https://www.naturadb.de/pflanzen/nepeta-cataria/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, horstbildend, Selbstaussaat, buschig |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 50 - 100 cm |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | lippenförmig, zweilippig, röhrig |
Zweitblühte nach Sommerschnitt: | ja |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | herzförmig |
Blatt aromatisch: | ja (sehr kräftig nach Zitrone duftend) |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | gefährdet |
Wildbienen: | 38 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert) |
Raupen: | 1 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten Verwendung: Teeblätter |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
Anzeige*
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Katzenminze (Nepeta cataria) gehört wie die ähnlich aussehende Pfefferminze zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Artname cataria verweist auf ihre Beliebtheit bei Katzen. Man findet sie an Wegrändern, unter Hecken und auf Ruderalflächen. Auch wenn der Name es vermuten lässt, gehört sie nicht zur Gattung Minzen (Mentha).
Das ausdauernde Kraut wird mit seinen Blütenständen bis zu 80 Zentimeter hoch. Seine vierkantigen Stängel kriechen weithin über den Boden und erheben sich mit ihren Ausläufern. Die Blätter sind gegenständig, gestielt, bis zu sieben Zentimeter lang, breit herzförmig mit einer auslaufenden Spitze und gekerbtem Rand. Auf ihrer Oberfläche stehen Drüsenhaare mit aromatischem Minzöl, oben weniger dicht als auf der filzig behaarten Unterseite.
Die typischen Lippenblüten stehen mit bis zu zwanzig Exemplaren in dichten ährigen Scheinquirlen. Ihr Farbspektrum reicht von reinem Weiß bis zu dunklem Blau, seltener sind sie rötlich oder sogar gelb. Die Klausenfrüchte zerfallen in vier längliche, etwas über einen Millimeter große braune Samen.
Die Katzenminze mag es gerne sonnig, warm und nahrhaft. Sie bevorzugt eher trockene und durchlässige, sandig-lehmige Böden.
Im Sommer empfiehlt sich ein radikaler bodennaher Schnitt, um buschigen Wuchs und eine zweite Blüte zu fördern. Alternativ dazu kann man regelmäßig nur die abgeblühten Stängel entfernen. Erntet man die ausgereiften Blütenstände regelmäßig ab, bekommt man eine Menge Saatgut zusammen, das bis zu fünf Jahre lang keimfähig bleibt.
Die Vermehrung der Katzenminze gelingt leicht mit Ausläufern, Stecklingen, durch Teilen der Wurzelstöcke oder mit Samen. Das Teilen ist vor allem zu empfehlen, wenn sie mit den Jahren blühfaul wird. Sie sät sich auch selbst aus.
Gruppen von Katzenminze sind zur Einfassung von Beeten und Rabatten gut geeignet. Als Bodendecker füllen sie auch größere Flächen zuverlässig mit ihrem Wohlgeruch und ihren hübschen Sommerblüten. Ebenso kann man sie in Kübeln, Kästen oder Blumentöpfen anpflanzen. So bekommt auch eine Hauskatze ihre Dosis Katzenminze auf dem Balkon, und Wildbienen und Hummeln haben auch etwas davon.
Ihren intensiven Duft entfaltet die Katzenminze nicht Katzen zuliebe – die etherischen Öle halten vor allem "Schädlinge" fern. Die sekundären Pflanzenstoffe Nepetalacton und Actinidin wirken antibakteriell, fungizid und sind für "Schadinsekten" giftig. Manche Gärtner empfehlen, Rosenbeete mittels einer Unterbepflanzung mit Katzenminze von Blattläusen freizuhalten. Schnecken machen einen Bogen um die Katzenminze.
Mit etwas Pech wird die Hauskatze zum Schädling – hat Minka ihren Rappel, kann sie sich schon mal wohlig schnurrend im Beet mit der Katzenminze wälzen, sich daran reiben, herumknabbern und alles plattmachen. Die Pflanzen erholen sich in der Regel schnell von der Verwüstung und nutzen das Fell der Tiere zur Verbreitung der darin hängenbleibenden Klausenfrüchte.
Die Katzenminze bestäubt sich zum Teil selbst, den Rest überlässt sie den Wildbienen und Hummeln, welche die Blüten im Sommer gerne besuchen.
