https://www.naturadb.de/pflanzen/senecio-vulgaris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Einjährige |
Höhe: | 10 - 30 cm |
Breite: | 10 - 30 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | körbchenförmig, röhrenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | gelappt-fiederspaltig, dicklich, glänzend, wenig behaart |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 66 (Nektar und/oder Pollen, davon 5 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 5 |
Raupen: | 32 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 29 |
Käfer: | 2 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist giftig: |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Gewöhnliches Greiskraut oder Gemeines Greiskraut (Senecio vulgaris), oft auch als Kreuzkraut bezeichnet, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist auf offenen Unkrautfluren, Äckern, Gärten, an Wegen, Waldlichtungen und Schuttplätzen weit verbreitet.
Es handelt sich dabei um eine einjährige oder überwinternde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10-30 Zentimetern erreicht. Die kräftige Wurzel reicht bis zu einem halben Meter in die Tiefe. Aus ihr erheben sich die aufrechten Stängel mit fiederspaltigen oder unregelmäßig gefiederten kahlen Blättern, die im unteren Teil eine Halbrosette bilden. Von anderen Greiskräutern unterscheidet es sich neben seiner geringen Wuchshöhe vor allem durch die unscheinbaren zylindrischen Blütenkörbchen, die aus Röhrenblüten bestehen und vier Millimeter breit werden. Umgeben sind sie von schmal-lanzettlichen Hüllblättern, die im oberen Teil dunkler gefärbt sind. Bei den Früchten handelt es sich um Achänen mit gut ausgebildetem fedrigen Pappus, der sie zu Schirmchenfliegern macht.
Das Gewöhnliche Greiskraut bevorzugt einen frischen und nährstoffreichen, lockeren und humosen Boden. Es ist wenig anspruchsvoll und nimmt mit jeder normalen Gartenerde vorlieb. Licht ist ihm wichtiger, daher gedeiht es am besten in der Sonne oder im Halbschatten.
Ein Schnitt ist beim Gewöhnlichen Greiskraut nur erforderlich, wenn man es im Garten loswerden möchte. Das gilt vor allem für die Verhinderung der ansonsten recht erfolgreichen Selbstaussaat. Beim Entfernen muss man auf einen Wurzelbohrer zurückgreifen, da die Wurzeln sehr tief hinabreichen. Selbst kleine Reste treiben erneut aus.
Die Vermehrung erfolgt einfach mithilfe der reichlich gebildeten Samen. Unbeaufsichtigt fliegen sie bei trockenem Wetter durch den Garten und sorgen an unvermuteten Stellen für Nachwuchs. Die Pflanzen sind sehr fruchtbar – sie bilden im Jahr meist drei Generationen, und jedes Exemplar produziert um die 1.700 Samen.
Als Gartenpflanze ist das Gewöhnliche Greiskraut eher ungewöhnlich und vielen Gärtner in gepflegten Rasenflächen ein Dorn im Auge. Aber in naturnahen Wiesen und gezielt angelegten Bienenweiden ist es eine willkommene Futterpflanze für viele Insekten.
Das Gewöhnliche Greiskraut ist so gut wie unkaputtbar und lässt sich von Schädlingen und Krankheiten kaum aus der Ruhe bringen. Blattläuse sind an den frischen Blüten häufig, ohne der Pflanze nachhaltig zu schaden. Bisweilen finden sich Rostpilze oder Mehltau an den Blättern. Für die gefräßigen Schneckenzählt es nicht unbedingt zu den Leibspeisen.
Abgesehen von der sehr erfolgreichen Selbstbestäubung nimmt das Gewöhnliche Greiskraut auch die Hilfe von Bienen und Schwebfliegen in Anspruch. Als Insektenfutter sind die Blüten vor allem deswegen interessant, weil sie bis tief in den Winter hinein blühen und erst bei Frost den Dienst versagen.
Pollen sammeln hier vier Wildbienen: Andrena denticulata, Andrena flavipes, Heriades truncorum und Lasioglossum aeratum. Nektar sammeln zahlreiche Schmetterlinge wie der Weinschwärmer (Deilephila elpenor), und dreizehn weitere Eulen und Spanner nutzen die Pflanzen als Raupenfutter, darunter auch gefährdete Arten wie die Hofdame (Hyphoraia aulica), der Smaragdgrüne Schafgarbenspanner (Anthonechloris smaragdaria) oder die Zackenbindige Kräuter-Erdeule (Xestia ashworthii).
Das Gewöhnliche Greiskraut ist ein alter Kulturbegleiter und findet sich bevorzugt auf den Ruderalstellen in der Nähe menschlicher Siedlungen. Bereits die antiken Ärzte wie Dioskurides verwendeten es als Heilpflanze; heutzutage ist man wegen der darin enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide, die als leberschädigend und krebserregend gelten, abgekommen.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Wie alle Greiskräuter ist auch das Gewöhnliche Greiskraut durch seine Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) wie Senecionin in Verruf geraten. Die Substanzen gelten als leberschädigend und krebserregend, sodass man heutzutage vorsichtshalber auf den Genuss in Wildkräutersalaten oder die Anwendung als Heilpflanze verzichtet.
Gewöhnliches Greiskraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen