https://www.naturadb.de/pflanzen/senecio-jacobaea/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Höhe: | 50 - 90 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | leierförmig fiederteilig, stumpf gezähnt |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 67 (Nektar und/oder Pollen, davon 5 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 7 |
Raupen: | 25 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 29 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone; gut geeignet für Hotspot-Zone |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Jakobs-Greiskraut oder Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). In Europa und Westasien heimisch ist es inzwischen weltweit verbreitet und findet sich zerstreut auf Weiden, grasigen Böschungen und an Waldrändern.
Die zweijährige oder ausdauernde Pflanze bildet im ersten Jahr eine grundständige Rosette, die einem tief hinabreichenden Rhizom entspringt. Erst im zweiten Jahr bilden sich die Blütenstände, die bis zu 90 Zentimetern Höhe erreichen. Die Blätter sind leierförmig fiederteilig, mit unregelmäßigen und stumpf gezähntem Rand und den Stängel teils umfassenden Öhrchen.
Bei den großen und blütenreichen Blütenständen handelt es sich um Schirmrispen, die aus korbartigen Teilblütenständen zusammengesetzt sind. Die 1,5-2,5 Zentimeter großen Korbblüten haben schwarzspitzige Hüllblätter, grüne und in einer Walze stehende Kelchblätter sowie goldgelbe Röhrenblüten in der Mitte und schmal-elliptischen Zungenblüten am Rand. Als Früchte bilden sich Achänen mit großem borstigem Pappus als Flugeinrichtung
An seinen natürlichen Standorten bevorzugt das Jakobs-Greiskraut einen mäßig frischen oder wechselfrischen nährstoff- und basenreichen humosen Lehmboden, der gerne tonig sein darf. Es braucht viel Licht und steht am liebsten in Sonne oder Halbschatten.
Ein Schnitt ist beim Jakobs-Greiskraut zum endgültigen Entfernen und zur Entsorgung welker Teile erforderlich. Beim Hantieren sollte man wegen der Giftstoffe vorsichtshalber Handschuhe tragen.
Die Vermehrung von Jakobs-Greiskraut erfolgt mit den Samen. Und das fleißig – eine einzige Pflanze produziert mehrere 10.000 Samen pro Saison und sorgt für Selbstaussaat.
Das Jakobs-Greiskraut siedelt sich zumeist von selber im Garten an und ist bei vielen Gärtnern ob seiner Giftigkeit nicht besonders geschätzt. Dabei sollte man aber den ökologischen Wert für viele Insekten nicht vergessen und einige Pflanzen stehenlassen, sofern keine Gefahr für Kinder oder Haustiere davon ausgeht. Dann ziert es naturnahe Wiesen mit seinem reichen Blütenschmuck.
Blattläuse sind am Jakobs-Greiskraut allgegenwärtig, und an den Blättern treten mitunter Rostflecken auf. Ansonsten ist die Pflanze sehr robust und hält sich die Mehrzahl potentieller Schädlinge mit ihren Giftstoffen vom Leib.
Die Blüten des Jakobs-Greiskrautes bestäuben vor allem Honigbienen und Fliegen. Elf Wildbienen finden sich hier ein, um Pollen zu sammeln, vor allem Sandbienen (Andrena spec.) und Schmalbienen (Lasioglossum spec.).
Zehn Schmetterlinge nutzen die Blüten des Jakobs-Greiskrautes als Nektarlieferanten und/oder als Raupenfuter, darunter auch die stark gefährdeten Arten Verkannter Goldruten-Blütenspanner (Eupithecia orphnata) und der Blassgelbe Besenginsterspanner (Hypoxystis pluvaria). Vergleichsweise häufig anzutreffen ist hingegen der namengebende Jakobskraut-Bär (Tyria jacobaea). Die Raupen vertragen die Giftstoffe nicht nur problemlos, sondern machen sich damit auch für Fressfeinde ungenießbar.
Die Verbreitung der Achänen erfolgt mit dem Wind, aber auch durch Anhaften an Tieren und Menschen wie auch landwirtschaftlichen Maschinen und Autos. Dementsprechend häufig findet man die Pflanzen auf Äckern und Straßenrändern, selbst auf dem Mittelstreifen von Autobahnen.
Den Namen hat die Art von ihrer Blütezeit um den Namenstag des Heiligen Jakob am 25. Juli. Senecio kommt vom lateinischen Wort für Greis, und die Bezeichnung Kreuzkraut ist lediglich eine Verballhornung von Greiskraut.
Wegen der darin enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist das Jakobs-Greiskraut für den Menschen giftig, denn sie schädigen die Leber und gelten als krebserregend. In den Blüten ist die Giftstoffkonzentration besonders hoch. Auf Weiden ist es nicht gerne gesehen, da es auch Nutztieren schadet. Dagegen sind einige Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen immun gegen das Gift.
Der Giftstoffgehalt ist auch der Grund, warum man das Jakobs-Greiskraut heutzutage nicht mehr als Heilpflanze verwendet.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Während Kaninchen und Meerschweinchen die Blätter des Jakobs-Kreuzkrautes gefahrlos mümmeln, sind diese für Menschen und viele Tiere hochgiftig. Pferde verschmähen es meistens wohlweislich, wohingegen Kühe und Schafe es fressen und sich vergiften können. Beim Menschen beeinträchtigen die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide die Leberfunktion, sodass es beim Verzehr großer Mengen zu Leberversagen kommen könnte. Trotz seiner Giftigkeit sollte man bedenken, dass das Jakobs-Greiskraut eine wichtige ökologische Rolle spielt und für Bienen, Fliegen und Schmetterlinge eine wichtige und reichhaltige Futterquelle darstellt.
Das Jakobs-Kreuzkraut ist ganzjährig giftig, vor allem zur Blütenzeit, denn die Blüten enthalten rund doppelt so viele Pyrrolizidinalkaloide wie die Blätter. Junge Pflanzen sind vergleichsweise arm an Giften und Bitterstoffen, sodass sie mitunter von Tieren gefressen werden, denen die Kost nicht bekommt. Alte Exemplare sind vergleichsweise zäh und bitterschmeckend, sodass die Gefahr hier geringer ist. Besonders gefährdet sind Pferde, wohingegen Kaninchen und Meerschweinchen das Kraut sorglos vertilgen.
Das Jakobs-Greiskraut vermehrt sich mit seinen Achänen, die einen großen weißen Pappus aufweisen. Mit ihrer Hilfe verbreiten sich die Samen durch den Wind, aber auch durch Anhaften an Fell von Tieren, Schuhsohlen oder mit landwirtschaftlichen Maschinen. Entsprechend häufig findet es sich an Feldwegen, auf Weiden und an Straßenrändern.
Jakobs-Greiskraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen