https://www.naturadb.de/pflanzen/rosmarinus-officinalis/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | buschig |
Höhe: | 50 - 200 cm |
Breite: | 80 - 100 cm |
Zuwachs: | 20 - 30 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | violett |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Blattfarbe: | dunkelgrün-silbrig |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | schmal, nadelartig, lederig, hart |
Blatt aromatisch: | ja (Rosmarin) |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Wildbienen: | 29 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
ist essbar |
Blätter, junge Triebe Verwendung: zum Würzen, Salate, als Tee |
Pflanzen je ㎡: | 4 |
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Rosmarin (Salvia rosmarinus, ehemals Rosmarinus officinalis) ist eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze, die zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört. Sie kommt ursprünglich aus der nördlichen Mittelmeerregion und ist bei uns nur selten aus Gärten ausgewildert anzutreffen.
Es handelt sich dabei um einen immergrünen, bis zu zwei Metern hohen Strauch mit aufrechten braunen Zweigen, die mit der Zeit unten verholzen und eine sich streifig ablösende Rinde bilden. Die in kurzen Abständen aufeinanderfolgenden gegenständigen Blätter sind 1-4 Zentimeter lang und 1-3 Millimeter breit, schmal-linealisch, mit einer dunkelgrünen runzeligen Oberseite, einer weiß filzig behaarten Unterseite und einem leicht nach unten hin eingerollten Rand. Sie haben einen charakteristischen aromatischen Geruch.
Die Blüten erscheinen zu 2-10 in Scheinquirlen in den oberen Blattachseln. Der glockige Kelch ist zweilippig, die Krone besteht aus einer zweilappigen Oberlippe und einer dreilappigen Unterlippe mit großem löffelförmigem Mittelteil. Ihre Farbe ist hellblau, seltener weiß oder rosa. Bei den Früchten handelt es sich um braune, verkehrt-eiförmige Klausen mit zahlreichen dunkelbraunen, länglich-eiförmigen Samen.
Rosmarinsträucher benötigen einen gut durchlässigen, humosen, steinigen oder sandigen und eher trockenen Boden mit viel Wärme und Sonne. Im Schatten vegetieren sie vor sich hin, und Staunässe ist das probateste Mittel, um die Büsche sicher umzubringen. Man sollte bedenken, dass er nicht völlig winterhart ist – bei strengen Frösten ist also im Freien ein wenig Winterschutz angesagt.
Rosmarin sollte man im späten Winter oder zeitigen Frühjahr noch vor dem Austrieb zurückschneiden, damit die Pflanzen buschiger werden und nicht von innen her verkahlen. Zudem bleiben sie bei regelmäßigem Stutzen wesentlich blühfreudiger. Auch wenn man in der Küche nur die Blätter verwendet, sollte man zur Ernte immer ganze Zweige abtrennen.
Am einfachsten gelingt die Vermehrung von Rosmarin, indem man von noch nicht vollständig verholzten Trieben Stecklinge abnimmt. Eine Aussaat ist ebenfalls möglich, aber sehr langwierig – die Samen brauchen viel Wärme, ausreichend Feuchtigkeit und mindestens einen Monat, bis sie überhaupt auskeimen.
Der Rosmarin ist nicht nur eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze für den Kräutergarten oder Apothekergarten. Im Blumenkasten oder in Töpfen auf Balkon und Terrasse bietet er Insekten auch in urbaner Umgebung reichlich Nahrung, er gilt als bienenfreundlich und gute Bienenweide. Hierfür sind einige klein bleibende Sorten besonders gut geeignet.
Rosmarin ist recht robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Nur bei feuchtem Wetter und nassem Stand kränkelt er und wird von Pilzkrankheiten wie Mehltau befallen. Blattläuse und Spinnmilben sind eher selten. Fraßfeinde wie Schneckenund Kaninchen hält er sich mit seinen etherischen Ölen erfolgreich vom Leib.
Die Bestäubung des Rosmarins erfolgt vor allem durch Honigbienen und Wildbienen. Bei großen Beständen können die blütensteten Honigbienen einen sortenreinen Rosmarinhonig sammeln. Er ist flüssig, hell bernsteinfarben und hat ein mildes aber intensives Aroma. Die Verbreitung der Samen übernehmen Ameisen.
Rosmarin war bereits in der Antike bekannt; die erste Erwähnung findet sich auf einer mesopotamischen Keilschrifttafel, und die alten Ägypter verwendeten ihn bei ihren Begräbniszeremonien.
Der Name lässt sich auf das lateinische ros marinus zurückführen, sinngemäß Tau des Meeres – vermutlich weil Rosmarin gerne an der felsigen Küste des Mittelmeeres wächst und morgens die Tautropfen an den Pflanzen hängen. Plinius d. Ä. und Dioskurides beschreiben ihn als Heilpflanze. Später fand er Eingang in die mittelalterlichen Kräuterbücher wie denen des Tabernaemontanus und Leonhart Fuchs. Die Landgüterverordnung Capitulare de villis Karls des Großen empfahl ihn ausdrücklich zum Anbau in Klostergärten und Landwirtschaft.
In der mediterranen Küche ist er ein beliebtes Gewürz für Fleisch-, Fisch-, Geflügel- und Kartoffelgerichte. In der Naturheilkunde verwendet man ihn innerlich als Mittel gegen Verdauungsbeschwerden und Krämpfe und in Bädern und Salben zur Förderung der Durchblutung. Nicht minder beliebt ist Rosmarin bei der Herstellung von Parfüms und Likören.
Die eingerollten Blätter und die dichte Behaarung der Unterseite dienen dem Wassersparen – so überlebt er im Sommer auch längere Trockenphasen.
Neben der Wildform bekommt man im Gartenfachhandel eine Reihe von Sorten, die teils etwas winterhärter sind und mit rosa, weißen oder dunkelblauen Blüten glänzen.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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RosmarinRosmarinus officinalisWildform | buschig 50 - 200 cm 80 - 100 cm | | ab 3,00 € | |
Garten-Rosmarin 'Arp'Rosmarinus officinalis 'Arp'frosthärter als andere Sorten | aufrecht, buschig 50 - 100 cm 50 - 100 cm | | ab 5,10 € | |
Rosmarin 'Blaulippe'Rosmarinus officinalis 'Blaulippe'angenehmer Blatt- und Blütenduft | aufrecht, verholzend , buschig 40 - 50 cm 40 - 50 cm | | ||
Rosmarin 'Blue Rain'Rosmarinus officinalis 'Blue Rain'flachwüchsige Sorte | flach, teppichartig, überhängend 20 - 25 cm 30 - 40 cm | | ab 8,10 € | |
Rosmarin 'Capri'Rosmarinus officinalis 'Capri'mattenartiger Wuchs | buschig, mattenartig, kriechend 40 - 50 cm 30 - 40 cm | | ||
Rosmarin 'Prostratus'Rosmarinus officinalis 'Prostratus'flacher Wuchs | flach, teppichartig, horstig 2 - 10 cm 20 - 30 cm | | ab 5,10 € | |
Kriechender RosmarinRosmarinus officinalis 'Repandus'flacher, kriechender Wuchs | kriechend, flach 30 - 40 cm 20 - 30 cm | | ||
Rosmarin 'Veitshöchheim'Rosmarinus officinalis 'Veitshöchheim'Heil- und Gewürzkraut | aufrecht, buschig 60 - 80 cm 30 - 50 cm |
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Rosmarin 'Weihenstephan'Rosmarinus officinalis 'Weihenstephan'robust und hellblaue Blüten | aufrecht, buschig 50 - 100 cm 40 - 50 cm | |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Rosmarin kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Als Heilpflanze ist er wegen seines aromatischen Rosmarinöls beliebt. Er enthält zudem Flavonoide, Gerbstoffe, Polyphenolsäure, Saponine und Bitterstoffe. Rosmarin wirkt krampflösend und hilft bei Gallenkoliken, Blähungen und Verdauungsbeschwerden. Seine durchblutungsfördernde Wirkung macht man sich vor allem bei Salben und Bädern zunutze, die sich bei Verspannungen, Rückenschmerzen und Muskelkater bewähren.
In Menstruation und Schwangerschaft sollten Frauen wegen der kreislaufanregenden Wirkung vorsichtig mit Rosmarintee und Rosmarinöl umgehen, und auch bei Kleinkindern sollte man auf Badezusätze mit etherischen Ölen generell verzichten. Auch für Asthmatiker sind diese nicht geeignet.
Beim Kochen kann man bei Fleisch-, Geflügel- und Fischgerichten die ganzen Zweige beim Marinieren oder Schmoren hinzufügen und hinterher einfach wieder entfernen. Bei getrocknetem Rosmarin funktioniert das nicht mehr. Hier kann man die Blätter vorher gründlich im Mörser oder Mixer zerkleinern oder mit dem Messer fein zerhacken, denn ganz sind sie beim Essen eine etwas stachlige Angelegenheit.
In der italienischen und französischen Küche ist Rosmarin ein beliebtes Gewürz, das man zum Würzen von Fleisch, Fisch, Eintöpfen und Kartoffelgerichten einsetzt. Man kann ihn auch auf Vorrat trocknen – das geschieht am besten mit ganzen abgetrennten Zweigen, von denen sich die getrockneten Blätter leicht abstreifen lassen. Frischer Rosmarin lässt sich auch mit viel Zucker zu einem Rosmarinsirup kochen, mit dem man im Sommer aromatische Erfrischungsgetränke oder Dressings und Süßspeisen herstellen kann.
Rosmarin ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen