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Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum)
Quelle: Virginie Merckaert/shutterstock.com
Super Insekten-pflanze

Alpen-Edelweiß

Leontopodium alpinum

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze lange Blühzeit
  • Niedrig wachsender Alpenbewohner
  • Polsterbildend
  • Ganze Pflanze weißfilzig behaart
  • Sternförmige Blütenstände aus Körbchen und großen Hochblättern
  • Für Alpengarten, Steingarten, auch für Kübel auf Balkon und Terrasse
  • Braucht frischen und nährstoffarmen Boden mit Kalk und viel Sonne
  • Pollenlieferant für 71 Wildbienen
  • Steht wild unter Naturschutz
  • Als Heilpflanze nicht mehr gebräuchlich
  • Im Handel zahlreiche Sorten erhältlich, die auch im Tiefland gut gedeihen
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig bis lehmig
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: nährstoffarmer Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: polsterbildend, Matten
Höhe: 5 - 20 cm
Breite: 15 - 20 cm
schnittverträglich: ja
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Flachwurzler

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
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Blütenform: strahlenförmig, einfach

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: graugrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: länglich-lanzettlich, fein behaart
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr selten
Gefährdung (Rote Liste): stark gefährdet
Wildbienen: 71 (Nektar und/oder Pollen, davon 11 spezialisiert)
Schwebfliegen: 15
Käfer: 2
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage:

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
Pflanzen je ㎡: 20
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Asternartige
Familie: Korbblütler
Gattung: Edelweiß

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Alpen-Edelweiß?

Das symbolträchtige Alpen-Edelweiß gilt als die Alpenpflanze schlechthin; die ausdauernden krautigen Pflanzen sind an ihrer dichten weißfilzigen Behaarung auf allen oberirdischen Teilen leicht kenntlich, und die typischen Blütenstände erinnern mit ihren großen Hochblättern an kleine Sternchen. Man findet es nicht, wie die Legende besagt, an steilen Hängen, sondern wesentlich häufiger auf Wiesen, Rasen und Almen in felsiger Lage mit reichlich Kalk und Silikaten im Untergrund. In den Alpen wächst es in Höhen zwischen 1800 und 3000 Metern, also teils weit oberhalb der Baumgrenze.

Bisweilen läuft das Alpen-Edelweiß als Unterart Leontopodium nivale ssp. alpinum; diese beschränkt sich allein auf die Alpen, das Jura und die Karpaten, während die Typart ssp. nivale auch in den Gebirgen Italiens und des Balkans auftritt.

Alpen-Edelweiß ist ein Flachwurzler mit einer kräftigen faserigen Wurzel, aus der eine bodennahe Rosette aus fünf Zentimeter langen Blättern entspringt; nur die Blütenstängel ragen daraus weiter hervor und erreichen eine Höhe von einer knappen Handbreit. Blätter und Stängel sind über und über mit dichtem weißen Filz überzogen. Gleiches gilt für die Blütenstände, die von 5-15 großen Hochblättern umgeben sind – meistens werden diese als Blüten angesehen. In Wirklichkeit sind das aber Scheinblüten, denn die echten Blüten stehen in kleinen rundlichen Körbchen im Inneren. Sie weisen das Alpen-Edelweiß als Mitglied aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) aus. Die Körbchen beherbergen lediglich kleine strohgelbe Röhrenblüten, Zungenblüten fehlen hier völlig. Selbst im Winter verbleiben die renitenten Blüten trotz Eis und Schnee und halten bis zum kommenden Frühling. Als Früchte werden Achänen gebildet.

Alpen-Edelweiß im Garten

Quelle: Fotopogledi/shutterstock.com

Standort

Ebenso wie im Gebirge braucht das Alpen-Edelweiß im Garten einen durchlässigen, feuchten bis frischen lehmigen Boden mit wenig Nährstoffen und viel Kalk – gerne auch mit Steinen und Sand. Am liebsten steht es in der vollen Sonne; Schatten bringt es ebenso zuverlässig um wie Überdüngung oder stehende Nässe. Wer im Gebirge überleben will muss auch Frost abhaben können; die Pflanzen überstehen im Winter bis zu -28 °C.

Vermehrung

In aller Regel wirst Du das Alpen-Edelweiß zunächst einmal im Gartenhandel kaufen und im Garten ansiedeln. Danach kannst Du seine Bestände teilen und verpflanzen; allerdings wächst es nicht übermäßig schnell, sodass Du Dich gegebenenfalls etwas gedulden musst. Auch gar nicht so schwer ist die Nachzucht aus Samen, die man im Fachhandel auch des Öfteren bekommt; sie keimen recht zuverlässig, wenn Du sie im Herbst gleich an Ort und Stelle im Garten aussäst.

Verwendung

Als Hochalpenspezialist gedeiht das Alpen-Edelweiß im Garten am besten im Alpinum oder Steingarten, wo es viel Sonne und Wärme bekommt. Darüber hinaus kannst Du es auch auf Balkon und Terrasse bringen, indem Du es in Schalen oder Kübeln pflanzt. Achte nur darauf, dass die Erde nicht zu nährstoffreich ist.

Nicht wundern, wenn das „echte“ Alpen-Edelweiß in einem Garten in der Ebene selten so schön wird wie im Hochgebirge und schnell vergrünt oder auswächst; für die typische Optik sind besondere klimatische Bedingungen erforderlich, die es nun einmal in den Alpen, aber nicht in Hamburg oder Leipzig gibt. Greife gegebenenfalls auf die Sorten und Hybriden mit Edelweißarten aus dem Himalaya zurück, die im Tiefland besser gedeihen.

Als Trockenblume ist das Edelweiß lange haltbar.

Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten sind beim äußerst robusten Alpen-Edelweiß nur selten zu finden – ein rechter Hochgebirgler ist nicht so schnell umbringbar. In der Kultur machen ihm Schatten, Überdüngung und zu viel Wasser oft mehr zu schaffen; dadurch werden die Pflanzen auch anfällig für Pilzerkrankungen.

Ökologie

  • Der dichte weiße Filz auf allen oberirdischen Teilen dient zum einen der Wasserersparnis, zum anderen schützt er vor übermäßiger UV-Einstrahlung, hält die Pflanzen warm und weist Bestäubern mit seiner weithin sichtbaren Reflektion den Weg.
  • Als Bestäuber fungieren vor allem Fliegen, zudem Bienen, Schmetterlinge und Käfer. In den Hochregionen gibt es nur wenig Futter, sodass das Alpen-Edelweiß hier eine wichtige Rolle als Nahrungslieferant spielt.
  • Edelweiß-Nektar enthält nicht nur Zucker, sondern auch reichlich Aminosäuren, die diese Insekten dringend für ihren Eiweißstoffwechsel benötigen.
  • Den Pollen des Edelweißes holen sich 71 heimische Wildbienen, von denen allerdings auch viele fast ausschließlich in den Hochgebirgen zu finden sind. Viele davon stehen auf der Roten Liste und sind ebenso wie das Edelweiß selber stark gefährdet, elf gelten als spezialisiert.
  • Die Verbreitung der Samen übernehmen Wind und Wasser.
  • In der freien Natur ist das Alpen-Edelweiß kaum noch zu finden; nicht zuletzt weil es wegen seiner Beliebtheit immer wieder pflückenden Touristen zum Opfer fällt. Auf der Roten Liste steht es als stark gefährdet, sodass es weder gepflückt noch ausgegraben werden darf.
  • Falls Du die hübschen Kleinen im Garten haben möchtest, so kaufe sie lieber im Gartenhandel und lass die wenigen noch verbliebenen Exemplare stehen! Dort bekommst Du für wenig Geld auch eine Reihe von schönen Sorten, die besonders dekorativ und oft noch pflegeleichter ausfallen.

Wissenswertes

  • Kaum eine Alpenblume ist so symbolträchtig wie das Alpen-Edelweiß; sein Konterfei ziert so ziemlich alles vom Kräuterschnaps bis zum Wanderstock, was sich mit dem Gebirge werbetechnisch in Verbindung bringen lässt. Leider hat diese Beliebtheit auch zu seiner Seltenheit beigetragen, nicht zuletzt auch das Pflücken zu kommerziellen Zwecken.

