https://www.naturadb.de/pflanzen/pisum-sativum/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 50 - 200 cm |
Breite: | 40 - 60 cm |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | zygomorph, zwittrig |
Fruchtfarbe: | grün |
Fruchtaroma: | süßlich |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | eiförmig bis breit-elliptisch, abgerundet, ganzrandig |
Wildbienen: | 57 (Nektar und/oder Pollen, davon 20 spezialisiert) |
Raupen: | 5 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 4 |
Nektarwert: | 1/4 - gering |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Gemüse, Salat |
Aussaat: |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Erbse (Pisum sativum), auch Gartenerbse, Saaterbse oder Speiseerbse genannt, ist eine alte Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Das einjährige oder winterannuelle Kraut rankt mit bis zu zwei Metern langen Stängeln, die vierkantig, innen hohl und ebenso wie die Blätter von blaugrüner Farbe sind. Dabei sorgen die verzweigten dünnen Ranken am Ende der gefiederten Blätter für feste Verankerung. Die Laubblätter sind ein- bis dreifach gefiedert, mit eiförmigen bis breit-elliptischen Fiederblättchen mit ganzem oder schwach gesägtem Rand. Am Grund ihrer Stiele stehen zwei verwachsene, bis zu zehn Zentimeter lange halbherzförmige Nebenblätter.
Die zwittrigen Schmetterlingsblüten der Gartenerbse stehen zu zweit oder zu dritt in einer kleinen Traube, mit einem zentimeterlangen Stiel und fünf grünen lanzettlichen Kelchblättern. Die Kronblätter sind weiß und bei einigen Unterarten unterschiedlich weiß und lila gefärbt. Als Hülsenfrüchte erscheinen nach der Bestäubung die typischen grünen Schoten, die bis zu zwölf Zentimetern lang und bis zu zweieinhalb Zentimeter dick werden und bis zu zehn Samen enthalten. Mit zunehmender Reife verfärben sich die Hülsen braun, gelb oder schwarz und geben die maximal knapp zentimetergroßen Erbsen frei. Diese sind rund, abgeflacht bis fast quadratisch, glatt oder runzelig, in der Reife grün, gelb oder braun.
Erbsen benötigen einen durchlässigen, leicht feuchten Boden und viel Sonne. Sie gelten als Schwachzehrer, die dem Boden nur wenige Nährstoffe entziehen – im Gegenteil, sie sorgen sogar mit ihren Wurzeln für die Anreicherung von Stickstoff. Die Nährstoffkombination ist allerdings so spezifisch, dass eine zweite Erbsengeneration kaum noch etwas vorfindet. Daher sollte man Erbsen an der gleichen Stelle im Gemüsebeet nur mit einigen Jahren Abstand aussäen.
Im Sommer muss man gegebenenfalls auf ausreichendes Gießen achten, spätestens wenn die Blätter alle Viere von sich zu strecken beginnen.
Ein Schneiden der Erbsenpflanzen ist nicht nötig, bestenfalls kann man sie beim Klimmen mit Rankhilfen unterstützen. Die reifen, prall gefüllten Schoten müssen regelmäßig eingesammelt werden, bevor sie ausreifen – es sei denn, man will sie später trocknen, etwa für Erbeneintopf oder als Saatgut fürs darauffolgende Jahr.
Die Vermehrung der Erbse erfolgt durch Samen, die man im Herbst in Oktober und November oder im Frühjahr von März bis Juni aussät.
Erbsen werden im Gemüsebeet angepflanzt.
Insbesondere die jungen Triebe werden von Blattläusen heimgesucht. Erdraupen, die Larven einiger Eulenfalter, machen sich über die unterirdischen Teile der Erbse her. Spezialisiert haben sich Erbsenkäfer (Bruchus pisorum), Erbsenwickler (Cydia nigricana) und Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum).
Das meisten an Nährstoffen holt sich die Erbse durch eine Symbiose mit Knöllchenbakterien der Gattung Rhizobium. Sie binden Stickstoff aus der Luft, verbessern die Versorgung mit Phosphaten und bekommen dafür im Gegenzug Zucker aus der Photosynthese. Dadurch steigt der Stickstoffgehalt im Boden im Wurzelbereich der Erbsenpflanzen.
Erbsen sind Selbstbefruchter, die nicht auf die Hilfe von Insekten bei der Bestäubung angewiesen sind. Trotzdem locken sie mit ihrem leichten Honigduft und reichhaltigem Nektar. Die langen Röhren der Blüten und ihr Schließmechanismus machen Letzteren nur kräftigen Bestäubern mit langem Rüssel zugänglich. Dazu gehört bei uns in Deutschland die Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum), während Honigbienen leer ausgehen.
Für die Blätter als Raupenfutter interessieren fünf nachtaktive Schmetterlinge wie die Erbseneule (Melanchra pisi) und die Gammaeule (Autographa gamma), die vielen Gärtnern bei ausgiebigem Befall eher als Schädlinge gelten.
Die geringe Zahl an Besuchern zeigt, dass die aus Kleinasien stammende Erbse in Mitteleuropa immer noch ein Fremdling ist.
Die Verwendung der Erbse durch den Menschen reicht weit zurück, wie Funde aus der Jungsteinzeit beweisen. Von Kleinasien ausgehend verbreitete sich ihr Anbau mit zunehmendem Ackerbau und Viehzucht über Europa und inzwischen weltweit aus. Beliebt waren sie vor allem, weil sich die Samen trocknen und über Jahre aufbewahren lassen. Zerstoßen und zu Brei verarbeitet waren sie eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel vergangener Zeiten.
Die Samen der Erbse sind reich an Kohlenhydraten und Eiweißen und daher auch als Tierfutter beliebt. Roh sind sie aufgrund der darin enthaltenen Lektine nur schwer verdaulich. Diese finden sich hier allerdings nicht in so reichhaltigen Mengen wie in Bohnen und anderen Hülsenfrüchten.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte |
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ErbsePisum sativumWildform | krautig 50 - 200 cm 40 - 60 cm |
| süßlich, grün |
Schalerbse 'Allererster Mai'Pisum sativum 'Allererster Mai' | rankend 60 - 80 cm 40 - 60 cm |
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Schalerbse 'Douce Provence'Pisum sativum 'Douce Provence' | niedrig 50 - 60 cm |
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Straucherbse 'Petite Snap'Pisum sativum 'Petite Snap'Sorte für die Blatternte | aufrecht 10 - 30 cm |
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Schalerbse 'Rapido'Pisum sativum 'Rapido' | aufrecht 50 - 100 cm |
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Wintererbse 'Sima'Pisum sativum 'Sima'widerstandfähige Sorte | aufrecht, buschig 45 - 65 cm |
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Zuckererbse 'Ambrosia'Pisum sativum convar. axiphium 'Ambrosia'mittelgroße, hellgrüne Hülsen | aufrecht 30 - 70 cm 30 - 40 cm |
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Zuckererbse 'Bajka'Pisum sativum convar. axiphium 'Bajka'flache, breite, große Hülsen | aufrecht, buschig 1 - 1,5 m 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Carouby de Maussane'Pisum sativum convar. axiphium 'Carouby de Maussane'lavendelblaue Blüten | aufrecht, buschig 1 - 1,6 m 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'De Grace'Pisum sativum convar. axiphium 'De Grace'historische Zuckererbsensorte | aufrecht, buschig 30 - 50 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Dwarf Gray Sugar'Pisum sativum convar. axiphium 'Dwarf Gray Sugar'violette Blüten | aufrecht, buschig 50 - 80 cm 10 - 20 cm |
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Winter-Zuckererbse 'Frieda Welten'Pisum sativum convar. axiphium 'Frieda Welten' | kletternd |
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Zuckererbse 'Frühe Heinrich'Pisum sativum convar. axiphium 'Frühe Heinrich'süßer und würziger Geschmack | aufrecht, buschig 50 - 80 cm 10 - 20 cm |
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Markerbse 'Gloriosa'Pisum sativum convar. axiphium 'Gloriosa' | aufrecht |
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Zuckererbse 'Golden Sweet'Pisum sativum convar. axiphium 'Golden Sweet'goldgelbe Hülsen | aufrecht, buschig 50 - 80 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Graue Buntblühende'Pisum sativum convar. axiphium 'Graue Buntblühende'süße dicke Erbsen in den Schoten | aufrecht, buschig 80 - 130 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Groot Zuckearfen'Pisum sativum convar. axiphium 'Groot Zuckearfen'über 2m, viel breitere Hülsen als Sorte 'Zuckearfen' | aufrecht, buschig |
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Zuckererbse 'Hendriks'Pisum sativum convar. axiphium 'Hendriks'toleriert leichten Frost, wertvolle alte Sorte | aufrecht, buschig 30 - 80 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Heraut'Pisum sativum convar. axiphium 'Heraut'hohe, ertragsreiche Sorte | aufrecht, buschig 80 - 140 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Ilowiecki'Pisum sativum convar. axiphium 'Ilowiecki'widerstandfähig gegenüber Krankheiten | aufrecht, buschig 50 - 75 cm 10 - 20 cm |
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Markerbse 'Karina'Pisum sativum convar. axiphium 'Karina' | aufrecht |
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Zuckererbse 'Mammoth Melting Sugar'Pisum sativum convar. axiphium 'Mammoth Melting Sugar'historische Zuckererbsensorte | aufrecht, buschig 80 - 120 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Norli'Pisum sativum convar. axiphium 'Norli' | kompakt |
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Knackerbse 'Opal Creek'Pisum sativum convar. axiphium 'Opal Creek'gelbe Knackerbse | aufrecht, buschig 80 - 120 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Oregon Giant'Pisum sativum convar. axiphium 'Oregon Giant'besonders große Hülsen | aufrecht, buschig 1 - 1,2 m 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Oregon Sugar Pod II'Pisum sativum convar. axiphium 'Oregon Sugar Pod II'flache Hülsen und dünne Schale | aufrecht, buschig 1 - 1,2 m |
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Zuckererbse 'Rembrandt'Pisum sativum convar. axiphium 'Rembrandt' | aufrecht, buschig |
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Zuckererbse 'Schneeflocke'Pisum sativum convar. axiphium 'Schneeflocke' | aufrecht, buschig |
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Zuckererbse 'Schweizer Marmorerbse'Pisum sativum convar. axiphium 'Schweizer Marmorerbse'kleine, wohlschmeckende Sorte | aufrecht, buschig 40 - 70 cm 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Schweizer Riesen'Pisum sativum convar. axiphium 'Schweizer Riesen'starkwüchsige Sorte | aufrecht, buschig 1 - 2 m 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Shiraz'Pisum sativum convar. axiphium 'Shiraz'blaue Hülsen | aufrecht, buschig 80 - 100 cm 10 - 20 cm |
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Knackerbse 'Spring Blush'Pisum sativum convar. axiphium 'Spring Blush'gute Knackerbse mit dicken Hülsen | aufrecht, buschig 1 - 2 m 10 - 20 cm |
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Knackerbse 'Sugar Ann'Pisum sativum convar. axiphium 'Sugar Ann'frühe Knackerbse | aufrecht, schmal buschig 50 - 70 cm 10 - 15 cm |
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Knackerbse 'Sugar Bon'Pisum sativum convar. axiphium 'Sugar Bon'Erbsensorte mit hohem Ertrag | aufrecht, buschig 50 - 70 cm 10 - 20 cm |
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Knackerbse 'Sugar Magnolia'Pisum sativum convar. axiphium 'Sugar Magnolia'lilafarbene Hülsen | aufrecht, buschig 1 - 2 m 10 - 20 cm |
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Knackerbse 'Sugar Snap'Pisum sativum convar. axiphium 'Sugar Snap'wertvolle Sorte | aufrecht, buschig 1 - 2 m 10 - 20 cm |
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Zuckererbse 'Sweet Horizon'Pisum sativum convar. axiphium 'Sweet Horizon' | kräftig, rankend |
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Markerbse 'Wunder von Kelvedon'Pisum sativum convar. axiphium 'Wunder von Kelvedon' | kräftig, rankend |
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Zuckererbse 'Zuckearfen'Pisum sativum convar. axiphium 'Zuckearfen'weißblühende Sorte | aufrecht, buschig 80 - 120 cm 10 - 20 cm |
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Markerbse 'Aldermann'Pisum sativum convar. medullare 'Aldermann'alte Sorte mit guter Qualität | aufrecht, buschig 1 - 1,5 m 10 - 20 cm |
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Futtererbsen sind ein kohlenhydrat- und proteinreiches Kraftfutter für Kühe und Geflügel. Die Samen werden zum Verfüttern geschrotet. Ebenso lassen sich die frischen Pflanzen als Grünfutter einsetzen.
Erbsen erreichen mit einer entsprechenden Rankhilfe eine Höhe von bis zu zwei Metern.
Erbse ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen