Was ist Katzenminze?
Die Katzenminze (Nepeta cataria) gehört wie die ähnlich aussehende Pfefferminze zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Artname cataria verweist auf ihre Beliebtheit bei Katzen. Ursprünglich ist sie in Afrika und Asien beheimatet und verbreitet sich von Südeuropa ausgehend immer weiter auch in Deutschland. Man findet sie an Wegrändern, unter Hecken und auf Ruderalflächen.
Das ausdauernde Kraut wird mit seinen Blütenständen bis zu 80 Zentimeter hoch. Seine vierkantigen Stängel kriechen weithin über den Boden und erheben sich mit ihren Ausläufern. Die Blätter sind gegenständig, gestielt, bis zu sieben Zentimeter lang, breit herzförmig mit einer auslaufenden Spitze und gekerbtem Rand. Auf ihrer Oberfläche stehen Drüsenhaare mit aromatischem Minzöl, oben weniger dicht als auf der filzig behaarten Unterseite.
Die typischen Lippenblüten stehen mit bis zu zwanzig Exemplaren in dichten ährigen Scheinquirlen. Ihr Farbspektrum reicht von reinem Weiß bis zu dunklem Blau, seltener sind sie rötlich oder sogar gelb. Die Klausenfrüchte zerfallen in vier längliche, etwas über einen Millimeter große braune Samen.
Katzenminze im Garten
Standort
Die Katzenminze mag es gerne sonnig, warm und nahrhaft. Sie bevorzugt eher trockene und durchlässige, sandig-lehmige Böden.
Schnitt
Im Sommer empfiehlt sich ein radikaler bodennaher Schnitt, um buschigen Wuchs und eine zweite Blüte zu fördern. Alternativ dazu kann man regelmäßig nur die abgeblühten Stängel entfernen. Erntet man die ausgereiften Blütenstände regelmäßig ab, bekommt man eine Menge Saatgut zusammen, das bis zu fünf Jahre lang keimfähig bleibt.
Vermehrung
Die Vermehrung der Katzenminze gelingt leicht mit Ausläufern, Stecklingen, durch Teilen der Wurzelstöcke oder mit Samen. Das Teilen ist vor allem zu empfehlen, wenn sie mit den Jahren blühfaul wird. Sie sät sich auch selbst aus.
Verwendung
Gruppen von Katzenminze sind zur Einfassung von Beeten und Rabatten gut geeignet. Als Bodendecker füllen sie auch größere Flächen zuverlässig mit ihrem Wohlgeruch und ihren hübschen Sommerblüten. Ebenso kann man sie in Kübeln, Kästen oder Blumentöpfen anpflanzen. So bekommt auch eine Hauskatze ihre Dosis Katzenminze auf dem Balkon, und Wildbienen und Hummeln haben auch etwas davon.
Schädlinge
Ihren intensiven Duft entfaltet die Katzenminze nicht Katzen zuliebe – die etherischen Öle halten vor allem Schädlinge fern. Die sekundären Pflanzenstoffe Nepetalacton und Actinidin wirken antibakteriell, fungizid und sind für Schadinsekten giftig. Manche Gärtner empfehlen, Rosenbeete mittels einer Unterbepflanzung mit Katzenminze von Blattläusen freizuhalten. Nur Schneckenlassen sich von dem Aroma nicht abhalten und machen sich bei feuchtem Wetter gerne über die Jungpflanzen her.
Mit etwas Pech wird die Hauskatze zum Schädling – hat Minka ihren Rappel, kann sie sich schon mal wohlig schnurrend im Beet mit der Katzenminze wälzen, sich daran reiben, herumknabbern und alles plattmachen. Die Pflanzen erholen sich in der Regel schnell von der Verwüstung und nutzen das Fell der Tiere zur Verbreitung der darin hängenbleibenden Klausenfrüchte.
Ökologie
Die Katzenminze bestäubt sich zum Teil selbst, den Rest überlässt sie den Wildbienen und Hummeln, welche die Blüten im Sommer gerne besuchen.
Wissenswertes
Ob Katzenminze, Katzenmelisse, Katzenkraut oder Catnip: Im Zoofachhandel gibt es jede Menge getrocknete Blätter, Sprays und Spielzeug für die Katz. Nepetalacton und Actinidin regen den Spieltrieb an und sorgen für eine unübersehbare entspannte Euphorie – man könnte meinen, die Katze ist high.
Der intensive Geruch der Katzenminze soll nicht nur Schädlinge fernhalten, sondern auch Stechmücken. Sogar Ratten sollen sich damit vertreiben lassen. Man sollte sich allerdings nicht darauf verlassen, dass die Plagegeister das wissen – einen Versuch ist es aber allemal wert.
In der Naturheilkunde verwendet man das Kraut gegen Fieber, Krämpfe, Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden. Daran sind neben den etherischen Ölen auch kleine Mengen Alkaloide beteiligt.
Nicht nur die Katze, auch das Auge möchte etwas von dem pflegeleichten Kraut haben: In Gärtnereien gibt es eine Vielzahl von Zuchtsorten mit unterschiedlich gefärbten Blüten. Abgesehen von den üblichen Farbschattierungen in blau gibt es auch rein weiße, rosafarbene und gelbe. Darüber hinaus bekommt man verschiedene Blattfarben von graugrün bis zum intensiven hellgrün.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner