 60 Zentimetern. Ahornholz ist ein Edellaubholz und sehr hart, bleibt dabei aber biegsam und elastisch. Es lässt aber gut bearbeiten und wird gerne für Möbel, Musikinstrumente und Parkettböden verwendet.
Die Samen des Berg-Ahorns sind für spielende Kinder unbedenklich, aber für Pferde tödlich. Bereits kleine Mengen reichen aus, um eine oft tödlich verlaufende Atypische Weidemyopathie auszulösen. Die Früchte enthalten große Mengen der Aminosäure Hypoglycin, das in der Leber von Pferden zu Methylen-Cyclopropylessigsäure (MCPA) verarbeitet wird. Dieses verestert mit Carnitin und Coenzym A, was Fettsäureabbau und Glukoneogenese inhibiert. Die Tiere zittern, schwitzen, atmen schwer und taumeln beim Gehen, der Harn färbt sich rotbraun. Im Extremfall kommt es zum Tod durch Atemlähmung, Kreislauf- und Nierenversagen.
Das Herbstlaub von Acer pseudoplatanus wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Berg-AhornAcer pseudoplatanusbreitkronig ausladend im Wuchs, robust, grüne Blätter im Sommer, im Herbst gelb | breitkronig, ausladend 30 - 40 m 15 - 20 m |
| ab 8,90 € | |
Berg-Ahorn 'Leopoldii'Acer pseudoplatanus 'Leopoldii'Sprenkelung der Blätter, hellgelb bis weißgelb punktiert und gefleckt, Herbstfärbung gelb | breit pyramidaler Krone 15 - 20 m 8 - 10 m |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Berg-Ahorn kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Berg-Ahorn vermehrt sich mithilfe seiner typischen Propellerfrüchte. Die geflügelten braunen Nüsschen fallen vom Baum und verzögern mit ihrem Drehen den Fall, sodass der Wind sie über eine große Strecke hinweg transportieren kann. Daher findet man in der Umgebung eines Baumes allenthalben kleine Sämlinge, die die Verbreitung des Berg-Ahorns sicherstellen.
Die Propellerfrüchte des Berg-Ahorn sind botanisch korrekt Spaltfrüchte und bestehen aus zwei rechtwinklig zueinander stehenden geflügelten Nüsschen.
An ihren Blättern sollt ihr sie erkennen: Botaniker haben einen alten Merkspruch, bei dem man sich die Spitzen und die Buchten der fünflappigen Blätter anschauen muss. Beim Berg-Ahorn sind sowohl die Spitzen als auch die Buchten spitz, beim Spitz-Ahorn die Spitzen spitz und die Buchten sind rund.
Im blätterlosen Winter erkennt man den Berg-Ahorn an seinen grünen Knospen, wohingegen die des Spitz-Ahorns (Acer platanoides) rot erscheinen. Bei diesen erscheinen die Blüten vor den Blättern, beim Berg-Ahorn erst nach dem Blauttaustrieb.
Berg-Ahorn ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen