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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | buschig, aufrecht, oft Selbstaussaat |
Höhe: | 40 - 80 cm |
Breite: | 80 - 150 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | violett |
Blühzeit: | |
Blütenform: | lippenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig, zugespitzt |
Blatt aromatisch: | ja |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Gewürzblätter, Teeblätter |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
Stütze: | Pflanze benötigt keine Stütze |
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Anis-Duftnessel oder Anisysop, bisweilen auch Anis-Riesenysop (Agastache foeniculum) ist eine vergleichsweise selten kultivierte Zierpflanze, die bisweilen als Bienenweide und Gewürzkraut auch ausgewildert auftritt und ursprünglich aus Nordamerika stammt. In Kanada und im Norden der USA besiedelt sie vor allem die trockeneren Prärien wie die Great Plains. Sie gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae).
Der Anisysop ist eine aufrechte, dicht beblätterte und weithin nach Anis duftende ausdauernde Staude. In der Höhe erreicht er 40-80 Zentimeter, in der Breite bis zu 150 cm. Die Stängel sind vierkantig und unten kahl, zur Spitze hin meist dünn behaart. Seine 5-8 Zentimeter langen gegenständigen Blätter sind eiförmig-lanzettlich, anliegend behaart mit einem abgerundeten oder wie abgeschnitten aussehenden Grund, gekerbtem Rand und einem 0,5-2 Zentimeter langen Blattstiel.
Die kleinen röhrenförmigen Lippenblüten erscheinen in 4-8 Zentimeter langen dichtblütigen Scheinquirlen an den Enden der Triebe; die Kronblätter von Ober- und Unterlippe sind blau, die Kelchblätter und Hochblätter violett. Bisweilen verzweigen sich die Blütenstände nochmals. Eine einzelne Pflanze bildet bis zu 90.000 (!) Einzelblüten.
Als Früchte werden vierfächerige Kapseln mit winzig kleinen Samen gebildet.
Die Anis-Duftnessel braucht einen gut wasserdurchlässigen und nährstoffreichen Boden mit reichlich Sonne oder wenigstens Halbschatten; im vollen Schatten verkümmert sie und blüht nicht. Selbst an sehr kalkhaltige und schwere tonige Böden kann sie sich anpassen. Sie ist bedingt frosthart bis etwa —10 °C, einigen Berichten zufolge sogar bis —20 °C und muss im Winter vor den ärgsten Minusgraden geschützt werden. Alternativ dazu kann man sie natürlich auch einjährig kultivieren. In frostarmen Gebieten wächst sie problemlos ausdauernd und macht im Garten viele Jahre Freude.
Viel zu schneiden und zu pflegen gibt es bei der Anis-Duftnessel nicht; sie ist ausgesprochen robust, anspruchslos und pflegeleicht. Wenn Du eine Selbstaussaat sicher verhindern möchtest solltest Du die abgeblühten Triebe entfernen; ansonsten kann sie sich bei ein paar warmen Wintern hintereinander im Garten ganz schön breitmachen.
Eine Vermehrung ist problemlos möglich. Dazu bringt man die Aussaat im Frühjahr bei 13-18 °C direkt an Ort und Stelle aus oder zieht die Pflanzen ab Februar im Haus vor. Im Spätsommer kann man halbverholzte Stecklinge bewurzeln. Diese kann man auch als Reserve im Haus überwintern, falls winterliche Fröste der Mutterpflanze im Garten allzu sehr zusetzen sollten.
Davon abgesehen breitet sich die Anis-Duftnessel mit ihren Wurzeln in der Umgebung aus – sofern kein strenger Winter ihr einen Strich durch die Rechnung macht. Gleiches gilt für die reichliche Selbstaussaat.
Mit ihren dekorativen Blüten ist die Anis-Duftnessel ein seltener Gast in sommerlichen Blumenrabatten und als indianische Heilpflanze auch für den Apothekergarten geeignet. Als Randbepflanzung sorgt sie für lange anhaltenden und reichlichen Blütenflor und angenehmen Duft. Der lässt sich auch in Blüten-Potpourries verwenden, und als Schnittblume macht die Pflanze eine nicht minder gute Figur; in der Vase hält sie sich ausgesprochen lange.
Vor allem in trockenen Sommern kann Mehltau an den Blättern auftreten. Vor allem bei frischer Aussaat werden hungrige Schnecken zur Gefahr.
Nach Europa hat man die Anis-Duftnessel wegen ihres Nektarreichtums gebracht; sie ist eine gute Bienenweide, für die nicht nur Honigbienen schwärmen. Nach Rodale’s Encyclopedia of Organic Gardening soll ein Hektar davon um die 100 Bienenstöcke versorgen können. Die Nektarproduktion liegt bei 90-180 kg/ha.
Zudem blühen die Pflanzen extrem lange – von Juni an oft bis zu den ersten Nachtfrösten oft um die 120 Tage. Oft werden sie von den frühen Morgenstunden bis spät in den Abend hinein von Bienen umschwärmt. Dessen ungeachtet ist der aromatische, deutlich nach Anis duftende Honig von der Anis-Duftnessel bei uns nicht erhältlich.
Die Blüten ziehen auch Holzbienen (Xylocarpa spec.), Hummeln, Schmetterlinge und Nachtfalter an. In der Heimat gehören auch Kolibris zu den natürlichen Bestäubern. Detailliertere Angaben zu den Blütenbesuchen in unseren Breiten sind rar, aber Kolibris gehören mit Sicherheit nicht dazu.
Im Gebiet tritt die Duftnessel verwildert oder verschleppt in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Brandenburg auf. Sie gilt als Neophyt, der sich möglicherweise noch zu einer invasiven Art entwickeln könnte. Im Zuge der Klimaerwärmung können zunehmend mehr Pflanzen im Freiland überwintern und sich weiter ausbreiten.
Die Gattung Agastache umfasst rund 30 Stauden, die in China, Japan, den USA und Mexiko heimisch sind. Synonyme für den Anisysop sind Agastache anethiodora und Agastache anisata. Im Handel bekommt man oft auch die nahe verwandte Asiatische Duftnessel Agastache rugosa unter der Bezeichnung Anisysop zu kaufen. Der „richtige“ hat bei aller Ähnlichkeit anliegend behaarte Blätter, die am Grund abgerundet oder abgeschnitten und nicht herzförmig ist, und der Blattstiel ist nur 0,5-2 Zentimeter statt bis zu fünf Zentimeter lang. Mit dem Ysop (Hyssopus officinalis) ist die Anis-Duftnessel übrigens nicht näher verwandt, auch wenn sie zur gleichen Familie gehört.
Agastache leitet sich vom griechischen agatos, bewundernswert ab, und mit foeniculum bezeichneten die Römer den Fenchel (Foeniculum vulgare). Die deutschen Bezeichnungen Anis-Duftnessel und Anis-Riesenysop sind selbsterklärend.
Der charakteristische Geruch der Anis-Duftnessel kommt vom Estragol des ätherischen Öls, einem Isomer des Anethols, das für Anis, Fenchel und Süßholz typisch ist. Estragol findet sich auch in Basilikum und Estragon, der ihm zu seinem Namen verholfen hat. Hinzu kommen Terpene und Terpenoide wie das nach Pfefferminze riechende Pulegon und Methon sowie Limonen, Linalool und Caryophyllene. Bei frischen Blättern liegt der Gehalt an ätherischem Öl bei rund 2,5 Prozent, im getrockneten Zustand nur noch bei knapp zwei Prozent.
Von der indigenen Bevölkerung im Norden der USA und Kanadas wird die Anis-Duftnessel als Heilpflanze verwendet. Sie enthält Hydroxyzimtsäuren wie Chlorogensäure und Kaffeesäure, Umbelliferon, Luteolin und Quercetin sowie Gerbstoffe.
Nach Europa importiert hat man sie vor allem als Bienenweide für Honigbienen. Aber auch hier hat die Naturheilkunde die medizinischen Anwendungen von den Indianern übernommen und nutzt die Duftnessel vor allem als Tee zur Förderung der Verdauung, bei Erkältungen und Fieber, Harnwegsinfekten und in Wundverbänden als entzündungshemmendes und antibakterielles Mittel. Die jungen Blätter lassen sich zudem als Salatgewürz, in Getränken und in Backwaren einsetzen. Zudem sind die herrlichen Blüten eine wundervolle Dekoration fürs Büffet oder die festlich gedeckte Tafel.
Die Sorte ‚Black Adder‘ ist eine Kreuzung von Agastache foeniculum und Agastache rugosa mit sehr dichtstehenden Quirlen, bei denen die Kolben dunkelblau bis fast schwarz erscheinen. ‚Purple Haze‘® hat ebenfalls lange Scheinähren, aber mit purpurnen Blüten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
Anis-DuftnesselAgastache foeniculumWildform | buschig, aufrecht, oft Selbstaussaat 40 - 80 cm 80 - 150 cm |
| ab 3,20 € | |
Anis-Duftnessel 'Purple Haze'Agastache foeniculum 'Purple Haze'kompakter Wuchs | horstig bis lockerhorstig, aufrechte Blütenstiele 50 - 60 cm 40 - 50 cm | | ab 8,90 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Kommt auf die Duftnessel an. Einige gelten als vollkommen winterhart, andere als bedingt frosthart. Die hier besprochene Anis-Duftnessel hält bis zu —10 °C aus, bisweilen redet man sogar von bis zu —20 °C. In den wärmeren Gebieten und in Anbetracht der Klimaerwärmung überlebt sie immer häufiger die kalte Jahreszeit. Was den Gärtner freuen mag, kann sich mit der Zeit unangenehm entwickeln: Mit ihren bis zu 90.000 Blüten pro Pflanzen, reichlicher Selbstaussaat und ihrer Verbreitung über Wurzelausläufer gilt die Anis-Duftnessel bereits vielerorts als invasiver Neophyt. Für das invasiv ist es ihr bei uns bisher noch zu kalt, aber das kann sich schnell ändern. Daher sollte man im Garten unbedingt ein waches Auge auf die Pflanzen haben.
Nein, jedenfalls nicht in den üblichen Mengen. Die Indianer Nordamerikas und Kanadas verwenden die Blätter der Anis-Duftnessel als Heilpflanze bei Durchfällen und Harnwegsinfekten, bei Fieber und Husten und zur Wundheilung. In der Küche kann man die Blätter als Gewürz für Salat, Getränke, Kuchen und Plätzchen nutzen – am besten frisch, dann sind sie am aromatischsten, notfalls aber auch getrocknet.
Ja, im Prinzip schon, wenn es ihr nicht zu kalt wird. Die Anis-Duftnessel soll angeblich bis zu —20 °C aushalten, aber dann wird es kritisch. Ansonsten wächst sie viele Jahre lang und erreicht bei einer Höhe von bis zu 80 Zentimetern eine Breite von bis zu eineinhalb Metern.
Anis-Duftnessel ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen