Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Markus Wichert
Naturgärtner
Was ist Zottige Wicke?
Zottige Wicke oder Zottelwicke (Vicia villosa) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Man findet die bis zu 120 Zentimeter hoch rankenden ein- oder zweijährigen Pflanzen ziemlich häufig auf Getreideäckern, an den Rändern von Wegen und Hecken, auf Schuttplätzen oder als Futterpflanze angebaut.
Sie wurzelt bis zu 80 Zentimeter tief. Die Stängel sind dicht abstehend weichhaarig und tragen die wechselständig stehenden Blätter. Diese sind gefiedert mit 6-12 Paaren von länglich-lanzettlichen Fiederblättchen, von denen die äußersten oft teilweise in Ranken umgewandelt sind. Am Blattgrund stehen halbpfeilförmige Nebenblätter. Die dichten Trauben sind lang gestielt und umfassen 10-30 Blüten mit lang gewimperten Kelchzähnen und 15-20 Millimeter langen blauvioletten Kronen. Es handelt sich dabei um die typischen fünfzähligen zygomorphen Schmetterlingsblüten dieser Familie. Die braunen Schoten beinhalten bis zu zehn rundliche Samen.
Zottige Wicke im Garten
Standort
Die Zottige Wicke ist recht anspruchslos, wächst aber am besten auf einem sommerwarmen und lockeren, mäßig trockenen und nährstoffreichen neutralen bis mäßig sauren und humosen Sand- oder Lehmboden.
Schnitt
Geschnitten wird die Zottelwicke vor allem zur Ernte oder wenn man sie als Gründünger verwenden möchte.
Vermehrung
Eine Vermehrung mit Samen ist problemlos möglich.
Verwendung
Die Zottelige Wicke ist nicht nur eine hübsche Pflanze für naturnahe Wiesenränder, Hecken und Mauern, sie ist auch eine gute Gründüngung und ausgezeichnete Bienenweide.
Schädlinge
Schädlinge und Krankheiten spielen bei der robusten Zottelwicke keine große Rolle.
Ökologie
Die Bestäubung der Zotteligen Wicke übernehmen vor allem Bienen. Den Pollen holen sich die beiden Wildbienen Osmia acuticornis und Andrena schencki für ihre Nachkommen.
Wissenswertes
Die Zottelige Wicke ist eine alte Kulturpflanze und ein proteinreiches Futterkraut, das sich dank ihrer stickstoffbindenden Wurzelknöllchen auch für die Bodenverbesserung eignet. Oft baut man sie dafür zusammen mit Roggen oder Weizen an, an deren Stängeln sie sich hochranken können.
Was sind einjährige Pflanzen?
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Markus Wichert
Naturgärtner
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