Ob Katzenminze, Katzenmelisse, Katzenkraut oder Catnip: Im Zoofachhandel gibt es jede Menge getrocknete Blätter, Sprays und Spielzeug für die Katz. Nepetalacton und Actinidin regen den Spieltrieb an und sorgen für eine unübersehbare entspannte Euphorie – man könnte meinen, die Katze ist high.
Der intensive Geruch der Katzenminze soll nicht nur Schädlinge fernhalten, sondern auch Stechmücken. Sogar Ratten sollen sich damit vertreiben lassen. Man sollte sich allerdings nicht darauf verlassen, dass die Plagegeister das wissen – einen Versuch ist es aber allemal wert.
In der Naturheilkunde verwendet man das Kraut gegen Fieber, Krämpfe, Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden. Daran sind neben den etherischen Ölen auch kleine Mengen Alkaloide beteiligt.
Nicht nur die Katze, auch das Auge möchte etwas von dem pflegeleichten Kraut haben: In Gärtnereien gibt es eine Vielzahl von Zuchtsorten mit unterschiedlich gefärbten Blüten. Abgesehen von den üblichen Farbschattierungen in blau gibt es auch rein weiße, rosafarbene und gelbe. Darüber hinaus bekommt man verschiedene Blattfarben von graugrün bis zum intensiven hellgrün.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
KatzenminzeNepeta catariaWildform | aufrecht, horstbildend, Selbstaussaat, buschig 50 - 100 cm | | ab 3,20 € | |
Zitronen-KatzenminzeNepeta cataria 'Citriodora' duftet nach Zitrone | buschig, aufrecht, horstig 30 - 60 cm 40 - 60 cm | | ab 5,50 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Katzenminze kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die zahlreichen Blüten der Katzenminze erscheinen von April bis in den Juli hinein. Die Blütezeit lässt sich verlängern, indem man die alten abgeblühten Teile regelmäßig entfernt. Dadurch wachsen die Pflanzen auch buschiger. Zudem verhindert man so eine Selbstaussaat, falls man Katers Liebling im nächsten Jahr nicht in rauen Mengen in der näheren Umgebung haben möchte.
Rund zwei Drittel aller Katzen ist vom Geruch der Katzenminze sehr angetan oder flippt regelrecht aus. Warum sie sich so begeistert über Catnip hermachen ist noch nicht vollständig geklärt. Man weiß, dass die Reaktion über das Riechepithel läuft und etwas mit den Monoterpen-Alkaloiden Actinidin und Nepetalacton zu tun hat. Beide Iridoide kommen auch im Urin geschlechtsreifer Katzendamen vor – passend zur Beobachtung, dass vor allem Kater auf Katzenminze reagieren und jüngere wie auch ältere Tiere sich seltener dafür interessieren.
Keine Sorge, Katzenminze ist weder eine Droge noch macht sie einen Stubentiger abhängig. Apropos psychoaktiv: Das im Internet verbreitete Gerücht, dass getrocknete Katzenminze rauchen beim Menschen ähnlich euphorische Zustände hervorruft ist blanker Unsinn.
Katzenminze beruhigt ähnlich wie der ebenfalls beliebte Baldrian nervöse und gestresste Tiere, wohingegen faule Tiere munter werden. Allerdings springen nicht alle auf den Geruch an: Manchen Katzen ist er völlig schnuppe. Das gilt oftmals für junge oder alte Tiere. Der genaue Mechanismus wie Katzenminze Katzen beeinflusst liegt nach wie vor im Dunklen.
Pur in großen Mengen gefressen wäre Katzenminze für die Vierbeiner höchst ungesund, denn ihr Stoffwechsel arbeitet anders als der eines Menschen. Alkohol und etherische Öle kann ihre Leber nicht abbauen, da hierfür eine Glucuronidierung notwendig ist. Katzen verfügen nur über ungenügende Mengen der dafür erforderlichen Enzyme. Die Folgen wären Übelkeit und Erbrechen. Aber es besteht kein Anlass zur Sorge, dass man mit Katzenminze im Garten die Haustiere der ganzen Nachbarschaft eliminiert – Katzen sind klug genug, lieber damit zu spielen und höchstens daran herumzuknabbern als sich damit den Bauch vollzuschlagen.
Katzenminze ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen