Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Markus Wichert
Naturgärtner
Was ist Breitblättrige Platterbse?
Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius) ist bei uns eher als Zierpflanze in Gärten als in der freien Natur zu finden. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist selten verwildert an sonnigen Busch- und Heckensäumen zu finden. Es handelt sich dabei um eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), deren Triebe eine Länge von 1,5-2 Metern erreichen und die sich unterirdisch mit Wurzelausläufern weit verzweigt.
Die 2-6 Millimeter breiten Flügel des Stängels sind etwa so breit wie die der Blattstiele. Die Blätter sind gefiedert mit einem einzelnen Fiederpaar und einer Endfieder, die in eine lange Ranke umgewandelt ist. Ihre Fiederblättchen werden bis zu 10 Zentimeter lang und bis zu fünf Zentimeter breit, meist deutlich weniger, und am Blattgrund stehen halb spießförmige Nebenblätter.
5-15 Blüten stehen in aufrechten Trauben, die mitsamt ihrem Stiel deutlich länger sind als die Tragblätter am Grund. Die Blüten sind typische zygomorphe Schmetterlingsblüten mit kahlem Kelch und ungleich langen Kelchblättern und 20-30 Millimeter langen karminroten Kronblättern, abgesehen vom grünlich erscheinenden Schiffchen. Bei den Früchten handelt es sich um 7-11 Zentimeter lange braune, kahle und zusammengedrückte Schoten mit 4-7 Millimeter großen kugelförmigen oder abgeflachten Samen. Diese haben einen großen ovalen Nabel.
Breitblättrige Platterbse im Garten
Quelle: agatchen/shutterstock.com
Standort
Die Breitblättrige Platterbse bevorzugt einen mäßig trockenen und basenreichen Boden mit viel Wärme. Sie steht am liebsten in der Sonne oder zumindest im Halbschatten.
Schnitt
Nach der Blüte kann man die Pflanzen problemlos kräftig zurückschneiden.
Vermehrung
Selbst sorgt die Breitblättrige Platterbse mit ihren unterirdischen Ausläufern für ihre Vermehrung, und die Schoten übernehmen auch eine reichliche Selbstaussaat. Man kann sie auch aussäen oder problemlos die Bestände teilen.
Verwendung
Die Breitblättrige Platterbse wächst gerne in die Höhe und nimmt Rankhilfen in Bauerngarten oder Mauern und Zäune des Gartens gerne in Anspruch. Mit ein paar Pflanzen auf Balkon und Terrasse kann man den Insekten auch in der Stadt reichlich Nahrung bieten.
Schädlinge
Wie alle Platterbsen leidet auch die Breitblättrige Platterbse mitunter an Mehltau – vor allem bei feuchtem Wetter. An den jungen Trieben machen sich regelmäßig Blattläuse und bisweilen Thripse zu schaffen.
Ökologie
Quelle: Eifel-Details/shutterstock.com
Die Bestäubung der Breitblättrigen Platterbse übernehmen vor allem Hummeln. Honigbienen können den Öffnungsmechanismus der Blüten nicht auslösen und sind hier nur selten anzutreffen. Besser gelingt das einigen relativ großen Wildbienen wie Holzbienen und Blattschneiderbienen. Zahlreiche Schmetterlinge sammeln den Nektar, ohne sich wesentlich an der Bestäubungsleistung zu beteiligen. Für den Pollen interessieren sich die drei Wildbienen Megachile ericetorum, Megachile willughiella und Osmia tridentata.
Wissenswertes
Neben der Wildform gibt es im Gartenfachhandel eine Vielzahl von Zuchtsorten.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner