In vielen Gärten gibt es Bereiche, die nur mit großen Schwierigkeiten zu bearbeiten und sauber zu halten sind. Wallanlagen und Hänge gehören definitiv dazu. Um hier die Pflegeintensität zu minimieren, ist die Verwendung von Bodendeckern als geschlossene Bepflanzung sehr zu empfehlen. Die ausgewählten Pflanzenarten müssen robust, schnell wachsend und pflegeleicht sein. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Bodendecker mit den variablen Standortverhältnissen zurechtkommen. Der obere Hangbereich ist deutlich trockener, als die untere Partie, südlich ausgerichtete Flächen heizen sich im Gegensatz zu nördlich liegenden kräftiger auf. Die dichte Bepflanzung mit Bodendeckern oder bodendeckenden Stauden schützt den Hang oder Wall vor unkontrollierter Bodenerosion. Starke Regenfälle spülen tiefe Rinnen in unbedeckte Hanganlagen, oder führen sogar zu breiten Erdrutschen. Eine Bepflanzung bremst die Wucht des Wassers und sorgt durch ihre Wurzelbildung für Festigkeit im Boden.
Gründe für eine Hangbepflanzung mit Bodendeckern:
- Unterdrückung von unerwünschtem Bewuchs
- Stabilisierung von Hängen und Wallanlagen
- Verschönerung des Gartens durch großflächige Pflanzflächen (beruhigende Optik)
- Schutz vor Austrocknung durch Beschattung des Bodens
Geeignete Bodendecker für den Hang:
Bodendecker-Rosen
Bodendecker-Rosen sind keine eigens gezüchtete Rosengruppe. Vielmehr werden sie nach ihrem Wuchsverhalten eingeteilt. Sie erreichen selten Höhen über 80 Zentimeter, wachsen bogig überhängend und unterdrücken verlässlich unerwünschten Aufwuchs. Besonders die einfach blühenden Sorten überzeugen durch einen kräftigen Duft und eine hohe Resistenz gegen Krankheiten und Pilzinfektionen. Auch Insekten freuen sich über eine Fläche mit Blüten, reich an Nektar und Pollen. Man pflanzt drei bis sechs Exemplare pro Quadratmeter.
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Efeu (Hedera helix)
Ein echter Klassiker unter den Bodendeckern. Efeu will einen feuchten, schattigen bis halbschattigen Standort. Daher eignet er sich nicht für die oberen Hang- und Wallpartien. Fühlt er sich wohl, macht er Jahrestriebe von bis zu 150 Zentimetern Länge, die bei Erdkontakt weitere Wurzeln bilden. Er unterdrückt Wildkräuter und sorgt durch sein Wurzelgeflecht für stabile Bodenverhältnisse. Der immergrüne Bodendecker sorgt im Winter für grüne Gartenflächen und mit Raureif verzierte Hingucker.
Zwergmispel (Cotoneaster in Sorten)
Zu den Zwerg- oder Felsenmispeln gehören rund 60 Arten. Darunter über drei Meter hoch werdende Sträucher, aber auch flach über den Boden kriechende Exemplare. Die Sorte "Parkteppich" schmiegt sich an die Boden- oder Felskonturen an und bildet schnell verholzende, braune Triebe mit länglichen, immergrünen Blättern. Die im Juni zahlreich erscheinenden kleinen, weißen Blüten locken Insekten an. Im Herbst sorgen die leuchtend roten Beeren für Begeisterung bei den Vögeln. Cotoneaster mögen sonnige bis halbschattige Standorte. Sie sorgen durch kräftige Wurzelbildung für sichere Hanglagen. Sechs bis sieben Pflanzen pro Quadratmeter genügen für ein schnelles Bedecken des Bodens.
Kriechwacholder (Juniperus horizontalis)
Der in Nordamerika heimische Kriechwacholder fühlt sich auch in unseren Breiten sehr wohl. Verlässlich winterhart und resistent gegen lange Trockenheit gilt er als anspruchsloser Bodendecker. Seine Zweige bilden mattenartige, sich im Alter überlappende, sehr dichte, etwa 30 Zentimeter hohe Pflanzen. An sonnigen Standorten gedeiht der immergrüne Wacholder am eindrucksvollsten. Er ist auch sehr beliebt auf Gräbern und in Pflanzkübeln. Sollte er nach Jahren einmal zu breit werden, können Sie ohne weiteres beherzt zur Gartenschere greifen.
Heckenmyrte (Lonicera nitida "Maigrün")
Die Heckenmyrte punktet mit ganzjährig frisch-grün leuchtendem Laub, welches zu ihrem Sortennamen führte. Sie wächst sehr schnell und bildet bis zu einem Meter hohe, dichte Büsche. Bei Bodenkontakt bilden die Zweige neue Wurzeln. Die unscheinbaren, gelblich weißen Blüten sind im Mai Insektenmagneten. Die daraus entstehenden roten Beeren dienen im Herbst Vögeln und Kleintieren als Nahrung. Volle Sonne und Halbschatten sind geeignete Standorte. Fünf Pflanzen genügen, um einen Quadratmeter schnell zu bedecken. Lonicera ist sehr schnittverträglich und kann ebenfalls als Formgehölz oder kleine geschnittene Hecke ausgebildet werden.