https://www.naturadb.de/pflanzen/hieracium-aurantiacum/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | sauer |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Dachbegrünung geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | bodendeckend |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 20 - 40 cm |
Breite: | 10 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Dachbegrünung: | geeignet für Dachbegrünung |
Blütenfarbe: | orange |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmige Körbchen |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | lanzettlich, zungen- bis spatelförmig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 77 (Nektar und/oder Pollen, davon 16 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 4 |
Raupen: | 21 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 16 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 1/4 - gering |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten, Knospen Verwendung: Saft, Gemüse, Salat, Kapern |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Pflanzen je ㎡: | 8 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Orangerotes Habichtskraut oder Mausohr-Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) ist eine Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), die in den europäischen Gebirgen mittlerweile nur noch selten auf einer Höhe zwischen 1000 und 3000 Metern auf silikatreichen und grasigen Magerrasen, Magerweiden und an Wegrändern wächst, bei uns vor allem in den Alpen und Voralpen, im Harz und Schwarzwald. In Gärten erfreut es sich wegen der dekorativen orangefarbenen Blüten großer Beliebtheit.
Die mehrjährigen krautigen, 20-40 Zentimeter hohen und bis zu 30 Zentimeter breiten Stauden bilden oberirdisch wie unterirdisch reichlich Ausläufer; im Boden sind sie mit flachen Rhizomen versehen. Bodenständig findet sich eine Rosette aus Blättern; diese sind wintergrün, bis zu 20 Zentimeter lang und 1-4 Zentimeter breit, elliptisch bis lanzettlich, ganzrandig oder gesägt mit einer kleinen Spitze, dicht behaart und meistens grasgrün gefärbt. Oft sind die Spitzen rötlich gefärbt. Bei Verletzung sondern sie einen weißen Milchsaft ab.
Im Sommer erheben sich aus den Blattrosetten in dichten Gruppen schwarz behaarte und mit nur 1-4 kleinen Blättern besetzte Stängel, an deren Enden jeweils 2-25 der orangeroten bis orangebraunen, 8-10 Zentimeter breiten Köpfchen in kleinen Doldentrauben erscheinen. Abgesehen von der kräftigen Farbe erinnern sie an die Blüten von Löwenzahn und sind außen von einer einzelnen Reihe von Hüllblättern umgeben; die Kelchblätter sind auf kleine Schuppen reduziert. In den Körbchen stehen keine Röhrenblüten, sondern nur bis über 150 zwittrige Zungenblüten, die jeweils einschließlich Zunge bis zu 15 Millimeter lang werden. Aus ihnen entwickeln sich zylindrische und seitlich faltige, zur Spitze hin vergrößerte 1-2 Millimeter lange Achänen mit einem weißen borstigen Pappus am Ende.
Orangerotes Habichtskraut bevorzugt einen frischen und basenreichen, aber kalkarmen und vorzugsweise sauer-humosen Lehm- und Tonboden mit reichlich Licht oder zumindest Halbschatten. Zu viele Nährstoffe wie auch Staunässe sind tödlich, eine magere Erde reicht vollkommen aus. Das Kraut ist, wie es sich für einen Bewohner der Gebirge geziemt, in unseren Breiten winterhart – bis zu -28 °C machen ihm nichts aus.
Ein Schneiden oder sonstige Pflege ist bei Hieracium aurantiacum nicht erforderlich; nur wenn es sich über Gebühr im Garten auszubreiten droht musst Du es in seine Schranken verweisen.
Das Orangerote Habichtskraut verbreitet sich selbst durch Selbstaussaat und mithilfe von Ausläufern. Die Samen kannst Du im Freiland in Töpfen vorziehen. Die Horste lassen sich im Frühling oder im Herbst teilen und versetzen.
Der Alpenbewohner findet sich im Garten meistens als Bodendecker - im Steingarten, im Wildblumengarten, naturnahen Rasenflächen oder an trockenen Wänden und Böschungen. Mit seinen spärlichen Ansprüchen ist das Orangerote Habichtskraut auch für die Dachbegrünung oder als Kübelpflanze für Terrasse und Balkon geeignet.
Schädlinge und Krankheiten kommen bei dem äußerst widerstandsfähigen Orangeroten Habichtskraut so gut wie nie vor.
Das Orange der Blüten von Hieracium aurantiacum ist für Bienen praktisch unsichtbar; dafür reflektieren sie aber reichlich UV-Licht, das die Brummer zur Orientierung verwenden. Außer Honigbienen finden sich hier noch zahlreiche andere Insekten ein, darunter Fliegen und Schwebfliegen wie auch Schmetterlinge.
Die borstig behaarten Pappus versehenen Achänen werden vom Wind fortgetragen. Danach werden sie von Ameisen weiter verschleppt.
In vielen Regionen sind die natürlichen Bestände von Hieracium aurantiacum im Schwinden begriffen, zumal es immer weniger passende Lebensräume in Form von Trockenrasen gibt; ebenso spielt die Überdüngung in der Landwirtschaft dabei eine gewichtige Rolle. Daher stehen die Pflanzen vielerorts unter Schutz. Ausgraben und pflücken sollte man sie grundsätzlich nicht – im Gartenhandel bekommt man sie für kleines Geld.
Dagegen fühlt es sich andernorts oft zu wohl – in einigen Bundesstaaten der USA, Kanada und Australien gilt es als invasiver Neophyt, der die einheimischen Ökosysteme durcheinanderbringt.
Bisweilen läuft das Orangerote Habichtskraut im Gartenhandel auch unter den Bezeichnungen Pilosella aurantiaca oder Hieracium brunneocroceum. Wegen der behaarten Blätter nennt man es im Deutschen auch Mausohr-Habichtskraut. Der botanische Gattungsname Hieracium leitet sich vom griechischen hierax, Habicht ab, der lateinische Artname aurantiacum bedeutet orangerot.
Früher wurde das Kraut als Heilpflanze eingesetzt, wie viele anderen Habichtskräuter auch. Die darin enthaltenen Schleimstoffe, Cumarine, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe wirken entzündungshemmend, krampflösend und harntreibend. Die Volksheilkunde verwendet sie bis heute gegen Durchfall, Nierenerkrankungen und Wurmbefall.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Orangerotes Habichtskraut kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die meisten Habichtskräuter sind mehrjährige Stauden. Das im Garten wegen seiner strahlend orangefarbenen Blüten beliebte Orangerote Habichtskraut Hieracium aurantiacum überdauert mithilfe seines unterirdischen Rhizoms und bildet oberirdische und unterirdische Ausläufer, mit denen es seinen Bestand im Garten sichert.
Nein – man kann Hieracium aurantiacum sogar essen.
Orangerotes Habichtskraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen