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Acker-Ringelblume (Calendula arvensis)
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Super Insekten-pflanze

Acker-Ringelblume

Calendula arvensis

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Einjährige Pflanze Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Einheimischer Korbblütler und alter Kulturfolger
  • Heute wild vom Aussterben bedroht
  • Aufsteigende behaarte Stängel mit dichtem Blattwerk
  • Einzelne Blütenkörbchen mit gelben Zungen- und Röhrenblüten
  • Typische geringelte Früchte
  • Für mäßig trockene, nährstoffreiche und sonnige Standorte
  • Alte Heilpflanze, kaum noch verwendet
  • Gute Bienenweide
  • Einjährig, leichte Vermehrung mit Samen
  • Blätter und Blüten essbar
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig bis lehmig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja, Kübelgröße mittel

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Einjährige
Wuchs: aufrecht
Wuchs Konkurrenz: sehr stark
Höhe: 10 - 20 cm
Wurzelsystem: Pfahlwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: körbchenförmig

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattform: eiförmig, lanzettlich
Schneckenunempfindlich: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr selten
Gefährdung (Rote Liste): vom Aussterben bedroht
Wildbienen: 72 (Nektar und/oder Pollen, davon 12 spezialisiert)
Schmetterlinge: 2
Raupen: 1 (davon keine spezialisiert)
Schwebfliegen: 26
Käfer: 2
Nektarwert: 2/4 - mäßig
Pollenwert: 2/4 - mäßig
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Verwendung: med.Verwendung, Tee
Keimer: Lichtkeimer, Dunkelkeimer, Warmkeimer
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Asternartige
Familie: Korbblütler
Gattung: Ringelblumen
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Acker-Ringelblume?

Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) findet man bei uns wild selten, dann aber gesellig in sonnigen Unkrautfluren, vor allen in Weinbergen und sandigen oder lehmigen Äckern, Hackkulturen und Brachflächen. Es handelt sich dabei um einen einjährigen krautigen Vertreter aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), der ursprünglich am Mittelmeer beheimatet ist und sich mit dem Ackerbau weit verbreitet hat.

Die Pflanzen werden 10-20 Zentimeter hoch und entspringen einer schlanken Hauptwurzel. Die niederliegenden oder aufsteigenden behaarten Stängel sind vor allem im oberen Bereich verzweigt und bis zu den endständigen Blüten reich beblättert. Unten sind die Blätter spatelförmig und kurz gestielt mit ganzem oder unregelmäßig gezähntem Rand, weiter oben lanzettlich mit stängelumfassendem herzförmigem Grund.

Die einzeln stehenden intensiv duftenden Blütenkörbchen werden 1-2 Zentimeter breit. Außen sind sie glockig, mit grünen, an der Spitze rötlich überlaufenen und weiß hautrandigen Hüllblättern. Die Krone ist hellgelb, mit kleinen Röhrenblüten in der Mitte und mehrern Dutzend, manchmal bis zu 100 großen, außen gezähnten Zungenblüten, die mit etwa einem Zentimeter doppelt so lang werden wie die Hüllblätter.

Als Früchte produziert die Acker-Ringelblume in hängenden Körbchen bis zu 15 Millimeter große hellbraune Achänen; die äußeren sind linealisch, ungeflügelt und enden mit einem zweischneidigen Schnabel, die mittleren sind halbmondförmig und die äußeren ringförmig nach innen eingerollt. Ein Pappus wird nicht gebildet.

Acker-Ringelblume im Garten

Standort

Die Acker-Ringelblume gedeiht am besten auf einem mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen, wenig humosen und neutralen bis milden lockeren Lehmboden. Sie braucht viel Licht und Wärme und verträgt keinen Schatten. Im Sommer muss man die Pflanzen regelmäßig gießen.

Schnitt

Ein Schnitt ist nur notwendig, wenn man abgeblühte Teilen entfernen will oder die Samen für das nächste Jahr ernten möchte.

Vermehrung

Eine Vermehrung mit Samen gelingt leicht; man bringt sie im Frühjahr an Ort und Stelle im Garten aus.

Verwendung

Die Acker-Ringelblume kommt vor allem in kleinen Gruppen gut zur Geltung, beispielsweise in Blumenbeeten, Bauerngarten und Steingarten oder als Dachbegrünung. Im Naturgarten ist sie eine unkomplizierte Pflanze.

Schädlinge

Schnecken finden Gefallen an der Acker-Ringelblume und fressen schnell ganze Bestände weg. Blattläuse sind häufige Gäste, schaden aber kaum. Rostflecken und andere Pilzerkrankungen wird man bei der robusten Pflanze nur selten finden.

Ökologie

Quelle: Esin Deniz/shutterstock.com

Die Acker-Ringelblume kann sich selbst bestäuben, nimmt aber gerne die Hilfe von Insekten in Anspruch. Sie gilt als ausgezeichnete Bienenweide und wird auch gerne von Hummeln und Wildbienen besucht. Die Verbreitung der typischen Samen erfolgt mit dem Wind oder als Kletten, die in Kleidung und Fell von Tieren hängenbleiben.

Wissenswertes

Die Acker-Ringelblume kam mit dem aufkommenden Ackerbau aus der Mittelmeerregion nach Mitteleuropa. Sie ist wie ihre große Verwandte, die Garten-Ringelblume Calendula officinalis eine alte Heilpflanze und wird von der Natur- und Volksheilkunde ähnlich wie diese genutzt. Sie wirkt krampflösend, harntreibend, entzündungshemmend und wird vor allem zur Wundheilung eingesetzt. In den Klostergärten ist sie seit dem 12. Jahrhundert nachgewiesen. Hildegard von Bingen empfahl sie bei Vergiftungen, und in den Kräuterbüchern des Mittelalters wird sie ähnlich ausführlich behandelt wie die offizinelle Ringelblume.

Den Bauern dienten die sich bei aufziehendem Regen schließenden Blüten als Wetterpropheten. Der alte Kulturfolger war früher wesentlich weiter verbreitet als heutzutage, wo ihr die moderne Landwirtschaft zu schaffen macht. Sie gilt inzwischen als gefährdete Art und gilt vielerorts als vom Aussterben bedroht, sodass man sie nicht pflücken darf. Die Exemplare aus dem heimischen Garten kann man bedenkenlos essen – Blüten und Blätter lassen sich roh oder gekocht genießen.

Was sind einjährige Pflanzen?
Markus Wichert

Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Blüte Acker-Ringelblume
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blüte Acker-Ringelblume
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blatt Acker-Ringelblume
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blüte Acker-Ringelblume
Quelle: Esin Deniz/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Acker-Ringelblume
Quelle: Daniel Ballmer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Ist Acker-Ringelblume giftig?

Im Gegenteil, man kann die dekorativen Blüten wie auch die Blätter und die jungen Triebe essen. Sie erinnern geschmacklich an Löwenzahn. Das Grün kann man roh in Salaten oder als Pesto verwenden, gekocht als Gemüse, und die Blütenkörbchen lassen sich auch ähnlich wie Kapern in Essig einlegen. Zudem ist sie eine alte Heilpflanze, die man ähnlich wie die Garten-Ringelblume beispielsweise zur Wundheilung einsetzt.

Wert für Insekten und Vögel

Acker-Ringelblume ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

Gestaltungsideen

Biodiversität im Fokus #3: 36qm für die Natur
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Fläche: 36 qm
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Themen

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
28.11.2023