https://www.naturadb.de/pflanzen/geranium-macrorrhizum/
Licht: | Sonne bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | wuchernd |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 15 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kronblättrig, radiärsymmetrisch |
Thematisch passende Pflanzen:
Blattfarbe: | tiefgrün |
Blattform: | rund bis rundlich |
Wildbienen: | 5 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 3 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 1 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
Pflanzen je ㎡: | 16 |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Balkan-Storchschnabel, Großwurzeliger Storchschnabel oder Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) ist ein beliebter Bodendecker aus dem Südosten Europas – Alpen, Apenninen, Karpaten und Balkan. Er gehört zur gleichnamigen Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Die Pflanzen verwildern eher selten aus Gärten, aber stellenweise gelten sie bereits als eingebürgert. Sie wachsen bevorzugt in Wäldern und Gebüschen an schattigen Mauern, Geröllhalden und Bergwiesen, gerne im Umkreis von Ruinen wie alten Burgen und verlassenen Häusern.
Es handelt sich beim Balkan-Storchschnabel um eine locker buschig wachsende immergrüne Staude mit einem kräftigen, bis zehn Zentimeter langen verholzenden Rhizom (daher auch Großwurzeliger Storchschnabel), die eine Wuchshöhe von 15-30 Zentimetern und eine Breite von bis zu 60 Zentimetern erreicht. Die stets straff aufrechten Stängel sind lang behaart und kurz drüsig. Am Grund steht eine Rosette von hellgrünen Blättern, an den Stängeln jeweils nur ein einzelnes Blattpaar; diese sind im Umriss fünf- bis achteckig und 5-7-lappig mit verkehrt eiförmigen Abschnitten und gekerbtem und/oder gezähntem Rand, klebrig und stark aromatisch duftend. Sie werden 10-20 Zentimeter lang, haben eine graugrüne Oberseite und eine etwas hellere Unterseite und verfärben sich gegen Ende des Jahres mit einer rötlichen Herbstfärbung, vor allem bei sonnigem Stand. Am Grund der langen Blattstiele stehen spitz-eiförmige häutige und braune Nebenblätter.
Die Blüten erscheinen im Frühsommer in doldenartigen Büscheln zu 4-9 Exemplaren gehäuft an den Enden der Triebe. Sie stehen aufrecht an drüsigen Stielen, sind flach ausgebreitet und 3-5 Zentimeter breit, zwittrig, sternförmig und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Dabei sind die von einer langen Granne gekrönten Kelchblätter verwachsen und bilden eine beinahe kugelförmige aufgeblasene Glocke, die von den rosa bis hellpurpurnen oder seltener rein weißen Kronblättern überragt wird. Diese sind 15 Millimeter lang und am Grund genagelt. Die bis zu zwei Zentimeter langen Staubblätter und Griffel ragen weit aus der Krone hervor.
Bei den bis zu sechs Zentimeter langen Früchten handelt es sich um die für die Gattung typischen Achänen, die in ihrer Form an den Schnabel von Störchen erinnern. Im Inneren der fünf Kammern stehen fünf glatte Samen auf Abruf bereit, um bei Reife katapultartig davongeschleudert zu werden – oft über große Strecken.
Die große Stärke bei diesem beliebten Bodendecker: Der Balkan-Storchschnabel wächst selbst im Schatten und bildet dort flott große zusammenhängende Teppiche, die reichhaltig blühen. Halbschatten ist ihm aber lieber, dort blüht er deutlich ergiebiger als an dunklen Stellen. Er benötigt einen eher trockenen und normal bis nährstoffreichen, kalkhaltigen und mild-humosen, gerne auch steinigen Lehmboden.
Eigentlich kann man den Balkan-Storchschnabel auch sich selbst überlassen. Besser blüht er allerdings, wenn man ihn jedes Jahr nach der Blüte einmal kräftig bis auf eine Handbreit über den Boden einkürzt. Noch eine Handvoll gut abgehangenen Kompost dazu, und sie wachsen perfekt weiter und blühen im nächsten Jahr umso reichhaltiger.
Am einfachsten gelingt die vegetative Vermehrung, indem man die Pflanzen teilt und verpflanzt. Sie wachsen schnell und zuverlässig an. Die Wildart lässt sich auch mit Samen vermehren, bei den Sorten kann es bei der Aussaat von selbst gesammelten Samen zu Überraschungen kommen, da man nie weiß, wer als Pollenspender die Vaterrolle übernommen hat.
Am besten pflanzt man den Balkan-Storchschnabel gleich in größeren Gruppen, sodass die Stauden am Rand von Gehölz, in Blumenbeeten, im Steingarten und an Hängen und Böschungen gut zur Geltung kommen. Maximal zehn Pflanzen pro Quadratmeter reichen völlig aus, der Bodendecker wuchert zwar nicht wie viele andere Arten, nimmt den ihm zur Verfügung stehenden Platz aber recht schnell ein. Auch für die Unterpflanzung von Straßenbäumen ist er gut geeignet – er lässt kein Unkraut hochkommen und hält mit seinem intensiven Duft wildpinkelnde Hunde fern.
Der Balkan-Storchschnabel ist recht robust und wird selten von Krankheiten oder Schädlingen geplagt, aber bisweilen stellen sich Mehltau und Rostpilze an den Blättern ein.
Der Nektar ist beim Balkan-Storchschnabel nicht besonders versteckt, sondern recht leicht erreichbar. Das wissen die sonst durch aufwändige Konstruktionen abgehaltenen Fliegen, Käfer und Wanzen zu schätzen, die hier auch einmal den Tisch gedeckt bekommen. Dessen ungeachtet finden sich aber auch jede Menge Bienen und auch Schmetterlinge an den kleinen rosa Blüten ein.
Die Verbreitung der Samen übernimmt der sagenhafte Schleudermechanismus, bei dem sich die Schnäbel von der Basis her einrollen und sich ihrer Fracht auf spektakuläre Art und Weise entledigen.
Der Balkan-Storchschnabel ist nicht nur eine gute Bienenweide, sondern auch eine alte Heilpflanze. Blätter und der große Wurzelstock enthalten ein ätherisches Öl mit Antioxidantien in Form von Flavonoiden, Sesquiterpenen, Quercetin, Gallussäure, Ellagsäure und Chinasäure. Das Sesquiterpen Germacron hat eine hohe antimikrobielle Aktivität, etwa gegen das sporenbildende Bodenbakterium Bacillus subtilis.In der lokalen Volksmedizin gilt der alkoholische Extrakt als besonders gesund und heilsam. Unter anderem als Aphrodisiakum. Auf bulgarisch heißt die Pflanze zdravec, Gesundheit. Zdravec-Öl wird in der Parfümerie als Trägerstoff und für die Aromatherapie verwendet.
Seinen deutschen Namen Fels-Storchschnabel hat er von seiner Vorliebe für schutthaltige Felsplätze; im Gartenfachhandel klingt Balkan-Storchschnabel, benannt nach seiner Herkunft, natürlich eindeutig exotischer. Neben der Wildart bekommt man auch eine ganze Reihe von Sorten und Hybriden zu kaufen, die sich in der Größe und Farbe der Blüten sowie in der Wuchshöhe voneinander unterscheiden.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Balkan-StorchschnabelGeranium macrorrhizumWildform | wuchernd 15 - 30 cm | | ab 5,40 € | |
Balkan-Storchschnabel 'Bevan'Geranium macrorrhizum 'Bevan'angenehmer Blatt- und Blütenduft | kissenartig bis kissenbildend, rhizombildend, stark 30 - 40 cm 25 - 30 cm |
| ab 5,40 € | |
Balkan-Storchschnabel 'Camce'Geranium macrorrhizum 'Camce'zart violettrosa Blüten | polsterbildend, kissenartig, flach 30 - 40 cm 20 - 30 cm |
| ab 5,40 € | |
Balkan-Storchschnabel 'Czakor'Geranium macrorrhizum 'Czakor'sehr winterhart | kissenartig, rihzombildend, stark, kriechend 30 - 40 cm 20 - 30 cm |
| ab 3,70 € | |
Balkan-Storchschnabel 'Ingwersen'Geranium macrorrhizum 'Ingwersen'zart rosa Blüten | kissenartig bis kissenbildend, rhizombildend, schwach 20 - 40 cm 25 - 30 cm |
| ab 4,30 € | |
Balkan-Storchschnabel 'Olympos'Geranium macrorrhizum 'Olympos'bienen- und insektenfreundliche Pflanze | buschig, breit wachsend 20 - 35 cm 10 - 20 cm |
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Balkan-Storchschnabel 'Prionia'Geranium macrorrhizum 'Prionia'bienen- und insektenfreundliche Pflanze | kissenartig, bodendeckend 20 - 30 cm 20 - 30 cm |
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Balkan-Storchschnabel 'SpessartGeranium macrorrhizum 'Spessart'winterhart und pflegeleicht | teppichbildend, flächendeckend 20 - 40 cm 30 - 40 cm | | ab 3,70 € | |
Balkan-Storchschnabel 'White Ness'Geranium macrorrhizum 'White Ness'weiße Blüten | aufrechte Stängel, kleinwüchsig 15 - 25 cm 10 - 20 cm | | ab 4,20 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Balkan-Storchschnabel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Interessante Kombinationen sind mit weiteren Storchschnabel-Arten möglich, wobei beispielsweise der Knotige Storchschnabel ebenfalls Schatten verträgt. Ansonsten kann man ihn auch mit Busch-Windröschen, Schlüsselblumen und Lungenkraut oder ganz einfach mit Gräsern kombinieren.
Ja, kein Problem. Er kommt zwar aus dem etwas wärmeren Südosten Europas, insbesondere den Balkan-Staaten, verträgt aber die hiesigen Wintertemperaturen ohne Murren. Er überdauert mithilfe seines für einen Storchschnabel riesigen Rhizoms, das ihm auch den Namen Großwurzeliger Storchschnabel eingebracht hat. Der botanische Artname macrorrhiza bedeutet im Griechischen nichts anderes.
Der Balkan-Storchschnabel oder Felsen-Storchschnabel blüht vom Juni bis in den August. Dabei glänzt er mit einer Vielzahl von 2-3 Zentimeter großen rosa Blüten, die bei einigen Sorten auch dunkelrosa oder weiß sein können.
Mit seinem Blattwerk aus 5-7-lappigen drüsig-aromatischen Blättern ragt der Balkan- oder Felsen-Storchschnabel 10-30 Zentimeter empor. Überragt werden sie von den meist zartrosa Blüten und Früchten, bei denen der Kelch charakteristisch rot und kugelig aufgeblasen erscheint. Wer buddeln möchte: Das feste und verholzende Rhizom des Großwurzeligen Storchschnabels ist unverkennbar und riecht ebenso aromatisch wie die Blätter.
Der Balkan-Storchschnabel liebt zwar den Halbschatten, kommt aber im Gegensatz zu den meisten anderen Geranium-Arten auch mit Schatten zurecht. Sonne macht ihm aber ebenfalls nichts aus, hier bekommt er sogar eine besonders schöne rote Herbstfärbung. Er liebt einen durchlässigen, frischen und fruchtbaren Lehmboden. Steine und Kalk sind dabei kein Problem, ganz im Gegenteil – in freier Wildbahn wächst er auch gerne in der Umgebung alter Ruinen. Am Rand von Gehölzen oder in Blumenbeeten ist er ein dankbarer Bodendecker, der auch nicht zum Wuchern neigt und überschaubar bleibt.
Schau Dir die Früchte an, dann wird es Dir schlagartig klar. Tatsächlich sehen die kleinen spitzen Dinger wie der Schnabel eines Storchs oder Kranichs aus. Der botanische Gattungsname Geranium leitet sich in der Tat vom griechischen ghéranos für Kranich ab, wie bereits Plinius d.Ä. in seiner Historia naturalis schreibt. Mit der Geranie aka Pelargonie wie im deutschen Sprachgebrauch üblich hat Geranium allerdings nichts zu tun, mit der ist der Storchschnabel nur entfernt verwandt.
Der Balkan-Storchschnabel Geranium macrorrhizum ist nicht nur eine ausdauernde mehrjährige Staude, sondern darüber hinaus auch immergrün. Heißt die Blätter bleiben im Herbst erhalten, auch wenn sie sich hier deutlich rot verfärben.
Balkan-Storchschnabel ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen