https://www.naturadb.de/pflanzen/securigera-varia/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | kletternd, wuchernd |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 40 - 120 cm |
Breite: | 70 - 90 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | schmetterlingsartig |
Blütenduft: | ja (Honig) |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | länglich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 41 (Nektar und/oder Pollen, davon 3 spezialisiert) |
Raupen: | 19 (davon 9 spezialisiert) |
Käfer: | 1 |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist giftig: | alle Pflanzenteile |
Aussaat: | |
Keimer: | Dunkelkeimer, Warmkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,5 cm |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Bunte Kronwicke (Securigera varia) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Man findet sie zerstreut in Wald- und Gebüschsäumen, an Böschungen und Dämmen, Wegrändern, Steinbrüchen, Halbtrockenrasen und in lichten Gebüschen.
Die mehrjährige krautige Pflanze hat ein ausgeprägtes Wurzelsystem, wird 40-120 Zentimeter hoch und rankt sich an umliegenden Gebüschen empor. Ihre aufsteigenden Stängel sind kantig und mit wechselständig stehenden Blättern versehen. Diese sind 6-12 paarig gefiedert, mit ovalen bis linealischen Fiederblättchen. Ihre Blütenstände erscheinen erst ab dem zweiten Jahr; es sind Dolden mit 15-20 Einzelblüten. Diese Blüten sind typische fünfzählige zwittrige und zygomorphe Schmetterlingsblüten mit rötlicher Fahne, violetter Schiffchenspitze und weißen Flügeln. Als Früchte bilden sie 2-5 Zentimeter lange vierkantige Schoten mit gebogenem Schnabel und Einschnürungen um die Samen. Bei der Reife brechen sie an diesen Bruchstellen auseinander.
Die Bunte Kronwicke wächst am liebsten auf einem basenreichen, neutralen bis milden, gut durchlässigen Boden und mit viel Licht.
Wenn die Pflanzen sparrig werden, sollte man sie bis zum Grund zurückschneiden und so verjüngen.
Die Vermehrung erfolgt mit Samen oder mit nicht voll verholzten Stecklingen. Es handelt sich dabei um Kältekeimer, die man am besten im Herbst an Ort und Stelle im Garten aussät. Die Pflanze vermehrt sich auch vegetativ durch Wurzelausläufer.
Die Bunte Kronwicke macht sich mit ihrem rankenden Wuchs gut in Staudenbeeten oder an Mauern und Zäunen. Sie ist auch ein guter Bodenfestiger für Böschungen und Hänge und bindet mit ihren Wurzelknöllchen Stickstoff aus der Luft, sodass man sie auch zur Bodenverbesserung einsetzen kann. Darüber hinaus ist sie eine ausgezeichnete Bienenweide und Raupennahrung für Schmetterlinge.
Krankheiten und Schädlinge spielen bei der robusten Bunten Kronwicke keine Rolle.
Die selbststerile Bunte Kronwicke wird vor allem durch Bienen bestäubt. Sie dient ca. 41 Wildbienen als Pollenquelle, darunter drei Spezialisierten. 19 Schmetterlinge nutzen sie als Raupenfutter. Hierzu zählen auch bedrohte Arten und einige Bläulinge, Weißlinge und Widderchen. Die Verbreitung der Samen erfolgt mit Tieren.
Botaniker haben die Gattung Securigera erst vor einigen Jahren neu aufgestellt, früher lief die Bunte Kronwicke unter der Bezeichnung Coronilla varia. Als Heilpflanze spielt sie wegen der schwankenden Giftstoffgehalte keine Rolle mehr; früher nutzte man sie in der Volksheilkunde gegen rheumatische Beschwerden und als Brechmittel. Für Pferde ist sie giftig, wohingegen Wiederkäuer wie Kühe und Schafe die Pflanzen unbeschadet fressen können. Bei diesen werden die toxischen Nitroverbindungen von den Pansenbakterien abgebaut und unschädlich gemacht. Dagegen leiden Pferde nach dem Genuss größerer Mengen an Wachstumsstörungen und Lähmungen, die im Extremfall zum Tod führen können.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Auf das Essen von Kronwicken sollte man lieber verzichten – die Pflanzen bilden eine Reihe von Giftstoffen, die ähnlich wie die des Fingerhutes die Herzfunktion angreifen. Das gilt insbesondere für die Samen, die Hydroxycumarine und Glykoside wie Coronillosid enthalten. Daher sind die Pflanzen auf der Weide für Pferde giftig, bei großen Mengen mitunter sogar tödlich. Dagegen können Rinder, Schafe oder Ziegen die Bunte Kronwicke unbeschadet fressen, denn bei Wiederkäuern machen die Mikroorganismen des Pansens die toxischen Nitroglykoside unschädlich.
Bunte Kronwicke ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen