Was ist Schnittlauch ?
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) oder Schnittling ist bei uns einheimisch, vielerorts aus Gärten ausgewildert und in vielen feuchten Wiesen, an Flussufern, Bächen und Auen zu finden. Der botanische Name bedeutet sinngemäß Binsen-Lauch. Er gehört ebenso wie Zwiebel, Lauch und Knoblauch zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Charakteristisch sind die von ihm gebildeten Gruppen binsenähnlicher, innen hohler Blätter, die zu zweit aus einer kleinen länglichen Zwiebel entspringen. Sie sind bis zu fünf Millimeter breit und werden bis zu 40 Zentimeter hoch. Bei den endständigen Blütenständen handelt es sich um Scheindolden mit bis zu 50 Blüten. Diese sind glockenförmig, bis zu fünf Millimeter breit und rosa bis zartlila. In den runden Kapselfrüchten reifen die länglichen schwarzen Samen.
Schnittlauch im Garten
Standort
Schnittlauch bevorzugt einen feuchten bis mäßig trockenen Standort mit Sonne oder Halbschatten und kalk- und nährstoffreichem Boden. Er ist winterhart und bildet mit der Zeit große Horste. Im Sommer muss man bei Bedarf gießen, sonst lässt er sich hängen.
Schnitt
Erntet man die Blätter mit Messer oder Schere, wachsen alsbald neue nach. Will man den Wuchs begrenzen, muss man die Pflänzchen komplett herausrupfen oder ausgraben und an anderer Stelle neu einpflanzen.
Vermehrung
Schnittlauch ist mehrjährig. Vermehren lässt er sich am einfachsten durch das Teilen vorhandener Pflanzen. Ansonsten lässt er sich einfach im zeitigen Frühjahr aus Samen vorziehen und später in Grüppchen einpflanzen, oder man sät ihn gleich an Ort und Stelle aus, sobald keine Nachtfröste mehr drohen. Dabei muss man auf Unkraut achten, das die langsam keimenden Samen schnell überwuchert.
Verwendung
Das beliebte Küchenkraut gehört in jeden Bauerngarten und ist ebenso essenziell für jedes Kräuterbeet. Man kann ihn auch als Zierpflanze in Beeteinfassungen verwenden oder auf dem Balkon in Kästen oder Töpfen ziehen. Er gilt als Wächterpflanze, die Möhrenfliegen vertreibt und bei Erdbeeren und Gurken Pilzkrankheiten verhindert.
Schädlinge
Die meisten Schädlinge werden vom intensiven Aroma ferngehalten. Bisweilen werden Rostpilze zum Problem.
Ökologie
Die kugeligen Blütenstände sind eine Attraktion für eine Vielzahl von Insektenarten. Wildbienen und Hummeln finden sich hier ebenso ein wie Schmetterlinge oder Schwebfliegen.
Wissenswertes
Frischer Schnittlauch aus dem Garten schmeckt immer noch am allerbesten. Zur Not kann man die abgetrennten Blätter auch zwei oder drei Tage im Gemüsefach aufbewahren; allerdings werden sie schnell matschig und unansehnlich und entwickeln durch den Zerfall schwefelhaltiger Inhaltsstoffe ein stechend scharfes Aroma. Besser ist es, ihn bis zur Verwendung in Wasser zu stellen.
Zum Abschneiden verwendet man eine Schere oder ein scharfes Messer, sodass die Halme den Schnitt gut überleben. Größere Erntemengen vor dem einsetzenden Winter lassen sich durch Trocknen oder Einfrieren haltbar machen. Dabei sollte man sie vorher in kleine Stückchen schneiden.
Schnittlauch ist fast ebenso beliebt wie Petersilie und ein typisches Würzkraut für Salate, Kräuterquark, Remoulade oder Kräuterbutter.
Vom Schnittlauch lassen sich nicht nur die Blätter in der Küche verwenden. Auch die hübschen kugeligen Blütenstände sind essbar und lassen sich zur Dekoration auf einem Büffett oder in Salat und Kräuterquark wirkungsvoll in Szene setzen.
Im Gartenfachhandel bekommt eine ganze Reihe von Zuchtsorten, die verschiedene Wuchshöhen, Blattdurchmesser und Blütenfarben aufweisen.