Alter Hochzeitsbrauch in den Alpen: Früher war es üblich, dass der Bräutigam der Braut am Tag der Hochzeit ein Straußerl Edelweiß schenkte – selbst gepflückt selbstverständlich.

  • Das Alpen-Edelweiß gilt als Relikt der letzten Eiszeit; seinerzeit wanderte es mit den wandernden Eismassen aus dem zentralasiatischen Raum ein und konnte sich nach Abtauen der Gletscher im Tiefland nur noch in den Gebirgen erfolgreich der wuchsstärkeren Konkurrenz erwehren.
  • Der Name Leontopodium kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß Löwenfüßchen.
  • Als Heilpflanze ist das Alpen-Edelweiß mittlerweile nicht mehr gebräuchlich; in der traditionellen Volksmedizin der Alpenländer verwendete man das „Bauchwehblümerl“ in Milch gekocht gegen Bauchschmerzen, Durchfall, Bronchitis und Angina pectoris.
  • Der UV-Schutz ist in der Höhenlage dringend notwendig und beschränkt sich nicht nur auf die filzige Behaarung. Das Kraut enthält auch jede Menge Antioxydanzien, die es vor freien Radikalen schützen.
  • Diese UV-Protektion macht man sich auch in der Kosmetik bei Sonnenschutz und Anti-Aging-Hautpflege zunutze. Im Schweizer Kanton Wallis wird es eigens dafür angebaut.
  • Heute kaum noch zu finden, aber früher eine Sensation: Bisweilen treten extrem große Scheinblüten mit einem Durchmesser von bis über zehn Zentimetern auf. Diesen „Edelweißkönigen“ sagte der Volksglaube besondere Heil- und Zauberkräfte zu.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Blüte Alpen-Edelweiß
Quelle: Virginie Merckaert/shutterstock.com
 Alpen-Edelweiß
Quelle: BarthFotografie/ shutterstock.com
Gesamte Pflanze Alpen-Edelweiß
Quelle: Fotopogledi/shutterstock.com
Blüte Alpen-Edelweiß
Quelle: Thomas

Sortentabelle

Leontopodium alpinum
Quelle:Virginie Merckaert/shutterstock.com
Leontopodium alpinumAlpen-Edelweiß
  • heimisch
Leontopodium alpinum 'Blossom of Snow'
Quelle:Antoniya Kadiyska/shutterstock.com
Leontopodium alpinum 'Blossom of Snow'Alpen-Edelweiß 'Blossom of Snow'
  • heimisch
Leontopodium alpinum 'Matterhorn'
Quelle:Fabrizio Guarisco/shutterstock.com
Leontopodium alpinum 'Matterhorn'Alpen-Edelweiß 'Matterhorn'
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
Alpen-EdelweißLeontopodium alpinumWildform

polsterbildend, Matten
5 - 20 cm
15 - 20 cm


Kübel geeignet

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Alpen-Edelweiß 'Blossom of Snow'Leontopodium alpinum 'Blossom of Snow'extrem winterhart und pflegeleichte Sorte

kompakt
30 - 40 cm
30 - 40 cm


Kübel geeignet

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Alpen-Edelweiß 'Matterhorn'Leontopodium alpinum 'Matterhorn'gut winterhart, geschützte Sorte

horstbildend
15 - 20 cm
10 - 20 cm

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Alpen-Edelweiß 'Zugspitze'Leontopodium alpinum 'Zugspitze'dekorative Blüten

horstbildend, aufrechte Blütenstängel
15 - 20 cm
10 - 20 cm

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Häufige Fragen

Wo kann man Alpen-Edelweiß kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Alpen-Edelweiß kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Alpen-Edelweiß ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schwebfliegen

Käfer

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Winterharte Stauden
Tamara Lopes/shutterstock.com
Steingarten Pflanzen
K.-U. Haessler/shutterstock.com
Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
02.01.2024